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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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blitzschnell eine Entscheidung. »Haben Sie noch eine Tauchausrüstung?«
    Garcia starrte Alex an; schließlich nickte er zögernd.
    Fünf Minuten später stand Alex in Schwimmshorts und T-Shirt auf dem Deck. Auf seinem Rücken war eine Sauerstoffflasche festgeschnallt und zwei Atemmasken hingen an der Seite herunte r – eine wollte er benutzen, die andere war Ersatz. Er hätte lieber einen Neoprenanzug getragen, hatte aber keinen in seiner Größe finden können. Er hoffte, dass das Wasser nicht zu kalt war. Er trug ein BCD, eine Auftriebskontrolleinheit, die alt und viel zu groß für ihn war, aber wenigstens funktionierte sie. Er blickte auf die Instrumentenkonsole: Prüfmanometer, Tiefenmesser und Kompass. Der Druck im Sauerstofftank betrug 20 0 Bar, mehr als er brauchte. Zum Schluss schnallte er ein Messer an seine Wade. Er glaubte zwar nicht, dass er es brauchen würde, und hätte es normalerweise auch nicht mitgenommen, aber es gab ihm ein Gefühl der Sicherheit. Er setzte sich auf den Bootsrand.
    Garcia schüttelte missbilligend den Kopf. Alex war klar, dass der Alte Recht hatte. Er, Alex, brach die wichtigste Regel des Scuba-Tauchens überhaupt: Tauche nie allein. Sein Onkel Ian Rider hatte ihn tauchen gelehrt, als Alex elf war, und wenn Ian jetzt hier gewesen wäre, hätte er völlig entgeistert und sprachlos vor Wut den Kopf geschüttelt. Wenn man beim Tauchen Probleme beka m – weil etwa ein Luftschlauch verklemmt war oder ein Ventil nicht funktioniert e –, war man ohne Tauchpartner verloren. Tot. So einfach war die Sache. Aber das hier war ein echter Notfall. Turner und Troy waren nun seit 4 5 Minuten verschwunden. Alex musste nach ihnen suchen.
    »Nimm das hier«, sagte Garcia plötzlich und hielt ihm einen altmodischen Tauchcomputer hin. Das Gerät zeigte Tauchzeit und -tiefe an.
    »Danke«, sagte Alex und steckte den Computer ein.
    Er zog die Tauchmaske herunter, schob das Mundstück über die Lippen und atmete ein. Er spürte, wie das Gemisch aus Sauerstoff und Nitrogen durch seine Kehle strömte. Dann hielt er Maske und Mundstück fest und ließ sich rückwärts ins Meer fallen. Die Welt drehte sich und er spürte, dass er mit dem Handgelenk gegen etwas schlug, als er ins Wasser tauchte. Das Wasser umschloss ihn und die Sicht änderte sich, als sei ein Vorhang von seinen Augen gezogen worden.
    Im BCD war noch genügend Luft, um ihn eine Weile an der Oberfläche treiben zu lassen. Alex tauchte noch einmal auf, um seine Position zur Küste zu überprüfen. Er musste sicher sein, dass er in die richtige Richtung schwamm, und sich gleichzeitig die Position des Bootes einprägen. Wenigstens war das Wasser noch warm, aber Alex wusste, dass es nach Sonnenuntergang schnell abkühlen würde. Kälte ist ein gefährlicher Feind beim Tauchen, denn sie zehrt an Kraft und Konzentration. Je tiefer Alex tauchte, desto kälter würde das Wasser sein. Je länger er jetzt zögerte, desto schwieriger wurde die Sache. Er ließ die Luft aus dem BCD strömen und sofort wurde er von den Bleigewichten nach unten gezogen. Das Wasser stieg über seinen Kopf und verschlang ihn.
    Er schwamm tiefer, presste sich die Nase zu und blies hart die Luft hinein, um den schmerzhaften Druck in seinen Ohren auszugleichen. Jetzt erst konnte er sich umblicken. Das Sonnenlicht war noch stark genug, um das Meer zu beleuchten, und Alex hielt unwillkürlich den Atem an, als er die erstaunliche Schönheit der Unterwasserwelt sah. Das Wasser war dunkelblau und völlig klar. Er sah Korallenbänke, Formen und Farben, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Trotz des tiefen Friedens, der hier unten zu herrschen schien, war Alex innerlich aufgewühlt, verängstigt und beunruhigt. Warum waren die beiden Agenten noch nicht zum Boot zurückgekehrt? Das Echo seines eigenen Atems hallte in Alex’ Ohren. Jeder Atemzug setzte eine Kaskade wild aufwirbelnder Luftbläschen frei. Alex hielt die Arme lose über der Brust gekreuzt und ließ sich nur von den Schwimmflossen vorwärtstreiben. Er musste Kraft sparen. Im Augenblick befand er sich in einer Tiefe von 1 5 Metern, nur ungefähr fünf Meter vom Meeresboden entfernt. Ein Schwarm Fische in leuchtenden Farben schwamm an ihm vorbe i – wulstige Lippen, herausquellende Augen und eigenartige missgestaltete Körper. Grauenhaft und schön zugleich. Alex’ letzter Tauchgang war vor einem Jahr gewesen; jetzt wünschte er sich, mehr Muße zu haben, um diese seltsame Welt besser kennenzulernen. Doch jetzt

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