Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her
sie. »Verstehst du nicht? Bis du in mein Leben getreten bist, dachte ich, dass es erfüllt, dass ich zufrieden sei, aber, bei Gott, ich habe mich so getäuscht, so
sehr getäuscht.« Seine Lippen streiften ihre Brauen. »Nell, mein Liebling, ich liebe dich. Du bedeutest mir alles!«
Nell starrte verblüfft in sein geliebtes Gesicht. »Du liebst Catherine nicht?«, fragte sie drängend und fasste ihn fester an den Rockaufschlägen. »Aber das sagen doch alle!«
Er lächelte sie zärtlich an. »Ich weiß nicht, wer ›alle‹ ist, aber glaube mir, ›alle‹ irren sich. Ich liebe Catherine nicht, und das habe ich auch nie getan.«
»Aber was ist mit den Blumen … ein frischer, wunderschöner Blumenstrauß, jeden Tag!«
»Ein Missverständnis. Es wird nie wieder eine weitere Blumenvase in die Galerie gebracht werden.«
Nell konnte es nicht ganz begreifen, aber in ihre schönen Augen traten Sterne. »Du liebst mich?«
»Ich bete dich an! Ich kann mich nicht genau an den Moment erinnern, in dem ich mich in dich verliebt habe, aber du bist beinahe von dem Augenblick an in meinem Herzen gewesen, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe.« Er schüttelte sie wieder, nicht gerade sachte. »Wie konntest du nur glauben, ich liebte Catherine noch? Hat dir denn meine Liebe im Bett, meine Freude an deiner Nähe nichts verraten?«
Sie legte ihre Stirn an seine Brust. »Ich dachte, du versuchtest nur, das Beste aus unserer Ehe zu machen, dass du nur nett sein wolltest …«
Julian ließ sich neben ihr auf das Bett sinken und zog sie an sich. »Das Beste machen …! Was für ein kleines Gänschen du gewesen bist! Du bist das Beste und Wunderbarste, was mir je begegnet ist, und wenn ich mit dir zusammen bin, ist ›nett‹ das Letzte, woran ich denke.«
»Aber das hätte doch nicht mehr als Lust sein können«, widersprach sie, und ein leises Lächeln spielte um ihren Mund,
während sich schwindelerregende Freude in ihr breitmachte, als der Glaube an die Wahrheit seiner Worte in ihr Wurzeln schlug. Er liebt mich , dachte sie glücklich . Und nicht Catherine.
»Ich verspüre jede Menge Lust nach dir, Madame Gemahlin, aber Nell, ich liebe dich über alles!« Er zog sie an seine Brust, legte ihr seine Hand auf den Hinterkopf und hielt sie fest, um sie besser küssen zu können. Was er dann auch tat, hielt nichts zurück, verbarg nichts vor ihr, zeigte ihr mit seinem Kuss, was er für sie empfand.
Als er sie wieder losließ, war Nell schwindelig. Sein Blick wanderte über ihre Züge, und ein neckendes Glitzern trat in seine Augen. »Und hast du mir nichts zu sagen? Ich habe dir mein Herz zu Füßen gelegt - und hoffe doch sehr, dass du nicht vorhast, darauf herumzutrampeln.«
Nell musste lachen, bedeckte sein Gesicht mit zarten Küssen, erklärte: »Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich bin seit Monaten krank vor Liebe zu dir.«
Was konnte er darauf schon erwidern? Und so küsste er sie wieder.
Eine lange Weile lagen sie aneinandergeschmiegt nebeneinander, sprachen leise von den Dingen, die nur Liebende kennen. Es war magisch, wie verzaubert, und zwischen den himmlischen Küssen wurden die Sorgen und Zweifel, die Ängste und Unsicherheiten, die sie geplagt hatten, geklärt und aus dem Weg geräumt.
Es kam ihnen vor, als sei es Stunden später, als Julian feststellte: »Ich kann immer noch nicht glauben, dass du meintest, ich liebte Catherine noch.«
»Was sonst sollte ich denn denken?«, wollte Nell wissen. »Jedes Mal, wenn ich ihren Namen erwähnt habe, wurdest du ganz kalt und hast dich geweigert, über sie zu reden. Und
Lady Diana hat mir erzählt, wie sehr du sie geliebt habest, und dass dein Herz mit Catherine begraben sei.«
Julian schnaubte abfällig, ließ keinen Zweifel daran, was er von Lady Dianas Meinung hielt. Nell zwickte ihn. »Und was ist mit den Blumen? Als ich gesehen hatte, dass jeden Tag ein frischer Strauß Blumen unter ihrem Bild stand - jeder hätte das gedacht!«
Er wandte den Kopf und lächelte sie träge an. »Nur ein kleines Gänschen wie du - jeder mit ein bisschen Vernunft hätte gewusst, dass ich nach dir verrückt bin.«
Nell stockte der Atem. »Wirklich?«, fragte sie schüchtern.
»Vollkommen vernarrt«, murmelte er an ihrem Mund. »Völlig und ganz und gar von dir gefangen.« Er küsste sie. »Ich werde dich lieben bis zu dem Tag, an dem ich sterbe - und darüber hinaus.« Er küsste sie wieder. »Zweifle nie daran, Nell, niemals.«
Dass über Nacht etwas Welterschütterndes
Weitere Kostenlose Bücher