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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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knabenhaften, schlanken und großen Gestalt gestraft, nein, Lady Catherine war alles, was sie selbst nicht war - einfach perfekt!
    Lady Diana gesellte sich zu ihnen und seufzte, während sie das Porträt anschaute. »Ihr Tod war so traurig, so tragisch - ein Kutschenunfall, glaube ich. Sie war so jung und so wunderschön. Mein verstorbener Gatte sagte, dass mit ihrem Tod etwas in Julian gestorben sei. Er hat sich große Sorgen um ihn gemacht, er fürchtete eine Weile, Julian würde sich mit ihr ins Grab stürzen.« Ihre Finger streichelten eines der Lilienblütenblätter. »Ich sehe, dass Julian immer noch frische Blumen vor ihrem Bild stehen hat. Ich frage mich, ob er wohl je …«
    Ein diskreter Rippenstoß von ihrer Tochter erinnerte Lady Diana daran, wer neben ihr stand, und mit einem nervösen Lachen hakte sie sich bei Nell unter, tätschelte ihr die Hand. »Ich habe sie selbst nie kennen gelernt. Sie war bereits tot, als ich Julians Vater heiratete, und das, was ich über sie weiß, hat er mir erzählt. Ich weiß, Julian war nach ihrem Unfall am Boden zerstört, aber jetzt hat er ja Sie, und ich bin sicher, dass er wieder glücklich ist.«
    Nell bezweifelte das.

    Und in jener Nacht schickte sie ihn zum ersten Mal weg, als Julian zu ihr kam. Lady Catherines wunderschönes Gesicht beherrschte ihre Gedanken, und sie drehte sich um, sagte leise: »Es tut mir leid, Mylord, aber mir ist heute Nacht nicht wohl.«
    Julian, der ausgestreckt neben ihr auf dem breiten Bett lag, war bereits aufgefallen, dass sie an diesem Abend ungewöhnlich still gewesen war. Er betrachtete ihr Gesicht eindringlich, bemerkte die Schatten unter ihren wunderschönen Augen und ihre Blässe. »Kopfschmerzen?«, fragte er und nahm ihre Hand.
    Nell wandte den Blick von seinem gut geschnittenen Gesicht ab und entzog ihm sanft ihre Hand. »Nur leichte.«
    Er musterte ihr Profil, ihr Zurückziehen entging ihm nicht. Und die Sorge, dass etwas zwischen ihnen gar nicht in Ordnung war, wuchs. »Habe ich dich irgendwie gekränkt, Nell?«, erkundigte er sich langsam und mit forschendem Blick.
    Sofort schaute sie ihn an. »Oh - nein!«, rief sie und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich bin nur ein bisschen müde und in letzter Zeit eigentlich oft grundlos gereizt.«
    Julian akzeptierte ihre Erklärung, hauchte einen keuschen Kuss auf ihre Stirn und ging zurück in sein Schlafzimmer. Die Tür hatte sich kaum hinter ihm geschlossen, als Nell ihr Gesicht in den Kissen vergrub und in Tränen ausbrach. Sie war der unglücklichste Mensch auf der Welt und wünschte sich, tot zu sein.
    Julian schlief in dieser Nacht nicht gut. Nur ein Narr hätte nicht gemerkt, dass Nell unglücklich war, und er war keiner. Er lag schlaflos in seinem Bett und durchforstete sein Gehirn nach dem Moment, da sie angefangen hatte, sich zu ändern, dem Zeitpunkt, da ihm das erste Mal der leise Verdacht gekommen war, dass zwischen ihnen etwas nicht stimmte. Es
war nicht so, dass etwas falsch war, das nicht, aber anders. Er konnte sich an keinen Punkt, kein Wort und keinen Zwischenfall erinnern, gleichgültig wie unbedeutend der für die Veränderung, die er in ihr spürte, verantwortlich sein könnte. In dieser Nacht hatte sich jedoch eindeutig gezeigt, dass er sich nicht irrte. Ohne sie je erobert zu haben, hatte er das entsetzliche Gefühl, dass sie ihm entglitt. Erst Catherine, und jetzt auch Nell. Allerdings hatte er Catherine nie wirklich erobern wollen.
    Beide Male hatte er unter Druck von außen geheiratet, nicht, weil er eine Frau wollte. Bei Catherine hatte er trotz seiner Bedenken seinem Vater zuliebe geheiratet. Und sieh nur, dachte er erbittert, wie das ausgegangen war. Sie waren beide unglücklich gewesen, der Tod seines ungeborenen Kindes steigerte sein Elend nur noch. Obwohl er sich geschworen hatte, nie wieder zu heiraten, war Nell in sein Leben geschleudert worden und hatte es auf den Kopf gestellt - und ehe er es sich versah, heiratete er wieder, wieder aus den falschen Gründen, wenn sie auch edelmütig waren. Aber mit Nell war er … Er war, gestand er sich reuig ein, voller Hoffnung gewesen, hatte sich gefreut … Und jetzt, aus Gründen, die er nicht erklären konnte, entzog sich Nell ihm wieder, hielt ihn auf Abstand. Was, zum Teufel, sollte er tun? Er würde keine Wutanfälle und Tränenausbrüche, Vorwürfe und Schuldzuweisungen oder lautstarke Streitereien mehr hinnehmen, die seine erste Ehe charakterisiert hatten.
    Nell mit Catherine zu vergleichen war nicht

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