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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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dass Sie den Mann gesehen haben?«, fragte Julian abrupt.

    Cesar nickte. »Ja. Nachdem ich ihn entdeckt hatte, hatte ich vor, ihn nicht wieder aus den Augen zu lassen. Als er das Haus betreten hat, bin ich ihm gefolgt, damit ich weiß, wohin er geht und was er treibt.« Die Muskeln in Cesars Wangen spielten. »Aber ich habe versagt. Mit Ausnahme der Stellen, wo der Mond durch die Fenster ins Haus schien, war es innen stockfinster. Man konnte nichts sehen. Ich habe ihn verloren, sobald er im Haus war. Ich bin stehen geblieben, habe gelauscht, hoffte, seine Bewegungen zu hören, aber da war nichts. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten, immer in der Furcht, bei meinem nächsten Schritt mit ihm zusammenzustoßen oder ihm durch etwas anderes meine Anwesenheit zu verraten. Ich bin aus dem Haus gekommen, um draußen auf ihn zu warten.« Er bedachte Julian mit einem trockenen Lächeln. »Aber Sie haben den Plan ja vereitelt.«
    »Wollen Sie etwa sagen, dass, während wir hier die Zeit mit Ihnen verplempern, der Kerl inzwischen entkommt?«, verlangte Charles wütend zu wissen.
    Cesar zuckte die Achseln. »Es wäre möglich. Ich weiß nur, dass er - einmal im Haus - sich in Luft aufgelöst zu haben schien.« Er lächelte schief. »Wie Hexerei.«
    Julian betrachtete ihn nachdenklich. »Es ist witzlos, jetzt noch zum Dower House zurückzukehren - er hat vermutlich gehört, wie wir Sie überwältigt haben, und ist weggelaufen. Inzwischen ist er über alle Berge.« Er schnitt eine Grimasse. »Aber wenigstens wissen wir jetzt, dass jemand im Dower House sein Unwesen treibt. Ich könnte mir vorstellen, dass das Feuer dafür sorgen sollte, die Arbeit an dem Haus hinauszuzögern oder gar zum Stillstand zu bringen, vielleicht auch dafür, meine Stiefmutter zu vertreiben. Im Moment müssen wir einfach annehmen, dass der Mann heute derselbe ist, der
das Feuer gelegt hat, denn es wäre höchst unwahrscheinlich, dass noch jemand anderes an der Sache beteiligt ist.«
    Julian ging in dem engen Raum ungeduldig auf und ab, er dachte nach. Schuldgefühle nagten an ihm, dass er die anderen nicht in das einweihen konnte, was er wusste und was Licht auf den Vorfall heute Nacht werfen würde. Es gab für ihn keinen Zweifel daran, dass er heute beinahe dem Schattenmann begegnet wäre.
    Er schob das Problem vorerst zur Seite, weil er sich nicht sicher war, was er wegen Cesar unternehmen sollte. Sein erster Impuls bestand darin, ihm für seine Bemühungen zu danken und ihn seiner Wege zu schicken, aber er verstand natürlich, dass Cesar auf seine eigene Art und Weise Interesse am Kommen und Gehen des Fremden im Umhang hatte. Schließlich waren Cesar und seine Sippe unter Verdacht geraten, und Julian nahm es ihm in keiner Weise übel, wenn er wissen wollte, wer so etwas tat und warum.
    Nach einiger Diskussion unter den drei Männern wurde beschlossen, dass Charles und Cesar zum Dower House zurückkehren würden und Charles’ Pferd holen, das in der Nähe im Wald angebunden war. Man kam überein, dass die drei zusammenarbeiten würden, statt unabhängig voneinander zu ermitteln. Julian hatte das Gefühl, ihnen so viel zu schulden, und da Marcus nicht mehr auf Wyndham weilte, würde er ihre Hilfe sicherlich brauchen. Was sein Dilemma nicht löste: Wie konnte er sie gegen eine Bestie wie den Schattenmann in die Schlacht schicken, ohne sie zu warnen? Konnte er ihnen genug vertrauen, um ihnen Nells Geheimnis zu verraten?
     
    Von diesen Überlegungen bedrückt, ging Julian langsam ins Haus zurück. Er versuchte den heutigen Abend positiv zu
sehen. Bis zu dieser Nacht hatten sie mit Schatten gefochten und halbgare Vermutungen angestellt, aber jetzt wussten sie, dass jemand in der Tat in der Dunkelheit herumschlich. Seiner Meinung nach konnte derjenige niemand anderer als der Schattenmann sein; ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er darüber nachdachte, was das bedeutete.
    Nells Schattenmann war zu nah, um ruhig schlafen zu können, entschied er, als er die Stufen zur Eingangstür von Wyndham Manor hochging und eintrat. Wenn er daran dachte, wie oft Nell, Lady Diana und Elizabeth völlig arglos durch das Dower House geschlendert waren, fluchte er tonlos. Eine Bestie war heute Nacht dort hineingegangen. Wie oft war der Mann schon dort gewesen? Wie oft waren Nell oder die anderen ihm nahe gekommen?
    Aber was bezweckte der Schattenmann damit, durchs Haus zu schleichen? Die Antwort traf ihn wie ein Keulenschlag, als er die

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