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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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Tastenfeld und Scanner.
    Wahllos begann sie, auf den Tasten herumzudrücken, wurde dafür jedoch unversehens mit einem leichten Stromstoß bestraft. Sie rieb sich die Fingerspitzen und setzte sich zurück auf die Pritsche. Je mehr Zeit verging, desto größere Unruhe erfasste sie. Das musste das versteckte Labor sein, das Søren so lange gesucht hatte.
    Na großartig. Jetzt bin ich reingekommen, weiß aber nicht, auf welchem Weg. Wie soll er mich hier bloß finden?
    Die zur Seite gleitende Tür riss sie aus ihren Gedanken. Ein schmächtiger, mittelgroßer Mann trat in die Zelle. Er war nicht unattraktiv, aber seine kalten Augen erinnerten an ein Reptil. Einen Moment lang betrachtete er sie nachdenklich.
    »Wie ich sehe, sind Sie wieder wach, Miss Sauter. Ich bin Dr. Rowan, und Sie sind ab sofort mein Gast.«
    »Sie haben mir aber keine Einladung geschickt«, erwiderte sie bissig, »sondern nur so einen Gorilla, von dem ich unsanft hergeschleift worden bin.«
    »Ja, Smith hat die bedauernswerte Neigung, nach der Holzhammermethode vorzugehen. Aber er wird Sie mit seinem brutalen Benehmen nicht mehr belästigen.«
    Sein Verhalten machte ihr Angst; er wirkte so gelassen, als wäre er sich sicher, dass es unmöglich war zu entkommen, ihn anzuzeigen oder ihn jemals für seine Verbrechen ins Gefängnis zu bringen. Er besaß das maßlose Selbstvertrauen von jemandem, der sich ungehindert am Gesetz vorbeibewegen konnte.
    »Und womit werde ich dann stattdessen belästigt?«, fragte sie forsch.
    »Ich fürchte, die Welt dort oben ist für Sie Geschichte. Das wird Sie wahrscheinlich für eine Weile stören, zumindest bis Sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnt haben.«
    »Sind Sie verrückt? Glauben Sie wirklich, ich könnte mich daran gewöhnen, gefangen gehalten zu werden?«
    Doch statt zu antworten, lächelte er nur, und Mia war geschockt von seiner mangelnden Mitmenschlichkeit. »Jeder tut das mit der Zeit, Miss Sauter. Ich muss sagen, dass ich recht neugierig bin zu sehen, welche Wirkung mein Präparat auf Sie hat. Durch die ersten Testergebnisse weiß ich, wie beeindruckend intelligent Sie sind. Fast so sehr wie ich«, fügte er noch hinzu.
    Mia begann zu zittern und faltete die Hände, um es vor ihm zu verbergen. »Sie machen mich zu Ihrer Probandin.«
    »Für gewöhnlich arbeite ich nicht mit Erwachsenen, da ihr Organismus bereits voll entwickelt ist. Aber da Sie schon mal hier sind, wird es interessant sein zu erfahren, was passiert.«
    »Warum tun Sie das?«
    »Dieses Labor war nicht meine Idee«, entgegnete er. »So sehr ich mir auch wünsche, es wäre so. Ich führe nur Dr. Chapmans Arbeit so gut ich kann weiter. Er war ein Visionär und träumte von einer besseren Welt. Ich werde seinen Zukunftstraum verwirklichen, Miss Sauter, und wenn es erst so weit ist, wird niemand mehr danach fragen, auf welche Weise ich es geschafft habe.«
    »Der Zweck heiligt die Mittel.«
    »Oh, Sie kennen Machiavelli. Wie charmant! Sie werden mir noch viel Freude bereiten.«
    Ein grauenhafter Kerl – dabei meinte er das nicht einmal sexuell. Er wollte sich tatsächlich mit ihr messen und angenehme Unterhaltungen mit ihr führen. Rowan musste komplett verrückt sein.
    Mias Verstand arbeitete schnell. »Natürlich nicht, wenn Sie mir Schaden zufügen.«
    Rowan zog eine Augenbraue hoch. »Wie bitte?«
    »Na ja, wenn sie mich mit Chemikalien vollpumpen, könnten Sie dadurch meinen Verstand schädigen. Und wie wollen Sie mit mir Gespräche führen, wenn ich giggele wie ein Schimpanse?«
    Er runzelte die Stirn. »Das Präparat hat bei minderwertigen Probanden mitunter bedauerliche Nebenwirkungen. Meinen Sie denn, zu diesem minderwertigen Material zu gehören?«
    Ach du Schreck. Wer weiß, was er mit diesen Menschen macht.
    »Nein«, murmelte sie. »Ich bin ein kerngesunder Mischling.«
    »Wie bitte?«
    »Meine Mutter war Amerikanerin, mein Vater stammte aus dem Iran.«
    »Ah. Eine Verbindung mit exzellentem Resultat.«
    Will der mich etwa angraben? Igitt!
    »Ich frage mich ja auch nur, ob Sie bereits jetzt das Risiko einer Schädigung in Kauf nehmen möchten. Sollte ich Ihnen zu langweilig werden, können Sie schließlich immer noch mit den Experimenten beginnen. Ich laufe Ihnen ja nicht weg.«
    Und ob ich das tue. Sobald Søren hier ist. Er wird den Eingang finden. Daran musste sie einfach glauben, sonst würde sie noch anfangen zu schreien.
    »Das ist zweifellos wahr. Sagen Sie, Miss Sauter, spielen Sie Schach?«
    Mia war hocherfreut.

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