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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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steckte noch in dem Sack, sodass er nichts außer Dunkelheit sehen konnte. Er war jedoch nicht betäubt gewesen, sondern erinnerte sich undeutlich, dass man ihn in das Schnellboot geladen und an Land gebracht hatte. Von dort war er mit einem Auto hierhergebracht worden. Schritte waren zu hören gewesen und raue Hände hatten ihn unsanft angepackt und wie einen Sack Kartoffeln behandelt. Vermutlich waren drei oder vier Männer an der Aktion beteiligt gewesen, aber sie hatten nur wenige Worte gewechselt. Nur einmal hatte er die Stimme des Mannes gehört, der ihm auf Garcias Boot ins Ohr geflüstert hatte. Dieses Mal hatte der Mann ein paar Worte auf Spanisch gemurmelt, aber seine Aussprache war so unklar und die Wörter waren so verdreht gewesen, dass Alex kaum etwas verstanden hatte.
    Jetzt berührten Hände seinen Nacken und der Sack wurde ihm vom Kopf gerissen. Alex blinzelte. Er lag in einem hell erleuchteten Lagerschuppen oder einer Fabrikhalle, und als Erstes sah er über sich die Metallträger, auf denen das Dach ruhte. Große Lichtbogenlampen hingen von der Decke. Die Wände bestanden aus weiß getünchtem Ziegelmauerwerk; der Boden war mit Terrakottafliesen belegt. Um Alex herum waren Maschinen zu sehen, die vielleicht vor hundert Jahren modern gewesen sein mochten und wohl irgendetwas mit Landwirtschaft zu tun hatten. Er sah Ketten und Behälter und eine Art kompliziertes Flaschenzugsystem, das mit einer Reihe eiserner Zahnräder verbunden war, die aus einem überdimensionalen Uhrwerk zu stammen schienen. Daneben befanden sich zwei riesige Tonkrüge.
    Alex blickte zur anderen Seite: Hier sah er, etwas weiter entfernt, ein Filtersystem, aus dem Rohrleitungen in alle möglichen Richtungen abgingen. Plötzlich wurde ihm klar, dass er auf einem langen Förderband lag. Er versuchte erneut, sich aufzurichten oder sich von dem Band herunterzurollen, aber sein Körper folgte ihm nicht.
    Ein Mann trat in sein Blickfeld.
    Alex blickte in ein Augenpaar. Genau genommen waren diese Augen allerdings alles andere als ein Paar. Sie saßen nicht an den richtigen Stellen im Kopf, und ein Auge war stark blutunterlaufen. Alex fragte sich, ob der Mann damit überhaupt sehen konnte. Irgendwann einmal musste er einen furchtbaren Unfall erlitten haben. Eine Kopfhälfte war kahl; ein Mundwinkel hing schlaff herunter und seine Haut wirkte wie tot. Es war keine Frage, dass der Weiße Hai in einem Schönheitswettbewerb gegen diesen Menschen weit abgeschlagen auf dem zweiten Platz landen würde.
    Hinter ihn traten jetzt zwei dunkelhäutige, düster dreinblickende Arbeiter. Sie hatten Schnurrbärte und waren armselig gekleidet. Eine Weile sprach niemand; alle schienen begierig auf etwas zu warten.
    »Name?« Die Lippenbewegungen des verkrüppelten Mannes passten wie in einem schlecht synchronisierten Film nicht ganz zu dem, was er sagte.
    »Alex Gardiner.«
    »Und dein richtiger Name?«
    »Hab ich doch gerade gesagt.«
    »Du lügst. Dein richtiger Name ist Alex Rider.«
    »Warum fragen Sie dann, wenn Sie’s schon wissen?«
    Der Mann nickte, als habe Alex eine faire Frage gestellt. »Ich heiße Conrad«, sagte er. »Wir sind uns schon einmal begegnet.«
    »Wirklich?« Alex überlegte, dann fiel es ihm wieder ein. Der Mann, der in Miami den Kai entlanggehumpelt war, mit Sonnenbrille und Strohhut! Richti g – es war derselbe Mann.
    Conrad beugte sich über ihn. »Was hast du hier zu suchen?«, fragte er.
    »Ich verbringe hier die Ferien mit meinen Eltern.« Alex glaubte, dass es höchste Zeit war, so zu tun, als sei er tatsächlich nur ein normaler Vierzehnjähriger. Er war sich zwar nicht sicher, ob das noch etwas brachte, nachdem seine Gegner schon seinen richtigen Namen herausgefunden hatten, aber er wollte auf keinen Fall ein Risiko eingehen. »Wo sind meine Eltern?«, wollte er wissen. »Warum haben Sie mich hierhergebracht? Was ist mit dem Mann auf dem Boot passiert? Ich will nach Hause!«
    »Wo ist dein Zuhause?«, fragte Conrad.
    »In Los Angeles, De Flores Street. West-Hollywood.«
    »Nein.« Conrads Stimme klang absolut sicher. »Dein Akzent ist ziemlich gut, aber du bist jedenfalls kein Amerikaner. Du bist Engländer. Die beiden Leute, mit denen du hierhergereist bist, heißen Tom Turner und Belinda Troy. Sie waren Agenten der CIA. Ware n – denn jetzt sind sie tot.«
    »Tot?«, fragte Alex entsetzt. »Mein e … Eltern sind tot?« Er spürte einen plötzlichen Schwindel im Kopf und sein Magen verkrampfte sich. Sein Entsetzen

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