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Siras Toten-Zauber

Siras Toten-Zauber

Titel: Siras Toten-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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habe ich nicht gezogen.«
    »Welches denn?« keuchte ich.
    Sie hob die verhältnismäßig schmalen Schultern. »Mir sagt der Name nichts, dir bestimmt. Die Person heißt — Nadine Berger…«
    ***
    Das war der Genickschlag!
    Nicht daß ich nach vorn gefallen wäre, trotz des Schwindels, aber ich starrte Sira an, als hätte ich sie zum erstenmal in meinem Leben gesehen, und meine Blicke klebten auch an ihren Lippen, als wollte ich die letzte Antwort als Lüge verdrängen.
    Man hatte mich schon mit zahlreichen Überraschungen konfrontriert, diese gehörte zur Spitze. Ich wischte über meine Augen und ließ die Handflächen danach über die Wange gleiten.
    »Du kennst den Namen?« erkundigte sich Sira, die mich beobachtet hatte.
    Ich nickte nur.
    »Wer ist sie?«
    »Sie war eine Freundin, aber sie ist es nicht mehr. Eine andere Macht hat sie an sich gerissen. Sie steht nun auf der falschen Seite.« Ich wollte noch mehr sagen, es hatte keinen Sinn, denn Sira hörte nicht zu, weil sie aus dem Palmenblatt las und mir dabei die Funktion erklärte. So waren auf der einen Seite die Fakten der Vergangenheit notiert und auf der anderen, diejenigen, die noch in der Zukunft lagen. Ich hörte nur mit einem halben Ohr hin, als Sira mir die Fakten vorlas, die sich mit Nadines Vergangenheit beschäftigten. Sie stimmten mit ihrem Leben überein. Zwar verklausuliert erzählt, aber dennoch zutreffend. Wie die Weissagung irgendeines Propheten.
    Es rann mir mehrmals kalt den Rücken hinab. Schweißperlen, die nicht mehr im Nacken blieben. Als Sira schwieg, schaute sie mich gleichzeitig fragend an.
    »Hat das Blatt recht?«
    »Ja, ich kenne Nadine so gut, daß ich es bestätigen kann.«
    »Sie lügen nie!« flüsterte Sira.
    »Und was ist mit der anderen Seite?« fragte ich.
    »Die Zukunft.«
    »Ich will sie wissen.«
    Das Licht reichte aus, um die Schrift erkennen zu können, die auf dem Blatt stand. Ich konnte nichts lesen, aber die zweite Seite war sehr engbeschrieben. Für mich ein Beweis, daß Nadine Berger trotz ihres verfluchten Schicksals eine Zukunft besaß.
    »Soviel ich daraus erfahren habe, wird sie noch eine Weile leben«, sagte Sira.
    »Das glaube ich, denn gewisse Wesen sind unsterblich. Es sei denn, man bekämpft sie mit magischen Waffen. Es muß Einzelheiten geben, die sollst du mir sagen.«
    »Nein, John Sinclair!« Knallhart erwischte mich ihre Antwort. »Das Schicksal hat entschieden!«
    »Inwiefern?«
    »Ich will es dir sagen. Ich griff in das Fach, ich hätte auch dein Palmblatt hervorholen können, aber es geschah nicht. Das Schicksal hat es anders gewollt. Deshalb wirst du dich mit dem zufriedengeben müssen, was ich dir sagte.«
    »Dann gib mir Nadines Blatt!«
    »Wozu?«
    »Weil ich…«
    Ihr scharfes Lachen unterbrach mich. Gleichzeitig streckte sie mir ihre leere Hand entgegen, als wollte sie mich verhöhnen. »Es ist aus, Sinclair. Du wirst sterben. Es gibt für dich keine Zukunft. Ich habe auf deiner Karte nicht nachgeschaut, ich…«
    Und plötzlich war ich bei ihr. Wie ein Schatten überwandt ich die Distanz. Ich sah das Erschrecken auf dem porzellanartigen Gesicht, auch die Augen noch größer werden, darum aber kümmerte ich mich nicht, denn mein Griff galt ihrer anderen Hand.
    Und dann hatte ich das Blatt. Das heißt, nicht alles, denn ich hörte auch das Reißen, als es in der Mitte entzweiging. Ich sprang zurück, bevor sie mir folgen konnte, steckte das Blatt blitzschnell ein und hatte erst dann Zeit, mich um sie zu kümmern.
    Sira befand sich noch in der Bewegung. Sie hatte sich zu den Regalen hin umgedreht, abermals hineingegriffen und hielt triumphierend ein zweites Palmblatt hoch.
    »Das ist es, Sinclair. Das ist dein Blatt, das ist dein Schicksal. Aber du wirst es nicht bekommen!«
    Ich sprang wieder auf sie zu. Was mir einmal gelungen war, konnte ich auch ein zweitesmal schaffen.
    Ein Griff - und…
    Die Hand stieß ins Leere. Das häßlich klingende Lachen umhüllte mich wie aus Lautsprechern dringend. Als ich danebengriff, wußte ich gleichzeitig Bescheid.
    Sira hatte sich nicht als normale Person vor mir aufgebaut, sie stand dort als ihr eigener Astralleib. Nur so hatte sie es schaffen können, mich reinzulegen.
    Der Schwung ließ mich torkeln. Über meinen Rücken jagten Blitze der Furcht, ausgelöst von schlimmen Gedanken, die im Kopf explodierten. Ich durfte sie nicht im Rücken haben, sie besaß Kräfte, über die ich noch nicht informiert war.
    Mit der Beretta zu kämpfen, hatte keinen

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