Skandal
Gedächtnis zurück. Sie war noch Jungfrau, und er wollte ihr nicht weh tun.
Doch sein Verlangen, sich in Emilys Wärme zu begraben, war übermächtig und raubte ihm die Sinne. Er teilte sie mit seinen Fingern und dehnte sie ein wenig, ehe er sich langsam in sie hineinstieß. Dann rang er darum, die tosenden Mächte seines eigenen Körpers zu zügeln. Schweiß brach auf seiner Stirn aus und ließ seine Brust feucht werden.
»Simon?« Emilys Stimme klang verwirrt. Jetzt hatte eine ganz andere Form von Spannung ihren Körper gepackt, eine Anspannung, die mehr auf Verzagtheit als auf sinnlicher Vorfreude beruhte.
»Es könnte sein, daß es beim ersten Mal nicht einfach für dich ist«, brachte er mit Mühe heraus. »Du bist so klein und eng.«
»Ich bin nicht sicher, daß ich das, was du gerade tust, wirklich mag, Simon.«
Er stöhnte. »Versuch, dich zu entspannen. Vertrau mir, Kleines. Halt dich an mir fest, und überlaß dich ganz mir.«
»Glaubst du wirklich, daß das unsere Kommunikation auf einer höheren Ebene vertiefen wird?« fragte sie mit einem Anflug von Verzweiflung.
»Ja. Mein Gott, ja«.« Er konnte sich nicht länger zurückhalten. Mit einer schnellen, heftigen Bewegung stieß er sich tief in sie und tauchte ein. Gleichzeitig riß er sie eng an sich, und sein Mund bedeckte ihren und trank das kleine Keuchen des Erstaunens von ihren Lippen. Er spürte, wie ihre Nägel sich in seinen Rücken gruben.
»Zum Teufel, Simon.« Emilys Augen waren fest zugedrückt. Sie atmete schnell, und ihr ganzer Körper zitterte.
Simon zwang sich mit Willenskraft, einen Moment lang stillzuhalten, und er holte mehrfach tief Luft, während er abwartete, bis Emily sich an sein Eindringen gewöhnt hatte. Sie rührte sich nicht. Offensichtlich fürchtete sie sich davor.
»Emily. Emily, meine Süße, sieh mich an«, flehte Simon. Seine Selbstbeherrschung war reichlich ausgefranst. »Habe ich dir weh getan?«
Ihre Wimpern flatterten und hoben sich. Jegliche Spur von Sinnlichkeit war aus ihren juwelenartigen Augen verschwunden. An deren Stelle war ein tapferer und entschlossener Ausdruck getreten. »Ist es vorbei?«
Simon fluchte leise. Sie war so klein und schmal und zart. Er kam sich groß und schwer und unbeholfen vor, und er schien den Schauern, die ihn durchzuckten, keinen Einhalt gebieten zu können, während er darum kämpfte, sich in Schach zu halten.
»Nein«, murmelte er. »Es ist noch nicht ganz vorbei.«
»Das ist...« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. ».. .ein Jammer.«
»Verflucht noch mal, Emily. Ich habe das nicht gut hingekriegt. Es tut mir leid. Ich hätte langsamer vorgehen müssen.«
»Das hätte vielleicht etwas genutzt«, stimmte sie ihm atemlos zu. »Aber du darfst dir keine Vorwürfe machen, mein liebster Simon.« Sie streichelte versuchsweise seinen Rücken. »Diese Form von Kommunikation erfordert anscheinend einige Übung.«
Simon würgte einen Ton zurück, der entweder ein Lachen oder ein Stöhnen hätte sein können. Er war nicht sicher, was von beidem es war. Seine Sinne bäumten sich auf wie ein Gespann von Vollbluthengsten unter straffen Zügeln.
»Ja. Übung«, sagte Simon. »Wir werden sehr viel üben, du und ich.« Behutsam und unter Einsatz jedes Funkens von Willenskraft, den er noch aufbieten konnte, begann er, sich in ihr zu bewegen. Er zog sich fast ganz aus ihrem engen Zugang zurück und grub sich dann langsam wieder in sie.
Simon spürte, wie Emily sich zögernd unter ihm wand und versuchte, sich mit dem fremden Gefühl vertraut zu machen, einen Mann in sich zu haben. Die kleine, köstliche Bewegung war zuviel. Sie sandte ihn in Abgründe.
»Emily, nein, Liebling. Halte still...«
Es war zu spät. Mit einem rauhen, erstickten Aufschrei ergoß er sich in sie und preßte sich gegen den Teppich, und dabei hielt er sie fest, als wollte er sie nie mehr loslassen. Die Glut der Flammen im Kamin schien sich mit Emilys Wärme zu verbinden. Simon kapitulierte vor dem übermächtigen Höhepunkt und war im Körper seiner Frau so verloren, wie er noch nie verloren gewesen war.
Einen endlosen Moment lang hielt er sich regungslos über ihr in der Luft fest, und dann brach er auf Emily zusammen. Lange Zeit lag er da, und sein Körper glänzte vor Schweiß, und jeder Muskel war entspannt. Er nahm vage zur Kenntnis, daß er sich noch nie in seinem Leben so grenzenlos erfüllt und befriedigt gefühlt hatte. Langsam holte er Atem und schlug die Augen auf.
Emily lächelte
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