Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition)

Titel: Skin Game: Gefährliche Berührung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
Vom Netzwerk:
ich gedacht hätte.«
    »Es ist viel, woran man denken muss, aber es ist toll«, meinte er. »Und du bist toll.«
    »Und du voreingenommen.«
    »Mag sein.«
    Mann, vielleicht war er das wirklich.
    Unterwegs wurde Reyes wieder ganz still. Er hatte von Foster nichts mehr gehört, seit ihm von diesem noch eine Woche Zeit eingeräumt worden war. Bei jedem anderen hätte er angenommen, dass der Mann mit wichtigeren Dingen beschäftigt sei, doch Foster war ein Schießhund, der sich nicht ablenken ließ. Im schlimmsten Fall hatte er den Auftrag inzwischen einem anderen gegeben und Reyes damit eine Entscheidung bereits abgenommen.
    »Du siehst besorgt aus«, sagte Kyra, als sie auf den Parkplatz des Motels einbog.
    Bei Dunkelheit gab das grüne Neonlicht dem Gelände etwas Fremdartiges, Surreales. Reflexartig schaute sich Reyes nach herumlungernden Männern, Motorrädern oder anderen Auffälligkeiten um. Dann achtete er darauf, dass er vor Kyra aus dem Wagen stieg, bereit zu kämpfen. Eigentlich wünschte er sich eine Auseinandersetzung sogar; es wäre eine nette Abwechslung zu seinem sonst so zögerlichen Verhalten. Erst nach einer ganzen Weile wurde ihm klar, dass sie immer noch auf eine Antwort von ihm wartete. Er war es nicht gewohnt, dass jemand länger als fünfzehn Sekunden über seinen emotionalen Zustand nachdachte.
    »Ja, ein bisschen.«
    Zu seiner Überraschung fragte sie nicht, warum. Vielleicht hatte sie eine Vermutung und wollte das Thema nicht vertiefen. Schweigend liefen sie den Zementweg entlang zur Treppe, die Reyes als Erster hinaufstieg. Alles schien in Ordnung zu sein, bis sie das Zimmer betraten. Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen: Verstreute Kleidung, aufgeschlitzte Matratzen, Löcher in den Wänden und zu allem Überfluss waren Kyras Sachen bepisst worden. Die Botschaft war eindeutig.
    Sie zog die Schultern hoch. »Dwights Leute?«
    Wahrscheinlich. Es sei denn, Serrano hatte ein paar echt durchgeknallte Typen engagiert.
    »Hast du noch andere Feinde, von denen ich wissen sollte? Der Kerl, den du verärgert hast … Könnte es sein, dass er dir jemanden auf den Hals hetzt?«
    Kyra überlegte keine zehn Sekunden. »Ja. Wenn seine Leute mich finden, bin ich tot.«
    Vorher müssen sie noch an mir vorbei. Der Gedanke erstaunte ihn. Er war bereit, für Kyra zu töten. Kein großer Schritt, nachdem er schon für Geld tötete, aber ihm hatte bisher noch keine Frau so viel bedeutet, dass er ihretwegen seine Fähigkeiten einsetzte, jedenfalls nicht, ohne sich dafür bezahlen zu lassen. Die zwanzig Dollar Anteil, die er an diesem Abend bekommen hatte, würden nicht einmal für eine Minute seiner Zeit ausreichen.
    »Hier können wir nicht bleiben«, sagte er bestimmt. »Sie müssen dich wieder durch den Marquis aufgespürt haben. Die Frage ist jetzt bloß: Fahren wir nach Fargo weiter und hoffen das Beste oder ziehen wir in ein anderes Motel um?«
    »Verdammt noch mal«, zischte sie. »So ein Mist!«
    Reyes stockte, verblüfft von der Heftigkeit ihrer Reaktion. »Was meinst du?«
    »Das ist alles, was ich besitze. Du findest das vielleicht unbedeutend, aber ich hänge an den Sachen, und nun muss ich sie hier zurücklassen. Und was es noch schlimmer macht, das letzte Zimmer, das ich gemietet hatte, ist auch verwüstet worden, der Besitzer hat bestimmt die Polizei informiert. Und hier musste ich auch mein Autokennzeichen angeben.«
    »Mist!« Das Letzte, was er gerade gebrauchen konnte, war, dass sich die Bullen einmischten. Mit Drogendealern und Killern wurde er fertig, aber Polizisten legte er nicht um. »Dann müssen wir aus South Dakota verschwinden, bevor sie dein Kennzeichen checken. Bist du auch schon in anderen Staaten aufgefallen?«
    »Ja«, gab sie zu. Sie verriet ihm zwar nicht, weshalb, aber ihr Blick verfinsterte sich kurz. »Ich bin zu fertig für eine lange Fahrt. Ich muss etwas essen und schlafen.«
    In dem schwachen Neonlicht traten die Schatten unter ihren Augen besonders stark hervor. Ihm war noch nie aufgefallen, wie zerbrechlich sie wirkte, nachdem sie ihr Talent eingesetzt hatte. Es schien enorm viel Energie zu verbrauchen. Er selbst wollte kämpfen. Für seinen Geschmack waren sie ein Mal zu oft vor Schwierigkeiten geflüchtet. Er lief nicht gern davon. Schon gar nicht, wenn er nicht einmal wusste, wohin. Es setzte großes Vertrauen von einem Mann voraus, der per se keines hatte.
    »Ich kann noch«, hörte er sich selbst sagen. »Die ganze Nacht lang, wenn es sein muss.«
    Kyra

Weitere Kostenlose Bücher