Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her
Sattel hielten sich er und seine Freunde hier auf, nippten am Brandy und sprachen noch über die Jagd.
Nachdem er eingeschenkt und die Gläser weitergereicht hatte, setzte sich Julian auf eine Ecke des Schreibtisches und fragte: »Wann haben Sie die Ställe durchsucht?«
Cesar seufzte. »Vor unserem Treffen auf Beckworths Wiese.« Er schaute Julian aus seinen dunklen Augen an. »Ich habe die Wahrheit gesagt, als ich sagte, dass Sie nichts von mir und meinen Leuten zu befürchten hätten.«
»Dann erklären Sie mir doch bitte, wieso ich Sie dabei ertappe,
wie Sie mitten in der Nacht auf meinem Besitz herumschnüffeln.«
»Ich werde nicht abstreiten, dass einige der … äh, überschwänglichen Mitglieder meiner Sippe … Ihnen in der Tat einen Besuch abgestattet und ein paar Sachen an sich genommen haben, die herumlagen - besonders ein paar Stoffballen aus dem Haus, in dem ich heute war. Die Diebstähle räume ich ein.« Julian weiter in die Augen sehend, sagte er: »Aber ich schwöre Ihnen bei dem Blut, das durch unsere Adern fließt, dass es kein Zigeuner war, der das Feuer gelegt hat.«
»Das ist alles überaus interessant«, bemerkte Charles, »aber es erklärt nicht hinreichend, was Sie dort heute Nacht zu suchen hatten, oder?«
Cesar schaute ihn überrascht an. »Ich dachte, das sei offensichtlich - ich bin dem Mann in dem schwarzen Umhang gefolgt. Haben Sie ihn denn nicht gesehen?«
Kapitel 21
B einahe hätte Julian ihn einen Lügner genannt, aber dann fiel ihm wieder die Bewegung ein, die er, kurz bevor er Cesar gesehen hatte, bemerkt zu haben meinte. Er hatte geglaubt, am Hintereingang etwas gesehen zu haben. Er spielte die Szene noch einmal im Geiste durch, versuchte sich daran zu erinnern, was genau er erkennen konnte - oder zu erkennen gemeint hatte. Konnte es das Wehen eines schwarzen Umhangs gewesen sein, als jemand in das Haus ging?
»Er lügt doch«, warf Charles ein und unterbrach Julians Überlegungen.
»Nein, das glaube ich eigentlich nicht«, erwiderte Julian bedächtig, sein Blick weiter auf Cesars Gesicht gerichtet. »Ein paar Minuten, ehe ich Cesar bemerkte, dachte ich, ich hätte etwas am Hintereingang gesehen.«
Charles’ Brauen hoben sich. »Du hast etwas gesehen?«
»Ich dachte, ich sähe etwas - und je mehr ich darüber nachdenke, desto sicherer bin ich mir, dass es der Saum eines Umhangs gewesen sein könnte, als jemand ins Haus ging.«
Julian musterte Cesar eindringlich. »Angenommen, Sie sagen die Wahrheit, würden Sie den Mann wiedererkennen, dem Sie gefolgt sind?«
Cesar schüttelte den Kopf. »Nein, die untere Hälfte seines Gesichts war von einem dunklen Schal verdeckt, und er trug einen schwarzen … einen dunklen Hut, der den Rest seiner Züge verborgen hat.«
»Selbst wenn Sie diesen Kerl gesehen haben, so erklärt das immer noch nicht, was Sie auf dem Besitz zu suchen hatten«, stieß Charles hervor.
Cesar starrte in die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas. »Zigeuner bestreiten ihren Lebensunterhalt, indem sie Halbwahrheiten erzählen, manchmal auch Lügen«, antwortete er offen. »Unser Ruf, geschickte Diebe zu sein, ist nicht unverdient, aber« - er hob den Kopf und schaute Julian wieder ins Gesicht - »wir haben unser eigenes Ehrgefühl. Einen Blutsverwandten anzulügen ist nicht unerheblich. Als ich Ihnen sagte, Sie hätten nichts von uns zu befürchten, war das mein Ernst.« Er zog eine Grimasse. »Wir sind Diebe, Schurken, wenn Sie wollen, aber wir legen kein Feuer und gefährden damit Menschenleben. Ich wusste, dass der Schaden an Ihrem schönen Haus nicht das Werk von Zigeunern war, und ich war neugierig, wer der wahre Schuldige ist.« Er zuckte die Achseln. »Also habe ich es beobachtet - und das ist der Grund, weshalb Sie mich heute Nacht in dem Haus gefunden haben.«
»Das klingt mir alles sehr verdächtig«, knurrte Charles. »Und noch etwas: Für einen verdammten Zigeuner haben Sie eine sehr gewählte Ausdrucksweise.«
Cesar lächelte schwach. »Mein … Vater hat dafür gesorgt, dass meine Mutter eine angemessene Summe Geldes erhielt - von dem einiges auf sein Verlangen hin für meine Erziehung verwendet wurde. Ich habe vielleicht nicht Ihre angesehenen Schulen besucht, aber ich bin nicht ungebildet.«
Charles schien sich in seiner Haut nicht ganz wohl zu fühlen. »Entschuldigung«, sagte er. »Meine Bemerkung war rüde.« Er grinste. »Besonders zu einem … Verwandten in gewisser Weise.«
»Ist es heute Nacht das erste Mal gewesen,
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