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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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darauf erwidern konnte, klopfte es an der Tür. »Die Zeit ist um.«
    »Dann bis morgen«, sagte Taye und sah ihr in die Augen. »Nimm ein heißes Bad und entspann dich.«
    Die Aufforderung kam ihr so merkwürdig vor, dass sie sofort ins Bad ging. Hoffnung keimte in ihr auf, als sie las, was er auf ein Stück Toilettenpapier geschrieben hatte: Wir hauen ab. Mach dich bereit.

14
    Nach so einer wundervollen Nacht konnte Mia wohl mit Recht erwarten, dass er nicht abhauen würde wie ein Ehebrecher, den das schlechte Gewissen plagte. Doch im Halbschlaf nahm sie wahr, wie er verstohlen aufstand, wodurch sie vor Schreck richtig wach wurde.
    Ein paar Sekunden lang stand er neben dem Bett, sie spürte, dass er sie betrachtete, stellte sich aber schlafend. Dann hörte sie ihn die Treppe hinuntergehen. Sobald die Tür zugefallen war, sprang sie auf.
    Die Wut trieb sie an. Verdammt, sie hatte ihn getröstet. Für einen schönen Moment war sein Eispanzer geschmolzen. Er hatte seine mitfühlende Seite gezeigt, als er ihre traurige Stimmung vertrieben und ihr den Rücken gestreichelt hatte. Dieser Mann trug Wärme in sich und besaß ein gutes Herz. Zu wissen, dass er sie enttäuscht hatte, machte ihm etwas aus. Das war ein Lichtblick, und sie sehnte sich nach mehr.
    Hastig zog sie sich an, schnappte sich die Schlüssel und verließ die Wohnung, um ihm zu folgen. Der Himmel hatte schon ein helles Blau und am Horizont leuchtete ein Streifen Gold. Der Infiniti fuhr bereits in Richtung Highway. Sie traf eine rasche Entscheidung und rannte zu ihrem Wagen, wobei sie darauf achtete, dass sie von der Straße aus nicht zu sehen war. Wenn er sie im Rückspiegel bemerkte, würde sie ganz bestimmt nicht mehr erfahren, wohin er so früh wollte.
    Das ist keine Eifersucht , sagte sie sich, sondern Selbstschutz. Ich muss wissen, was er verbirgt und ob ich vielleicht wieder in etwas hineingezogen werde wie schon einmal.
    Am Highway musste sie raten, welche Auffahrt er genommen hatte, die nach Osten Richtung Maryland oder die nach West Virginia. »Also Kopf oder Zahl.«
    Nachdem sie zur Entscheidung eine Münze geworfen hatte, fuhr sie nach Osten auf und fädelte sich in den noch lockeren morgendlichen Verkehr ein. Möglicherweise vergeudete sie nur ihre Zeit. Sie gab Gas. Falls er nicht zu schnell fuhr, dürfte er bald in Sichtweite kommen. Aber sie musste vorsichtig sein, sonst würde es einen Mordsärger geben.
    Wie gut, dass ein blauer Ford Focus so ein Allerweltsauto ist. Sie hatte schon zwei davon an sich vorbeifahren sehen.
    Sie schaltete das Radio an und tat, als würde sie sich nicht wie eine Stalkerin verhalten. Sie konnte die Sache nicht einfach weiterlaufen lassen, ohne mehr über ihn in Erfahrung zu bringen – und dass er sich ihr anvertraute, war eher unwahrscheinlich. Eine andere Frau hätte das als ein Zeichen genommen, dass es besser war, ihm aus dem Weg zu gehen. Mia machte es dagegen nur umso entschlossener, der Geheimniskrämerei ein Ende zu bereiten. Sie waren zwar keine Gegner mehr, aber er traute ihr genauso wenig wie sie ihm.
    Eine Stunde später seufzte sie angesichts der Zeitverschwendung. Wem wollte sie eigentlich etwas vormachen? Sie hatte überhaupt keine Übung darin, jemanden zu beschatten. Vor einer halben Stunde war sie der Meinung gewesen, seinen G37 weiter vorn ausmachen zu können, hatte es aber nicht gewagt, aufzuholen, um sich zu vergewissern. Mürrisch – und hungrig – gab sie es auf, nach ihm zu suchen, und hielt stattdessen nach dem nächsten Restaurant Ausschau.
    Auf einem Plakat wurde ein herzhaftes Landfrühstück angepriesen, und so beschloss sie die darauf angegebene Ausfahrt zu nehmen. Doch an der nächsten Abzweigung bemerkte sie im Vorbeifahren einen silbernen Infiniti, der am Ende nach links abbog. Das konnte kein Zufall sein. Ihr Herz klopfte wie verrückt, als sie die nächste Abfahrt nahm und wendete. Dadurch bekam er etwa zehn Minuten Vorsprung – umso besser, wäre sie näher dran, würde er sie bemerken.
    Schließlich verließ sie den Highway und bog in die Richtung ab, in die er gefahren war. Das hier gehörte in die Top Ten der erniedrigendsten Dinge, die sie je getan hatte – genauso wie die Aktion in der Junior High, als sie Erdbeermilch mit dem Strohhalm durch die Nase eingesogen hatte. Danach war sie bis zum Abschluss den Spitznamen Mia Schnodder nicht mehr losgeworden. Wenigstens gab es diesmal keine Zeugen.
    Die Straße führte in ein hübsches Örtchen namens Dunham. Mia fuhr

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