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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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seinen Gesichtsausdruck und wusste plötzlich, dass der General nicht die geringste Absicht hatte, jemals hierher zurückzukehren. Hundert Fragen schossen ihm durch den Kopf, aber er wagte nicht, etwas zu sagen. Das war nicht der richtige Augenblick. Sarow saß still zurückgelehnt, die Hände ruhig auf den Knien. Trotzdem konnte auch er seine Anspannung nicht völlig verbergen. Er musste jahrelang auf diesen Tag hingearbeitet haben.
    Sie fuhren über dunkle Straßen; nur die gelegentlich aufblitzenden Lichter in der Ferne zeigten, dass die Insel bewohnt war. Kein einziges Auto begegnete ihnen. Nach ungefähr zehn Minuten kamen sie an einigen Gebäuden vorbei und Alex sah Männer und Frauen vor ihren Häusern sitzen. In der warmen Nacht saßen sie zusammen, tranken Rum, spielten Karten und rauchten. Alex glaubte, dass sie sich jetzt in den Vororten von Santiago befinden mussten, und tatsächlich bogen sie kurz darauf in eine Straße ein, die Alex bekannt vorkam. Nach seiner Ankunft war er auf dieser Straße zum Hotel gefahren worden. Also fuhren sie jetzt zum Flughafen.
    Dieses Mal gab es keinerlei Sicherheitskontrollen, keine Warteschlangen vor der Passkontrolle. Sarow musste nicht einmal durch das Hauptterminal. Zwei Flughafenbedienstete erwarteten ihn an einem Tor, sodass der kleine Konvoi direkt zur Startbahn fahren konnte. Alex blickte über die Schulter des Fahrers nach vorne und sah, dass ein Lear-Jet allein neben der Startbahn geparkt war. Der Konvoi hielt an.
    »Aussteigen!«, befahl Sarow.
    Über die Startbahn fegte ein Windstoß, der nach Kerosin roch. Alex blieb neben der Limousine stehen, während die silberne Kiste in das Flugzeug verladen wurde. Conrad brüllte Befehle. Alex konnte kaum glauben, dass ein so alltäglich aussehender Gegenstand solche gewaltigen Zerstörungen anrichten konnte. Filmszenen, die er einmal gesehen hatte, schossen ihm durch den Kop f – Flammen und gewaltige Stürme, die über die Städte fegten und sie buchstäblich zerrissen. Einstürzende Wolkenkratzer. Menschen, die in Sekunden zu Asche verbrannten. Autos und Busse, die wie Spielzeug herumwirbelten und verschwanden. Wie konnte eine Bombe, die so gewaltige Kraft entfaltete, in eine so kleine Kiste passen? Conrad schloss eigenhändig die Ladeklappe des Flugzeugs; dann wandte er sich zu Sarow um und nickte. Sarow signalisierte Alex einzusteigen. Unwillig setzte sich Alex in Bewegung, stieg die Gangway zum Flugzeug hinauf, Sarow war dicht hinter ihm. Conrad folgte mit den beiden Männern, die die Kiste getragen hatten. Die Flugzeugtür schloss sich hinter ihnen und wurde verriegelt.
    Noch nie hatte Alex ein solches Flugzeug gesehen. In der Kabine, die einem luxuriösen Salon glich, befand sich nur ungefähr ein Dutzend Sitze, alle ledergepolstert. Sie war lang, mit dickem Teppichboden ausgelegt und verfügte über eine gut ausgestattete Bar sowie eine Bordküche. Vor dem Cockpit war ein Plasma-Fernsehbildschirm angebracht. Alex fragte gar nicht erst, welcher Film auf dem Programm dieser seltsamen Fluggesellschaft stand. Alle Sitze waren Fensterplätze. Sarow setzte sich in seine Nähe, aber auf die andere Seite des Flugzeugs. Conrad saß im Sitz hinter Sarow und die beiden Wachleute am entfernten Ende des Abteils. Alex fragte sich, warum die beiden Männer mitflogen. Sollten sie ihn etwa bewachen?
    Überhaupt: Wohin ging die Reise? Würden sie nach Amerika fliegen oder über den Atlantik?
    Sarow musste seine Gedanken erraten haben. »In ein paar Minuten werde ich dir alles erklären«, sagte er, »sobald wir in der Luft sind.«
    Es dauerte jedoch noch eine gute Viertelstunde, bevor der Lear-Jet auf die Startbahn rollte und sich dann scheinbar schwerelos in die Luft erhob. Beim Start wurde die Kabinenbeleuchtung abgedunkelt, aber als sie die Flughöhe von 1 0 00 0 Metern erreicht hatten, ging die Beleuchtung wieder an. Die Wächter standen auf und servierten Tee. Sarow erlaubte sich ein kurzes zufriedenes Lächeln. Er drückte auf einen Knopf an der Armlehne seines Sessels und schwang sich zu Alex herum.
    »Du fragst dich wahrscheinlich, warum ich dich nicht getötet habe«, begann er freundlich. »Heute Mittag, als ich dich in dem Auto entdeckt e … glaub mir, ich war nahe dran. Conrad ist immer noch wütend auf mich. Er glaubt, dass ich einen großen Fehler mache. Aber er versteht mich eben nicht. Ich will dir jedoch sagen, warum du noch lebst, Alex. Du arbeitest für den britischen Geheimdienst. Du bist ein Spion. Und du

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