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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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und aufreizend gefunden wie er sie. So hatten sie mehr schlecht als recht zusammengelebt, wie viele andere Paare in ihrer Stellung, und wären auch heute noch aneinandergekettet, wenn Catherine nicht, schwanger und jede Minute davon
hassend, bei einem Kutschenunfall ums Leben gekommen wäre. Bei der Erinnerung seufzte Julian.
    Trotz der Tatsache, dass die Ehe ein Fehler gewesen war, hatte er Catherine nie den Tod gewünscht, und ihr plötzliches Ableben hatte ihn getroffen. Er hatte Schuld und Trauer empfunden, und es waren Jahre vergangen, ehe er an sie und das ungeborene Kind denken konnte, ohne einen schmerzlichen Stich zu spüren. Es lag mehr als sechs Jahre zurück, aber Julian wäre nicht ehrlich mit sich selbst, wenn er nicht zugäbe, dass seitdem mit jedem Jahr sein Entschluss gewachsen war, nie wieder zu heiraten. Sollen doch Charles oder Raoul in meine Fußstapfen treten, dachte er. Ich will verdammt sein, wenn ich mich an eine andere Frau binde, nur um meiner Familie einen Gefallen zu tun.
    Als er Boodle’s betrat, war seine Stirn gerunzelt. Seine finstere Miene war ihm allerdings nicht bewusst, und so überraschte es ihn, als sein Freund Mr. Talcott ihn im Grand Salon ansprach: »Bei Jupiter, du siehst heute Abend aber missgestimmt aus! Und dabei hat gerade die Jagdsaison begonnen!« Er betrachtete Julians Gesicht. »Ich könnte wetten, deine Stiefmutter ist dafür verantwortlich.« Talcotts gewöhnlich fröhliche blaue Augen wurden nachdenklich. »Sie ist ein reizendes kleines Ding, das will ich nicht leugnen. Aber ich glaube, sie würde mich langsam aber sicher in den Wahnsinn treiben.«
    Julian lachte, seine schlechte Laune verflog. Er klopfte Talcott auf den Rücken und sagte: »Scharf beobachtet. Jetzt komm, trink mit mir und sag mir, dass du meine Einladung angenommen hast, nach Wyndham Hall zu kommen.«
    Sie waren gerade dabei, aus dem Salon zu schlendern, als Julian aus dem Augenwinkel einen schlanken blonden Mann entdeckte. Seine Miene verfinsterte sich wieder, und er fragte:
»Seit wann hat Boodle’s denn angefangen, jeden Unrat in seinen Rängen zu akzeptieren?«
    Talcott schaute sich erstaunt um, dann folgte er Julians Blick und versteifte sich. »Tynedale! Er legt es darauf an, Schwierigkeiten zu bekommen, was? Sicherlich würde selbst er es nicht wagen …« Er entdeckte den stämmigen Mann zu Tynedales Linker und bemerkte: »Nun, das erklärt es - er muss Braithwaite genötigt haben, für ihn zu bürgen.«
    Julian machte einen Schritt in seine Richtung, aber Talcott packte ihn an der Schulter und zerrte ihn in einen schmalen Alkoven. »Sei kein Narr!«, zischte er. »Du hast schon ein Duell mit ihm ausgefochten - und gewonnen. Lass es auf sich beruhen. Ihn erneut zu fordern, bringt dir Daniel auch nicht zurück.«
    Julian ließ Tynedales gut gebaute Gestalt keine Sekunde aus den Augen. »Er hat ihn umgebracht«, stieß er wütend hervor, »so sicher, als hätte er dem Jungen die Pistole an den Kopf gehalten. Das weißt du genau.«
    »Ich gebe dir ja Recht«, entgegnete Talcott ruhig. »Tynedale hat Daniel ruiniert, aber Daniel ist nicht der erste grüne Junge, der einem skrupellosen Schurken wie Tynedale in die Hände fällt und sein gesamtes Vermögen am Spieltisch verliert. Und er ist auch nicht der Erste, der sich danach selbst das Leben nimmt, statt sich den Folgen seiner Tat zu stellen - und er wird auch nicht der Letzte sein.«
    Julian starrte seinen Freund an, mit gequälter, wütender Miene. »Ich erinnere mich noch genau an den Tag, als Daniel geboren wurde, und mich sein Vater fragte, ob ich sein Vormund sein würde, wenn ihm selbst etwas zustieße.« Er seufzte. »Wir waren beide halb betrunken, feierten die Geburt seines Sohnes, und keiner von uns beiden dachte daran, dass es je so weit käme. Warum auch? John war erst einundzwanzig
und ich noch gar nicht volljährig - noch nicht einmal achtzehn. Wer hätte das ahnen können?« Julian blickte nach unten, in Gedanken weit weg. »Wer hätte das ahnen können?«, wiederholte er leise. »Dass mein Cousin ermordet werden würde, als sein Sohn gerade erst elf Jahre alt war? Dass ich wirklich Daniels Vormund werden würde?« Eine Hand ballte sich zur Faust. »John hat mir seinen Sohn anvertraut. Ich sollte aufpassen, dass ihm nichts zustößt. Ihn nicht nur vor einem Wüstling wie seinem Onkel bewahren, sondern auch vor allen anderen Gefahren, die den Weg eines Jungen kreuzen können.« Seine Stimme wurde bitter, als er hinzufügte:

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