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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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zusammengepressten Zähnen nickte er bloß.
    »Gibt es hier in der Nähe etwas Gutes?«
    Er kämpfte seine Wut nieder. »Nina’s Country Kitchen. Drei Meilen von hier, mitten im Ort. Ist nicht zu verfehlen.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er in Lexies Zimmer und schloss demonstrativ die Tür hinter sich. Verflucht noch mal. Wie konnte er sich so von ihr überraschen lassen!
    Sie im Dunkeln zu erwürgen, wäre eine endgültige Lösung, doch er wusste nicht, ob er das fertigbringen würde. Er hatte zwar schon Leute umgebracht, aber noch nie eine Frau, mit der er im Bett gewesen war. Wenn er diese Grenze überschritt, würde ihn das zu einem Monster machen, das keinerlei menschliche Züge mehr besaß. Oftmals vermutete er allerdings, dass er längst über diesen Punkt hinaus war.
    Zum Teufel. Es spielte keine Rolle. Nichts war wichtig, außer Rache zu nehmen. Er wollte jetzt nicht an Mia denken, das wäre Lexie gegenüber nicht fair.
    Søren sank auf den Stuhl neben dem Bett und nahm die Hand seiner Tochter. Wie oft hatte er sich gewünscht, sie würde die Finger bewegen oder ihm auf andere Weise zeigen, dass sie ihn gehört hatte. Aber nichts dergleichen war je geschehen. Die Ärzte hatten ihm geraten, die Geräte abzuschalten. Sie sahen keinen Anlass, zu hoffen, dass sie je wieder aufwachen würde, und selbst wenn, dann könnte sie kein normales Leben führen.
    Massive Hirnschädigung.
    Vor einigen Jahren waren ihre Haare nachgewachsen und sie sah wieder aus wie das kleine Mädchen, das er verloren hatte. Nur war sie bloß noch eine leere Hülle.
    Er wusste, er sollte besser die nötigen Papiere unterschreiben, doch dann wäre er allein. Er verhielt sich egoistisch, das war ihm klar. Søren legte den Kopf neben Lexies Bein aufs Bett. Die Tränen waren schon vor langer Zeit in ihm zu Eis geworden, und mittlerweile fühlte er sich durch und durch erstarrt und kalt.
    »Ich kann dich nicht gehen lassen«, flüsterte er. »Noch nicht. Aber der Tag wird kommen, min skat . Der letzte Akt steht an, und bevor ich gehe, erlöse ich dich. Dann werden wir zusammen sein, das verspreche ich. Und bitte …« Seine Stimme überschlug sich. »Glaub mir, dass ich es unglaublich bereue.«
    Auf diese Weise redete er selten mit ihr, sondern tat so, als könnte sie ihn hören. Gewöhnlich erzählte er ihr von den neuesten Disney-Filmen und von Miley Cyrus, weil er davon ausging, dass sie solche Sachen interessieren würden, wäre sie noch in seinem Leben, statt in einer Welt aus Mondschein und Träumen.
    »Nicht, dass du geboren wurdest. Das wird mir niemals leidtun. Du warst – bist – das Beste und Schönste in meinem Leben. Ich bereue, dass ich zugelassen habe, was dir passiert ist. Ach, Lexie, mein Schatz, dieses Leid wird mich für immer begleiten.«
    Søren gab ihr einen Kuss auf die Wange und stand auf. Einzig die Geräte piepten, sie jedoch zeigte keine Reaktion. Sein ganzer Körper schmerzte, als er zur Tür ging und hinaus auf den Flur trat. Mit schnellen Schritten lief er an der Rezeption vorbei, ohne darauf zu achten, wie Debbie ihn ansah. Er wusste, sie hielt ihn für eine tragische, romantische Figur, aber Trauer hatte in Wirklichkeit nichts Romantisches.
    Manche Leute gingen daran zugrunde, andere schmiedeten daraus eine glänzende Waffe. Er selbst hätte sich diese absolute Entschlossenheit nie zugetraut, bis zu dem Tag, an dem sie ihm alles genommen hatte. Und jetzt bestand sein einziges Lebensziel darin, sie für ihre Schuld büßen zu lassen.
    Wenn Mia Sauter meinte, sie müsse sich ihm in den Weg stellen, bitte. Im Augenblick könnte er sie mit bloßen Händen erwürgen. Er stieg in den G37, knallte die Tür zu und fuhr mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zu dem Café. Dort hatte er schon oft gegessen. Vor seinen Besuchen im Pflegeheim war ihm nie nach essen zumute, darum kam er an den meisten Samstagen danach zum Brunch ins Nina’s . Das Lokal war warm und gemütlich, außerdem rückte ihm dort niemand auf die Pelle.
    Mia wartete auf ihn in einem Separee an der hinteren Wand bei den Toiletten. Dem Geschirr auf dem Tisch nach zu urteilen, hatte sie bereits gefrühstückt und trank jetzt nur noch Kaffee. Søren stürmte an der Tischanweiserin vorbei und setzte sich Mia gegenüber. Er kochte vor Wut.
    Als sie seinen Gesichtsausdruck sah, schloss sie die Finger fester um den hellen Keramikbecher, aber sie war kein Feigling. Sie straffte die Schultern und erwiderte seinen Blick. »Ich kann mich nicht für mein

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