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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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verlassen hatten, waren sie eine Weile vor ihm auf die umgestürzte Kutsche getroffen und waren nach einer oberflächlichen Untersuchung des verlassenen Gefährts weitergefahren. Es gab nichts, das darauf hindeutete, dass der Zweispänner Tynedale gehörte - es hätte genauso gut der eines anderen Unglücksraben sein können. Aber dennoch hielten sie wegen der geringen Chance, dass es die Kutsche war, in der Nell entführt worden war, auf den nächsten Meilen durch den Regen Ausschau nach Fußgängern. An dem leer stehenden Zollwärterhäuschen ritten sie vorüber. Da es still und dunkel dalag, ohne irgendein Anzeichen von Bewohnern, übersahen sie es in dem Unwetter schlicht.
    Sir Edward und seine Söhne hatten es eilig - sie alle verspürten eine Mischung aus Sorge und Wut. Sir Edwards Gedanken drehten sich vor allem um die Sicherheit seiner Tochter; die seiner Söhne waren mehr von Rache bestimmt. Wenn sie Tynedale eingeholt hätten, und dass sie das tun würden, daran bestand kein Zweifel, müsste der großes Glück haben, wenn er den Sonnenaufgang am nächsten Morgen erleben wollte.
    An jedem Wirtshaus und jeder Schenke, an denen sie vorbeikamen,
und sogar den paar Häusern, die unweit der Straße standen, hielten sie lange genug an, um sich zu vergewissern, dass Tynedale dort nicht Halt gemacht und Zuflucht gesucht hatte. Mit jeder Stunde, die ergebnislos verstrich, wurden sie müder und mutloser, und sogar die Zuversicht der Zwillinge begann zu wanken. Da sie ritten, hatten sie am meisten unter dem Wüten des Gewittersturms zu leiden. Als in den frühen Morgenstunden eine schäbige kleine Schenke zur Rechten vor ihnen auftauchte, waren sie mehr als willens, anzuhalten und einzukehren.
    Das Gebäude stand ein Stück abseits der Straße, beinahe von ein paar struppigen Bäumen verborgen, und ohne den flackernden gelben Lichtschein aus einem der Fenster wären sie vorübergeritten. Ein paar knochige Pferde waren davor angebunden, die sich unter dem heftigen Wind und dem Regen duckten.
    Sie ließen ihre Tiere in der Obhut des Anslowe-Kutschers und des ungepflegten Stallburschen, der bei ihrer Ankunft aus der Schenke gestolpert gekommen war, und betraten den Schankraum. Die Wirtschaft erweckte nicht den Eindruck, gewöhnlich Gäste aus Adelskreisen zu bewirten, aber sie waren zu entmutigt und erschöpft, um sich daran zu stören, dass es viel wahrscheinlicher ein Treffpunkt für Straßenräuber und andere Halunken aus der Gegend war als für vornehme Herren wie sie. Alles, was sie wollten, war ein Platz am Feuer, um sich aufzuwärmen, und ein heißer Becher Punsch sowie unter Umständen einen Bissen, um sich zu stärken.
    Die Ankunft der vier vornehmen Gentlemen erregte Aufsehen, und kurz darauf verließen einige der Anwesenden, nachdem sie die Neuankömmlinge prüfend gemustert hatten, die Schenke verstohlen durch die Hintertür. Die übrigen blieben und beobachteten sie neugierig.

    Sir Edward hatte gerade begonnen, sich seinen Umhang auszuziehen, als er den Mann an dem zerkratzten Eichenholztisch vor dem Feuer erspähte.
    »Tynedale!«, brüllte er und eilte durch den Raum. Seine drei Söhne, die ihr Opfer beinahe zur selben Zeit entdeckt hatten, folgten ihm auf dem Fuße, mit mörderischen Mienen.
    Beim Klang seines Namens schaute Tynedale auf; er war in die Betrachtung des Kruges vor ihm versunken gewesen. Er erbleichte und sprang auf. Sein Blick irrte auf der Suche nach einem Fluchtweg durch den Raum, aber es gab keinen. Die Anslowe-Männer drängten ihn in die dunkle Ecke. Die anderen Gäste verfolgten das Geschehen interessiert, aber niemand machte Anstalten, einzugreifen.
    Roberts Hand schloss sich um Tynedales Hals, sein Gesicht war finster vor Zorn. »Wo ist sie?«, zischte er. Er schüttelte Tynedale wie ein Hund eine Ratte. »Reden Sie! Wenn Sie auch nur eine Sekunde länger leben wollen, sagen Sie uns, was Sie mit ihr angestellt haben!«
    Tynedale röchelte eine Antwort. Der Eiseskälte in seinen Augen zum Trotz verlangte Sir Edward von seinem Sohn mit trügerischer Milde: »Mein Junge, wenn du deinen Griff vielleicht ein kleines bisschen lockern willst …«
    Zögernd gehorchte Robert, seine Finger entspannten sich Stück für Stück.
    Tynedale holte keuchend Luft, und sein Blick war überall, nur nicht auf den Gesichtern der Männer vor ihm, dann stieß er hervor: »Sind Sie übergeschnappt? Warum greifen Sie mich an?«
    Roberts Zähne waren zu sehen, als er drohend knurrte: »Sie wissen sehr gut,

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