Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
Vom Netzwerk:
Verbrennungen aufweist. Medizinern zufolge sind dies typische Folgen von erhöhter Strahlung.« Der Bericht ging in ein Interview mit einem älteren Arzt über, der gerade ratlos den Kopf schüttelte. »Etwas Ähnliches kenne ich nur von Fotos aus Tschernobyl.«
    »Wer Hinweise zu der unbekannten Frau geben kann, wird gebeten, sich zu melden«, sagte die blonde Moderatorin anschließend. »Nun zum Sport. Ted?«
    »Der Vorfall gibt dir zu denken.« Mia sah es Søren an.
    Seine Entspanntheit war dahin. »Es tut mir leid, dass ich den Abend kaputtmache, aber ich muss gehen.«
    »Hast du sie gekannt?«
    »Nein, aber ich glaube zu wissen, wer sie getötet hat, und das ist der erste Hinweis seit Monaten.« Er zögerte, als überlegte er, ihr einen Abschiedskuss zu geben. »Lust auf einen Ausflug zum Leichenschauhaus?«, fragte er dann widerstrebend.
    Mia war total überrascht, stand aber auf. »Sicher. Die Dates mit dir sind die spannendsten.«
    Während sie sich anzog, schnappte sich Søren ihren Laptop, um sich eine plausible Geschichte zu ihrer Tarnung zurechtzulegen.
    Zehn Minuten später gingen sie aus dem Haus. Er ließ sie ans Steuer. Dass er Mia mitnahm, war gelinde gesagt ungewöhnlich, aber sie könnte sich als nützlich erweisen.
    Während der Fahrt schwiegen sie beide. Wahrscheinlich war ihr klar, dass er eine Ausnahme machte, und sie wollte ihm keinen Anlass geben, seine Entscheidung zu bereuen, weil sie ihm mit Geschnatter auf die Nerven fiel. Sie bog auf den Klinikparkplatz ein, steuerte den Wagen in eine Parklücke und sah ihn dann an. »Weißt du, wohin wir gehen müssen?«
    »Nach unten. Die Leichenhalle ist immer im Keller.«
    »Beruhigend«, murmelte sie und stieg aus.
    »Find ich auch. Lass mich das Reden übernehmen.«
    »Klar. Ich hab ja keine Erfahrung mit so was.«
    Søren ging voraus in die Eingangshalle und wandte sich an die Frau am Informationsschalter. Die sprach ihm ihr Beileid aus, zeigte quer durch die Halle und beschrieb ihm den weiteren Weg. Daraufhin nickte er und ging los. Auf den Fluren war es still und es roch nach Desinfektionsmitteln. Ab und zu lief jemand vom Klinikpersonal an ihnen vorbei.
    Wie die Frau beschrieben hatte, gab es in einer Ecke einen Aufzug, der sie ins Untergeschoss brachte. Trotz langer Neonröhren an der Decke wirkten die Flure dort dunkler und er merkte, dass Mia dichter zu ihm aufschloss.
    Sie gingen durch einige Flügeltüren, bis sie an einen Schreibtisch gelangten, an dem ein schmächtiger, blonder Mann vor einem Computer saß. »Jeremy« stand auf seinem Namensschild. Er schaute leicht irritiert auf. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Wahrscheinlich dachte er, er müsse schon wieder Leuten den Weg erklären, die sich im Gebäude verlaufen hatten.
    »Wir haben aus den Nachrichten erfahren, dass Sie eine unbekannte Tote hier haben. Ich bin gekommen, um zu sehen, ob es meine Schwester ist.« Er log schamlos und hatte kein Problem damit, den Trauernden zu spielen, wenn es ihn an sein Ziel brachte.
    Jeremys Genervtheit verwandelte sich in Mitgefühl. »Oh, das tut mir leid. Seit wann wird sie vermisst?«
    »Seit drei Monaten ungefähr.« Er zögerte und fügte dann hinzu: »Jennifer war geistesgestört.«
    »Ich fürchte, Sie werden sie nicht am Aussehen erkennen können. Sie ist in einem ziemlich schlimmen Zustand.« Der Angestellte wollte ihm die schmerzliche Erfahrung ersparen.
    Zum Glück war Søren darauf vorbereitet. »Ja, das haben sie schon in den Nachrichten gesagt. Vielleicht könnte ich einen Blick auf ihre persönlichen Gegenstände werfen? Sie hat immer den Ring unserer Mutter getragen.«
    »Es spricht nichts dagegen. Ich habe die Sachen in einem Beutel für die Angehörigen bereitliegen. Soweit ich weiß, trug sie tatsächlich einen Ring, und einen Anhänger. An mehr kann ich mich gerade nicht erinnern.«
    Während sie warteten, nahm Mia schweigend Sørens Hand, und das fühlte sich gut an. Dann kam Jeremy mit gerunzelter Stirn an den Schreibtisch zurück.
    »Stimmt etwas nicht?«
    »Es ist wirklich sonderbar, die Sachen sind verschwunden.«
    »Hat die Polizei sie als Beweismittel mitgenommen?«, fragte Søren.
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Ja, das könnte sein, aber dann müsste das vermerkt sein. Vielleicht hat mein Kollege von der Tagesschicht es nicht richtig protokolliert. Es tut mir wirklich leid, dass sie umsonst hergekommen sind. Wenn Sie mir Ihren Namen und Ihre Telefonnummer geben, sorge ich dafür, dass Sie morgen früh jemand

Weitere Kostenlose Bücher