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Sirup: Roman (German Edition)

Sirup: Roman (German Edition)

Titel: Sirup: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Barry
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machen können.«
    »Sie ist eine Kopie «, faucht 6. »Eine totale Imitation.«
    »Tja«, sag ich. Dann fällt mir nichts mehr ein. Ich strecke meine müden Glieder. »Aber du bist das Original.«
    6 starrt mich an.
    »Hey, 6«, sag ich und versuche sie zu trösten. »Das zeigt doch nur, daß er sich Sorgen macht. Du hast ihn so beeindruckt, daß ihm nichts anderes einfällt, als ’ne Kopie von dir zu machen.
    »Wundert mich, daß er sie nicht 5 genannt hat«, murmelt 6.
    eine kleine mktg-lektion

    Vor der Pause hat sich alles nur um Routinefragen gedreht. Sneaky Pete will Berichte über ein halbes Dutzend Projekte, verkündet @. Ferner teilt sie mit, daß Sneaky Pete zufolge Kaffee der härteste Coke-Konkurrent ist (also muß die Kaffeemaschine draußen im Gang verschwinden). Schließlich will er noch für alle Projekte, an denen Coke als Sponsor beteiligt ist, eine Kosten-Nutzen-Analyse. Doch wenigstens verliert niemand seinen Job, und @ verliert kein einziges Wort über Backlash .
    Nachdem wir in den Vorstandsraum zurückgekehrt sind, schlägt @ eine andere Tonart an. »Viele von Ihnen werden davon gehört haben«, sagt sie und läßt ihre babyblauen Klunker durch den Raum schweifen, »daß Mr. Pete nicht mehr direkt für das Projekt Backlash zuständig ist. In Anbetracht der Anforderungen, vor die seine neue Aufgabe ihn stellt, wird er sich aus diesem Projekt weitgehend zurückziehen. Mr. Scat und Ms. 6 werden die Produktion des Films deshalb bis zum Ende betreuen.«
    Genau das hat 6 vorhergesagt. Ich schaue sie an, doch sie starrt nur unverwandt in @s Richtung.
    »Allerdings möchten wir Mr. Scat und Ms. 6 darauf hinweisen, daß Mr. Pete und ich selbst jederzeit zur Verfügung stehen, sollten irgendwelche Schwierigkeiten auftreten. Die Initiative dazu muß jedoch von den beiden selbst ausgehen.«
    Mir steht vor Wut fast der Schaum vor dem Mund. Kann sein, daß ich von den Winkelzügen der Macht keine Ahnung habe, doch selbst ich begreife sofort, daß Sneaky Pete dies von seiner Gehilfin nur verkünden läßt, damit es später Zeugen seines guten Willens gibt.
    »Im übrigen hat Mr. Pete inzwischen aus Vertretern der Abteilungen unseres Hauses ein Komitee gebildet«, läßt @ jetzt verlauten, »das als beratendes Gremium und Diskussionsforum für alle Backlash betreffenden Fragen fungieren wird. Jede Abteilung entsendet wenigstens eine Führungskraft in dieses Komitee, um zu gewährleisten, daß Scat und 6 auf das Potential unserer gesamten Organisation zurückgreifen können.«
    »Verzeihung«, sagt 6 langsam, »wenn ich Sie recht verstehe, handelt es sich bei diesem Komitee um ein Diskussionsforum?«
    »Ja«, sagt @ und beäugt 6 argwöhnisch.
    »Was genau hat man sich darunter vorzustellen?«
    »Aufgabe dieses Komitees wird es sein, Ihre Vorschläge je nach Tauglichkeit zu billigen oder aber zu verwerfen. Da Sie erst soeben in unser Haus zurückgekehrt sind, scheint es uns angeraten, daß erfahrene Mitarbeiter unseres Unternehmens Ihnen – wo nötig – den Weg weisen.«
    6 knirscht mit den Zähnen. »Soll das vielleicht heißen, daß wir für jede Entscheidung eine Genehmigung brauchen? Und zwar von einem Komitee aus Buchhaltern, Ingenieuren und Verwaltungsfachleuten?«
    »Jedes Mitglied dieses Komitees«, sagt @ und kann eine gewisse Feindseligkeit in der Stimme nicht völlig unterdrücken, »ist für diese Aufgabe durch gewisse Marketingerfahrungen qualifiziert.«
    6 sitzt völlig reglos da.
    evaluierungen

    »Ich blick nicht ganz durch«, sage ich im Aufzug.
    »Das kommt schon noch«, sagt 6 mißlaunig.
    »Dann müssen wir uns also von diesem Komitee alles genehmigen lassen? Wieso soll das denn so schlimm sein? Kann doch sein, daß diese Leute für uns sogar eine große Hilfe sind. Und – weißt du, wenn irgendwas schiefläuft, dann können wir die Verantwortung auf das Komitee abschieben.«
    »Wenn du es genau wissen willst«, sagt 6. »Dieses Komitee bedeutet, daß wir zwar für alles verantwortlich sind, aber nichts zu melden haben. Und das kann ja nur schiefgehen.«
    »Oh, verstehe«, sage ich gerade, als die Aufzugstür sich öffnet. »Es geht wieder mal darum, daß du Angst hast, die Sache nicht voll im Griff zu haben.«
    6 sieht mich an. »Scat«, sagt sie genervt, »ich weiß ja, daß du irrsinnig gerne an mir herumanalysierst. Aber nicht alles, was ich sage, ist Ausdruck unbewußter Motive. Manchmal sag ich auch einfach nur, was Sache ist. Kapiert?«
    »Oh«, sage ich verblüfft.
    »Für die

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