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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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Chefetage einen Ermittlungserfolg verhindern wollte.
    Bis zur Mittagspause hatte sie schließlich Kopfschmerzen und war keinen Schritt weitergekommen. Sie musste sich eingestehen, dass ihr für diesen Auftrag der innere Antrieb fehlte. Sie wollte eigentlich gar nicht herausfinden, wer Micor bestahl, denn das Unternehmen würde das Geld eh nur für verabscheuungswürdige Zwecke einsetzen. Sie steckte also zwischen Baum und Borke.
    Den ganzen Vormittag über wartete sie auf einen Anruf oder eine E-Mail und wusste nicht so recht einzuschätzen, was sie von der Funkstille halten sollte. Vielleicht wollte er damit seinen Missmut darüber ausdrücken, dass sie am vergangenen Abend ohne Verabschiedung gegangen war. Wer konnte schon sagen, wie so ein Mann tickte? Möglicherweise machte er sich aber auch gar keine Gedanken, und sie sollte es ebenfalls nicht tun. Wenn sie mit der Zeit eines gelernt hatte, dann war das die Tatsache, dass man andere Menschen nicht ändern konnte. Sie mussten es aus eigenem Antrieb und von sich aus tun.
    Mia wollte gerade zum Mittagessen aufbrechen, da kam Kelly, die Laborantin, in die IT. Sie wirkte nervös. Erst als sie bemerkte, dass Mia allein war und alle anderen Kollegen ihren Schreibtisch bereits verlassen hatten, schien sie ein wenig ruhiger zu werden.
    »Haben Sie Ihre Datei inzwischen wiedergefunden?«, fragte Mia zur Begrüßung.
    »Nein. Es sind sogar noch mehr Ergebnisse verschwunden. Ich frage mich, ob Sie mir vielleicht noch einmal eine Log-in-Liste für mein Benutzerprofil ausdrucken könnten«, entgegnete Kelly mit gedämpfter Stimme.
    Mia kam der Gedanke, dass Kellys Problem womöglich etwas mit den Machenschaften des Unternehmens zu tun hatte. Inzwischen war sie auf so viele seltsame Dinge gestoßen, die sich jedoch zu keinem Gesamtbild zusammenfügen ließen – sie hätte durchdrehen können.
    »Aber natürlich. Sie haben Glück, dass ich noch da bin.« Sie setzte sich wieder an ihren Rechner und druckte die Liste aus. »Hat es einen bestimmten Grund, weshalb Sie die Aufstellung nicht über den Dienstweg anfordern?«
    »Ich möchte nicht, dass es im System dokumentiert wird.«
    Mia ging zum Drucker und holte die Liste. »Sie glauben also, dass etwas nicht stimmt?«
    »Soll das ein Witz sein?! Sehen Sie sich doch einmal um.«
    Mia hob beschwichtigend die Hand. »Wir sollten wirklich nicht in der Firma darüber reden.«
    Kelly erschrak, dann nickte sie langsam. »Wenn Sie Lust haben, kommen Sie doch heute bei mir zum Essen vorbei.«
    »Das klingt besser.«
    Einige Stunden später fuhr Mia hinter Kelly her zu deren Haus. Vielleicht war sie ein wenig überängstlich, womöglich hatte sie auch zu viele Filme über korrupte, rücksichtslos agierende Unternehmen gesehen. Aber sie wollte der Sache nachgehen. Mia stellte ihren Wagen in der Einfahrt ab und begutachtete Kellys Haus, einen sehr vornehm aussehenden viktorianischen Bau unter Bäumen, der ein gutes Postkartenmotiv abgegeben hätte. Als sie die blau gestrichenen Holzverzierungen entdeckte, musste sie lächeln. Zwar wusste sie noch recht wenig über Kelly, trotzdem hätte sie ihr eine dermaßen romantische Ader gar nicht zugetraut. Man merkte, dass die Laborantin in der Kleinstadt angekommen war, warum sonst hätte sie sich ein Haus gekauft und es aufwendig renoviert.
    Auch im Inneren wirkte alles sehr elegant und gepflegt; die antiken Möbel waren poliert, die Zierleisten handgeschnitzt und man konnte sehen, dass Kelly sich beim Einrichten des Hauses viel Mühe gegeben hatte. Das Abendessen bestand aus Salat und selbst gebackener Quiche. Mia nahm sich etwas davon und wollte sich zunächst ein wenig gesellig geben, ehe sie ihre frühere Unterhaltung wieder aufnähmen, doch obwohl sie über unverfängliche Dinge plauderten, blieb Kelly angespannt.
    Irgendwann ließ es sich dann nicht mehr vermeiden, auf das eigentliche Thema zu sprechen zu kommen. »Was wolltest du vorhin im Büro andeuten?«
    Stirnrunzelnd legte Kelly die Gabel beiseite. »Es gibt keinen Grund, das Ganze als geheim einzustufen. Ich sollte untersuchen, welche Wirkung Zucker auf Schimpansen hat. Als ich etwas vom Forschungsplan abwich und mich mit anderen Süßungsmitteln befasste, mit denen sich mehr Geld machen ließe, bekam ich die Anweisung, das Projekt fallen zu lassen. Und jetzt wird meine Arbeit auch noch sabotiert? Das stinkt doch zum Himmel.«
    »Du darfst mir das eigentlich gar nicht erzählen«, entgegnete Mia.
    »Ach ne, sag bloß … Wenn die uns

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