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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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die Tür klopfte, um anzukündigen, daß Simons Sekretär eingetroffen war.
    Emily ritt, gefolgt von ihrem Stallknecht, in einem forschen Trab in den Park. Die Stute, die sie ritt, war ein schöner Grauer mit edlen, empfindlichen Ohren, zarten Nüstern und einem prachtvollen Körperbau. Das Pferd war ein Geschenk von Simon, der sie vor zwei Tagen nach dem Gespräch in der Bibliothek damit überrascht hatte. Emily und ihre Zofe hatten prompt beschlossen, daß das brandneue und außergewöhnliche Reitkostüm im militärischen Stil perfekt zu dem Tier paßte.
    »Ah, da bist du ja, Emily«, sagte Lady Merryweather, als sie auf einem geschmeidigen Braunen näher kam. »In diesem schwarzen Reitkostüm siehst du einfach spektakulär aus.« Sie musterte die roten und goldenen Tressen auf dem Kragen und den Manschetten mit
    kritischem Blick. »Ich gestehe, daß ich gewisse Zweifel hatte, als wir es bestellt haben, aber es freut mich sehr zu sehen, wie es deine blasse Haut und dein rotes Haar betont. Recht dramatisch.«
    Emily grinste. »Danke, Araminta.«
    »Du hättest aber wirklich die Brille absetzen sollen«, schalt Araminta sie aus. »Sie tut dem Reitkostüm Abbruch.«
    »Araminta, ich kann kein Pferd reiten, wenn ich nicht sehe, was ich tue oder wohin es geht.«
    »Das muß sich doch irgendwie machen lassen. Wir müssen uns dieses Problem vornehmen.« Araminta lenkte ihr Pferd neben Emilys, und die beiden setzten sich in Bewegung. Ihre Stallknechte folgten in respektvoller Entfernung.
    »Simon scheint sich nicht an meiner Brille zu stören«, hob Emily hervor.
    »Simon hat einen reichlich seltsamen Sinn für Humor. Er findet deine diversen Exzentrizitäten außerordentlich amüsant. Und ich muß zugeben, daß sie deinem gesellschaftlichen Erfolg nicht zu schaden scheinen. Die Hautevolee ist im Moment sehr für dich eingenommen. Dein armer Gatte hatte es gestern abend auf Lady Crestwoods Ball schwer, auch nur einen Tanz von dir zu bekommen.«
    Emily errötete. »Er hätte von mir so viele Tänze haben können, wie er will, und das weiß er selbst.«
    »Ja, ich vermute, das ist wahr«, räumte Araminta mit einem vielsagenden Blick ein. »Ich bin sicher, daß ihm durchaus bewußt ist, wie freudig du deine Bewunderer fallenlassen würdest, um zu ihm zu gelangen, wenn er am anderen Ende der Tanzfläche auch nur einen Finger rühren würde. Über diesen Umstand ist sich die ganze Gesellschaft im klaren, das kann man wohl sagen.«
    »Also, wirklich, Araminta, Sie stellen mich ja hin wie einen Hund, der sofort zu seinem Herrn läuft, wenn er gerufen wird.«
    »Nun, du neigst dazu, sehr deutlich zu zeigen, daß du deinen
    Ehemann allen anderen vorziehst. Das ist nicht besonders vornehm, meine Liebe. Und um ganz offen zu sein, ich bin keineswegs sicher, ob das klug ist. Du willst doch nicht, daß Blade anfängt, dich als selbstverständlich hinzunehmen.«
    »Blade nimmt nichts als selbstverständlich hin«, behauptete Emily. »Wenn er beschließt, sich etwas zuzulegen, dann weiß er genau, worauf er sich einläßt, und er ist sich bei allem, was er tut, vollkommen über den Preis im klaren.«
    Araminta kicherte in sich hinein. »Ich sehe schon, wie hoffnungslos es ist, dir Vorträge darüber zu halten, daß es vorteilhaft ist, deinem Mann deine wahren Gefühle nicht zu zeigen. Also dann, meine Liebe, und jetzt mußt du mir erzählen, wie es um die Pläne für deine erste Soiree bestellt ist. Hast du die Karten schon verschickt?«
    »Gestern. Ich habe alle eingeladen, die auf der Liste standen, die Simons Sekretär vorbereitet hat, Araminta. Ich verlasse mich darauf, daß das richtig war. Es wird ein fürchterliches Gedränge werden.«
    »Genau das, was angestrebt ist. Vertrau mir, meine Liebe. Du mußt sichergehen, daß das Haus voll ist. Die Leute müssen eine halbe Stunde brauchen, um an die Tür zu gelangen.«
    Emily grinste. »Genau das hat Simon auch gesagt, aber ich finde immer noch, daß das ziemlich ungemütlich klingt.«
    »Es geht dabei nicht um Gemütlichkeit, sondern darum, wie du deine Position als Gastgeberin in der Hautevolee festigst.«
    »Ja, ich weiß. Ich darf Simon in keiner Weise in Verlegenheit bringen«, sagte Emily ernst. »Glauben Sie mir, Araminta, mir ist durchaus bewußt, wie wichtig diese Soiree für meinen Mann ist. Als Blades Frau ist es meine Pflicht, dafür zu sorgen, daß die Einladung ein großer Erfolg wird. Die bessere Gesellschaft wird sich genau ansehen wollen, was für eine Sorte

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