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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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setzte er Wasser auf, um ihr einen Tee zu kochen, wobei er dieses Mal anstatt Süßstoff viel Zucker in die Tasse gab. Mia ließ sich widerstandslos von ihm anfassen und das Gesicht ins Licht drehen.
    »Bist du schon bereit, mir zu erzählen, was passiert ist?«
    »Ein Mann hat mich überfallen«, antwortete sie knapp.
    »Rede mit mir, Prinzessin. Ich möchte mehr wissen.«
    »Kelly, eine Kollegin bei Micor, wurde umgebracht.« Mit tonloser Stimme fasste sie zusammen, was sich warum zugetragen hatte.
    Scheiße! Ihre Tarnung war aufgeflogen. Sie hatte sich so was von dumm angestellt. Sie wäre jedoch niemals auf die Idee gekommen, es mit einem derart übermächtigen und vor allem brutalen Gegner zu tun zu haben, der sich nicht im Geringsten um die Einhaltung von Gesetzen scherte. Schlimmer noch, diese Leute schreckten nicht einmal vor Mord zurück.
    Verdammt, ich hätte sie warnen sollen. Im Gegensatz zu mir ist sie mit solchen Dingen noch nie in Kontakt gekommen. Normale Menschen rechnen einfach nicht damit, dass jemand ihre Wohnung verwanzen oder sie vor der Haustür überfallen könnte.
    In seiner Welt blieben solche Menschen meist auch nicht lange am Leben.
    »Wie wär’s, wenn du jetzt erst einmal duschen gehst? Ich halte so lange Wache und mache dir etwas zu essen. Dann nehmen wir deine Sachen und verschwinden.«
    Weil wir beide tief in der Scheiße sitzen.
    Doch jetzt war nicht der Augenblick, um sie auch noch mit seinen Problemen zu belasten. Eigentlich wäre es klüger gewesen, sofort abzuhauen, aber dazu wollte er sie wieder bei Kräften und vor allem in ausgeglichener Stimmung haben. Sollte sie mit ihm fahren, würde er ihr schließlich mehr erzählen müssen. Sie war viel zu intelligent, als dass es anders laufen könnte. Zunächst einmal genügte jedoch das Minimum.
    Die Stiftung hatte es an diesem Abend ein Mal versucht und versagt. Wäre er zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Parkplatz gewesen, hätte er den Killer ausgeschaltet, damit gleichzeitig aber auch einen Keil zwischen sich und Mia getrieben. Wenn sie ihn erst töten sah, würde sie ihn hinterher nicht wie vorher anschauen können, das wusste er. Aber er durfte darauf auch keine Rücksicht nehmen.
    Nach dem Fehlschlag würde sich der Killer erst einmal zurückziehen und sein Vorgehen überdenken. Daher war anzunehmen, dass das Haus so lange unter Beobachtung stand. Sie würden den Beschatter abschütteln müssen. Kein Problem – damit kannte er sich aus.
    »Søren, was tust du hier?« Zumindest schien Mia ihn selbst wahrzunehmen.
    Er brachte ein Lächeln zustande. »Ich kümmere mich um dich, sofern du mich lässt, versteht sich. Hast du schon was gegessen?«
    Natürlich hatte er sich nicht aus diesem Grund zu ihr auf den Weg gemacht. Aber er war froh, dass er nun für sie da sein konnte. Der Gedanke, sie könnte ihn zumindest ein bisschen brauchen, weckte zärtliche Gefühle in ihm.
    »Ich könnte Makkaroni mit Käse machen«, antwortete sie mit dünner Stimme.
    Die blaue Verpackung kannte jeder, der Kinder hatte. Was für eine schmerzhafte Erinnerung an seine Tochter. Er hatte das Zeug seit dem Unfall nicht mehr gegessen, aber für Mia würde er es tun und ein kleines Opfer bringen.
    »Ich mach das schon. Geh du duschen. Aber sei vorsichtig mit dem Kopf und nimm eine Schmerztablette. Dir ist doch nicht etwa schwindelig oder schlecht?«
    »Nein. Bloß …«
    »Was?«
    »Ich habe Angst.«
    Es traf ihn ins Herz. Sie brauchte eine Umarmung. Oh Mann, wie dumm war er eigentlich, dass er das nicht begriffen hatte. Früher wäre ihm so etwas nicht passiert, aber er war seit Jahren außer Übung. Er breitete die Arme aus und ging langsam auf sie zu, damit sie noch ausweichen konnte, sollte sie doch nicht wollen. Aber anscheinend wollte sie. Als er sie schließlich umfing, fühlte er sich so wohl wie schon lange nicht mehr.
    »Ich bin da«, sagte er leise. »Bei mir bist du sicher. Ich werde nicht zulassen, dass dir etwas passiert.«
    Sie erschauderte. Behutsam löste er ihren Zopf und massierte ihr den Hinterkopf, bis sie in seinen Armen förmlich dahinschmolz. Er spürte, wie sie zaghaft ihre Hände an seine Taille legte, unsicher, ob es ihn störte. Du weißt doch, dass du mich überall anfassen darfst, hätte er am liebsten gesagt.
    So standen sie noch eine ganze Weile lang da, bis sie sich schließlich wieder von ihm löste. »Es geht mir schon besser. Dann gehe ich jetzt duschen, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Tu das.« Er sah ihr nach. Sie

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