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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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verstrichen, merkte sie, dass sie unruhig wurde. Julian wäre nicht erfreut, sie hier vorzufinden, aber es war nicht die Erwartung des Missfallens ihres Mannes, was sie mit Unbehagen füllte. Es war etwas in diesem Haus, an diesen Leuten, das ihr innerlich keine Ruhe ließ und bewirkte, dass sie sich nach Julians Ankunft und der darauf folgenden Abfahrt von hier nach Wyndham Manor sehnte. Ihrer unverzüglichen Abfahrt, dachte sie halb belustigt.
    Sie verabscheute es, sich im selben Raum wie Tynedale aufhalten zu müssen, und verabscheute es noch mehr, lächeln und höflich zu ihm sein zu müssen. Sie fragte sich, wie Julian wohl auf seine Anwesenheit reagieren würde; es war schlimm genug, dass sie überhaupt hier war - auch ohne dass Tynedale sich in der Nähe herumtrieb.
    Ihr Blick glitt zu Raoul, und sie betrachtete ihn unter dem Kranz ihrer Wimpern. Er war ein attraktiver Mann, seine
Züge waren, obwohl sie den Stempel der Westonmänner aufwiesen, regelmäßiger als Julians oder Charles’, aber seine schwarzen Augen erinnerten sie an seine Mutter, wie die Form seines Mundes auch. Raoul sah wesentlich besser aus und war charmanter als sein Halbbruder, aber Nell entschied, während sie beobachtete, wie er mit Lady Diana scherzte und lachte, dass ihr Westons abruptere Art lieber war. Es war möglich, überlegte sie, dass jemand zu viel Charme besaß.
    Lady Diana erhob sich von ihrem Platz auf dem Sofa, um sich auf einen Stuhl neben Mrs. Weston zu setzen, und sie waren bald schon in ein Gespräch vertieft, das sich um die Vorzüge von Pear’s Seife für den Teint drehte; Raoul nahm Elizabeth mit, um ihr die Gärten von einem der breiten Fenster aus zu zeigen. Sogleich belegte Lord Tynedale den frei gewordenen Sitz mit Beschlag. Nell erstarrte. Sie gab sich größte Mühe, keine Szene zu machen, aber Tynedales Nähe machte ihr das schwer.
    »Sie müssen mir unbedingt verraten, meine Liebe«, erklärte er gedehnt mit so leiser Stimme, dass nur sie ihn verstehen konnte, »wie Ihre Ehe mit dem Earl zustande gekommen ist. Wie ist es Ihnen gelungen, ihn in die Falle zu locken?«
    Mit eisiger Miene blickte Nell ihn an. »Und warum«, erkundigte sie sich knapp, »sollte ich ein derart persönliches Thema mit Ihnen besprechen? Eher würde ich meine Strumpfbänder in aller Öffentlichkeit richten. Sie wissen sehr gut, was geschehen ist.«
    Tynedale schlug sich aufs Herz, als habe sie ihn getroffen. »Oh, holde Dame, Sie kränken mich. Sagen Sie nicht, nachdem Sie die sensationellste Ehe des Jahrzehnts geschlossen haben, dass Sie mir wegen meiner nicht nennenswerten Beteiligung daran grollen? Pfui!«
    Weston beugte sich über die Sofalehne und bemerkte mit
gesenkter Stimme: »Wissen Sie, Tynedale, ich bin mir ziemlich sicher, nein, ich bin davon überzeugt, dass mein geschätzter Cousin etwas gegen Ihre Aufmerksamkeiten seiner Frau gegenüber einzuwenden hätte.« Tynedale in die Augen sehend, fügte er hinzu: »Ich weiß, dass ich es hätte … und mein Cousin und ich haben doch trotz aller Unterschiede viele Gemeinsamkeiten … in manchen Dingen.« Als Tynedale nur die Achseln zuckte, seufzte Weston. »Haben Sie vergessen«, fragte er, »dass Lord Wyndham ein ausgezeichneter Degenfechter ist?« Tynedale zuckte zurück und berührte die blasse Narbe in seinem Gesicht. Weston nickte. »Genau. Ich schlage vor, dass, wenn Sie ihn nicht in der näheren Zukunft wieder im Morgengrauen treffen möchten, Sie sich zurückziehen und sich eine andere Dame suchen, um sie mit Ihrem Charme zu beglücken.«
    Die Männer wechselten einen Blick. Tynedale lächelte steif. »Ich bin sicher, Sie haben da etwas missverstanden. Lady Wyndham und ich frischen nur unsere Bekanntschaft auf.«
    »Glauben Sie wirklich, dass Wyndham das interessiert?«, erkundigte sich Weston trocken.
    Ehe Tynedale antworten konnte, kam Garthwaite in den Salon geschritten und verkündete: »Der Earl of Wyndham.«
    Julian trat auf die Türschwelle, ging ins Zimmer. Nach ein paar Schritten blieb er stehen, sah die Anwesenden der Reihe nach an. Wenn der Anblick seiner Frau in vertraulicher Pose mit Weston und Tynedale ihn störte, so ließ er es sich durch nichts anmerken. Sein Blick glitt über Nell, und nachdem er mit eigenen Augen gesehen hatte, dass sie unverletzt schien, wandte er seine Aufmerksamkeit seiner Gastgeberin zu.
    Begrüßungen folgten, und man bot Julian Erfrischungen an. Lächelnd lehnte er ab. »Danke sehr, aber das wird nicht nötig sein. Falls wir vor

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