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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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nächste Mal in die Stadt komme, aber wenn ich es tue, bleiben Sie mir fern. Ich verspüre nicht den Wunsch nach Ihrer Gesellschaft.«
    Er ließ ihren Arm los, ein hässliches Lächeln auf seinem Gesicht. »Das werden wir ja sehen.« Er verneigte sich. »Bis wir uns wiedertreffen.«
    Nell verzichtete auf eine Antwort und entfernte sich mit raschelnden Röcken.
    Sir Edward drehte sich um, als sie näher kam, und seine Augen wurden schmal, als er ihre Miene bemerkte. Er schaute dorthin, wo Tynedale stand.
    »Soll ich den jungen Hund fordern?«, erkundigte er sich, als er ihren Arm nahm.
    Nell sah ihn verwundert an. »Lieber Himmel, nein. Verschwende keinen Gedanken an ihn.« Sie lächelte verschmitzt. »Ich verspreche dir, es auch nicht selbst zu tun.« Sie strich ihm über die Wange. »Mach dir keine Sorgen, Papa. Ich will zugeben, dass er unverschämt genug war, eine Verbindung zwischen uns vorzuschlagen - seine Schuldner müssen ihm
ganz schön zusetzen. Lass dich nicht davon beunruhigen. Ich versichere dir, dass ich ihm eine entschiedene Abfuhr erteilt habe. Er wird uns keine Probleme mehr machen.«
    Sir Edward war entrüstet. »Eine Verbindung vorgeschlagen, was? Ohne mich vorher zu fragen? Ungezogener Flegel! Wie kann er das wagen? Ich werde mal ein Wörtchen mit ihm reden!«
    Nell fasste ihn am Arm. »Papa! Bitte tue das nicht. Ich bitte dich. Vergiss nicht, ich bin kein unschuldiges junges Mädchen, das von seinem ersten Besuch in London geblendet ist. Ich bin sehr wohl in der Lage, die Aufmerksamkeiten eines verachtenswerten Geschöpfes, wie er es ist, zurückzuweisen. Bitte lass uns keine weitere Sekunde unserer Zeit auf ihn verschwenden.«
    Er musterte sie prüfend, und zufrieden mit dem, was er in ihrem Gesicht las, nickte er, sagte nichts weiter außer ein paar gemurmelten Bemerkungen über die Unverfrorenheit gewisser junger Tunichtgute.
    Als Sir Edward sie die Stufen des Stadthauses der Ellingsons hinunter und zu ihrer Kutsche geleitete, stellte Nell fest, dass es inzwischen regnete. Ihr waren schon am Nachmittag die schweren Wolken aufgefallen, aber sie hatte gehofft, dass sie nur dräuten und weiterziehen würden.
    Auf dem kurzen Stück zur Kutsche wurde sie durchweicht, und während sie in der Kutsche saß, lauschte sie dem Prasseln der Regentropfen auf das Kutschendach. Nell zog sich ihren Samtumhang fester um die Schultern und schnitt eine Grimasse. Wenn das ein Unwetter war und anhielt, dann wären bis zu ihrem Aufbruch am Montag die Straßen aufgeweicht und schlammig.
    Ein Blitz zuckte über den Nachthimmel, und sie erschrak. Oh je. Es würde vermutlich, dachte sie, eine lange, nasse,
matschige und zweifellos mit vielen Hindernissen behaftete Heimreise nach Meadowlea werden.
    Kurze Zeit später waren Nell und ihr Vater zu Hause und liefen ins Haus, um dem Regen zu entkommen. Nachdem sie Sir Edward eine gute Nacht gewünscht hatte, eilte Nell die Stufen empor in ihre Räume, von dem Wunsch beseelt, ihr Abendkleid loszuwerden und ins Bett zu kriechen.
     
    Zwanzig Minuten später lag sie gemütlich im Bett, nachdem sie das elegante Ballkleid abgelegt und dankbar in ihr Nachthemd aus weicher Baumwolle geschlüpft war. Sie schlief unverzüglich ein.
    Zuerst schlief sie traumlos, aber dann wurde sie immer unruhiger; das Atmen fiel ihr schwer und ihre Arme und Beine fühlten sich an, als seien sie gefangen. Sie stöhnte im Schlaf und begann sich im Bett zu winden, versuchte den unsichtbaren Bändern zu entkommen, die sie fesselten. Wieder ein Albtraum, dachte sie, während sie sich aus dem Schlaf ins Bewusstsein kämpfte.
    Und es war ein besonders schlimmer; das Gefühl erstickt zu werden, in Schwärze unterzugehen war beinahe überwältigend. Immer noch halb im Schlaf rang sie darum, der erdrückenden Schwärze zu entfliehen, aber ihre Hände verfingen sich in der umfassenden Dunkelheit ihres Traumes.
    Sie spürte, wie sie über das Bett rutschte, und sie riss die Augen auf. Zu ihrem Entsetzen entdeckte sie, dass sie wirklich gefangen war - in einer erstickenden Menge schweren Stoffes - und aus dem Bett gezogen wurde. Außer sich vor Furcht begann sie sich zu winden und um sich zu treten, zerrte mit den Händen an dem Stoff, in den sie eingehüllt war.
    »Still!«, zischte eine Stimme, die sie sogleich erkannte.

    » Tynedale! «, keuchte sie. »Sind Sie verrückt? Mein Vater wird Sie hierfür umbringen - wenn ich ihm dabei nicht zuvorkomme.«
    Ein hässliches kleines Lachen entfuhr ihm. »Darauf werde

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