Skateboardfieber
riskieren. Leider bin ich nicht James Bond, dachte Peter. Der kommt aus allem raus! Enttäuscht wandte er sich ab. Auf ein Vergittern der Fenster hatten seine Gefängniswärter also getrost verzichten können.
Doch Peter wollte fliehen. Diese Männer hielten ihn hier einfach fest, wegen nichts. Irgendetwas stimmte an der ganzen Sache nicht, und Peter wollte wissen, was. Aber dazu brauchte er seine Freunde, Justus und Bob, die sich bestimmt schon große Sorgen um ihn machten.
Peter drehte dem Fenster den Rücken zu und begann eine exakte Untersuchung des Raums, in dem er gefangen war.
Als Erstes nahm er sich den Rollcontainer vor. Wie nicht anders zu erwarten, waren alle Fächer leer. Nur in der untersten Schublade lag eine alte, vergilbte Zeitung. Peter drehte den Container auf den Kopf. An seiner Unterseite befanden sich vier angeschraubte Räder. Dann untersuchte Peter die Schlafpritsche, ein einfaches Holzgestell, auf das Bretter genagelt waren. Unter ihr lag lediglich eine leere Coladose. Peter blieb auf dem Boden und robbte los, um zu sehen, was sich alles auf ihm abgelagert hatte. Neben vertrockneten Krümeln, Glas- und Holzsplittern und ein paar Papierfetzen fand er zwei Schrauben, eine Büroklammer und den abgerissenen Ohrclip eines MP3-Players. Nicht gerade viel, wenn man einen Ausbruch plante. Peter stand auf und nahm sich jetzt die Tür vor. Der Gang dahinter führte zwar direkt zum Verhörzimmer, doch Blake und Amoroso waren zum Glück ja gerade verschwunden.
Die Tür war massiv, besaß aber nur ein einfaches Schloss. Sie öffnete nach innen. Peter kniete sich hin und sah durch das Schlüsselloch. Auf der anderen Seite war der Schlüssel! Amoroso hatte ihn in der Eile einfach stecken lassen, als Blake ihn rief. Ein Flüchtigkeitsfehler, der sich rächen könnte!
Die Entdeckung ließ Peters Atem sofort schneller werden. Er legte sich auf den Boden. Die Tür ging nicht ganz bis zum Boden und es gab einen schmalen Spalt. Aber ob der reichen würde? Einen Versuch war es wert.
Peter holte die Zeitung und breitete sie vor der Tür aus. Vorsichtig schob er sie durch den Spalt, bis nur noch ein kleines Stück von ihr zu sehen war. Er bog die Büroklammer auseinander und steckte das Ende ins Schloss. Nach wenigen Sekunden hatte er den Schlüssel so weit herumgedreht, dass er ihn zur anderen Seite hinausstoßen konnte. Er wartete. Von den Männern war nichts zu hören. Hoffentlich kamen Blake und Amoroso nicht gerade jetzt auf die Idee, ihn wieder zum Verhör zu holen!
Peter hielt die Luft an: Jetzt kam es drauf an! Vorsichtig drückte er den Schlüssel hinaus. Es gab ein gedämpftes Klingeln, als der Schlüssel auf der anderen Seite der Tür auf die Zeitung fiel. Peter verharrte regungslos ein paar Sekunden. Alles blieb ruhig. Langsam zog er die Zeitung wieder zu sich herein. Der Schlüssel war auf dem Papier liegen geblieben. Peter hörte es an dem leisen »Klock«, als er von außen die Tür berührte. Das bedeutete aber auch, dass der Spalt nicht hoch genug war! Peter legte sich auf den Boden und sah durch die Ritze. Da lag der Schlüssel, fünf Zentimeter von ihm entfernt, und doch kam er nicht an ihn heran!
Enttäuscht richtete sich Peter auf. Er packte den Türgriff und drückte die Tür nach oben. Ein wenig Spiel zum Rahmen hatte sie! Noch konnte er hoffen! Während er presste, zerrte Peter mit dem Fuß vorsichtig die Zeitung zurück. Er hörte ein leises Schaben. Dann tauchte der Schlüssel tatsächlich auf!
Mit zitternden Händen nahm ihn Peter an sich und steckte ihn ins Schloss. Es hatte geklappt! Frei war er noch nicht, aber die erste Hürde war geschafft!
Er öffnete die Tür und schlich vorsichtig den Gang entlang. Ein weiteres Zimmer ging von ihm ab. Peter prüfte die Klinke, doch die Tür war verschlossen. Nach wenigen Metern hatte er die Tür zum Verhörzimmer erreicht. Leise Stimmen drangen in den Gang. Es waren Blake und Amoroso – Mist, die beiden waren zwischenzeitlich zurückgekehrt! Hoffentlich würden sie ihn jetzt nicht suchen. Dann wäre alles vergebens gewesen!
»… ich traue ihm nicht, Blake. Der Kerl ist doch nicht sauber! Er muss was gesehen haben, und er kennt Young!«
Peter stockte der Atem. Sie unterhielten sich gerade über ihn. Nun antwortete Blake. »Ja, er ist seltsam … Aber als ich ihm den Datenstick gezeigt habe, hatte ich den Eindruck, dass er ehrlich überrascht war.«
»Vielleicht schauspielert er gut! Der ist durchtrieben! Weißt du, am liebsten würde
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