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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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weil sie den kleinen Spaß mitmachte. »Ich bin achtundsiebzig Jahre alt. Was glauben Sie, was ich den Tag über zu tun habe?«
    »Dann brauche ich die Adresse des Supermarktes und das Telefon.«
    Sie durfte sich an einen der Schreibtische setzen, und jemand notierte für sie die gewünschten Angaben auf einen Zettel. Mia wusste nicht, wie spät es gerade in Singapur war – oder ob Kyra sich überhaupt noch dort aufhielt; sie flehte nur im Stillen, ihre Freundin möge es klingeln hören und abnehmen. Nachdem sie einmal tief ein- und ausgeatmet hatte, wählte sie. Sie ließ es dreimal durchklingeln und rechnete schon fast damit, dass die Mailbox ansprang, doch dann hob jemand ab.
    »Hallo?«, war eine verschlafene Stimme zu hören. Kyra.
    Na großartig, sie hatte sie geweckt. Aber immerhin war sie am Apparat. »Hier ist Mia.«
    »Was ist los? Bist du in Schwierigkeiten? Ich hab deine E-Mail gekriegt. Du meintest, es sei kompliziert.«
    Wie bitte? Dann dämmerte es ihr. Søren … Er musste daran gedacht haben, dass Kyra sich keine Sorgen machen durfte. Gott sei Dank!
    »Die Situation hat sich von kompliziert zu absolut chaotisch entwickelt. Kannst du mir bitte etwas Geld schicken?«
    »Klar.« Es zeigte sich mal wieder, warum Kyra die bestmögliche aller Freundinnen war: Sie stellte keine Fragen. »Gib mir die Adresse. Ich werde irgendwo einen Nachtschalter finden. Wenn es sein muss, belaste ich dafür Reyes’ Karte.« Mia hörte eine tiefe Stimme im Hintergrund. »Er möchte wissen, wie viel du brauchst. Die goldene Karte hat zehntausend Limit, aber er besitzt auch eine unbelastete Platinkarte mit einem viel höheren Kreditrahmen.«
    »Dein Freund würde mir so viel Geld leihen?«, fragte Mia geschockt.
    Diesmal war er direkt am Hörer. »Aber klar. Du hast mir schließlich Kyra geschickt, und die ist mit Geld nicht aufzuwiegen.«
    Ach, wie sehr sie die beiden beneidete!
    Dann wurde ihr wieder bewusst, dass das ganze Revier ihrem Gespräch zuhörte, also konzentrierte sie sich auf das Wesentliche. »Ich brauche nicht viel, ein paar Hundert, damit ich mir etwas zum Anziehen kaufen und eine Fahrkarte bezahlen kann. Ich denke mal, hier wird eine Buslinie fahren.« Als Harold nickte, gab sie Kyra die Daten des Supermarktes. »Ich kann mich im Moment nicht ausweisen. Du musst das Geld an Harold Dixon schicken. Der greift mir hier vor Ort unter die Arme.«
    »Dann gib ihm einen Kuss von mir«, antwortete Kyra. »Du hast keinen Ausweis? Das sieht dir gar nicht ähnlich. Was ist denn passiert? Brauchst du Verstärkung? Du musst nur ein Wort sagen und wir sitzen im Flugzeug.«
    Mia war so dankbar und empfand große Zuneigung für ihre Freundin. Doch da Kyra noch immer von der Polizei gesucht wurde, wäre es viel zu riskant für sie, auch wenn sie nur als Kleinkriminelle galt.
    »Nein, ich komme zurecht. Mir ist nur die Handtasche gestohlen und ein wenig Angst eingejagt worden, das war’s.«
    »Solltest du mich nicht innerhalb von zwei Tagen mit einem neuen Handy anrufen, werde ich mich auf den Weg zu dir machen. Ich weiß, dass du zuletzt in Exeter warst. Dort werde ich mit dem Schnüffeln anfangen.«
    »Okay. Aber das wird nicht nötig sein. Du tust schon genug für mich.«
    »Dann schicke ich dir jetzt das Geld. Mach’s gut, M. Bis bald.«
    »Du auch, Special K.«, entgegnete Mia mit Tränen der Erleichterung in den Augen.
    Kyra lachte beim Auflegen, und Mia wusste, warum. So hatte sie ihre Freundin seit Jahren nicht mehr genannt. Die Polizisten beobachteten sie betulich, als würden sie damit rechnen, dass sie zu flennen anfing. Doch Mia überraschte sie, indem sie die Fassung bewahrte und sich heimlich die Augen wischte.
    »Sie haben also jemanden, der Ihnen Geld an meinen Namen schickt? Das ist geschickt. Dann sollten wir nun am besten zum Supermarkt fahren und darauf warten.« Harold winkte den Polizisten fröhlich zu und schlenderte nach draußen zu seinem alten Buick.
    Im Supermarkt mussten sie noch fast zwei Stunden lang warten, ehe die Überweisung ankam. Um sich die Zeit zu vertreiben, zog sie ein kostenloses Anzeigenblatt aus dem Ständer vor dem Eingang und las die Kleinanzeigen. Harold nahm das Geld in Empfang und machte große Augen, als er feststellte, dass Kyra tausend Dollar geschickt hatte. Mia bot ihm einen Hunderter als Entschädigung für seine Mühen an, aber der alte Mann wollte ihn nicht nehmen.
    »Alice würde das nicht gutheißen«, brummte er. »Außerdem ist das der größte Spaß seit

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