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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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war perfekt zum Tanzen. Ich machte einen kleinen Tanzschritt, wobei unschicklich viel Schenkel zu sehen war. »Nicht zu fassen« sagte ich und freute mich nun doch.
    Beast drängte sich in meine Gedanken. Angezogen wie Beute . Sie schickte mir ein Bild von zwei Katzen, die sich in stillem, schwarzem Wasser in einer eindeutigen Positur spiegelten, über ihren Schultern hing der Vollmond, und das Männchen markierte das Weibchen mit seinem Duft, indem es seinen Kiefer über ihren Kopf und ihre Ohren rieb. Sofort fiel mir das Foto von Leo und Katie in ihrer offensichtlich amourösen Pose wieder ein. Beast schnurrte zufrieden.
    Ich seufzte so leise, dass Madame Melisende es nicht hören konnte. Ein namenloses Gefühl überlief meine Haut und stellte die feinen Härchen auf. Ich strich über das Kleid an meinem Körper hinunter. Ich trug nicht meine eigene Unterwäsche. Die hatte Madame mir heruntergeschnitten und mit den Worten »Man ruiniert nicht die Linienführung einer Kreation avec des culottes . Törichtes Mädchen« in den Müll geworfen. Und dann hatte sie mir einen Unterrock aus dickem, festem Stoff gegeben, der aussah wie ein Folterwerkzeug. Leise fluchend hatte ich mich in den unbequemen, beinahe unsichtbaren Stoff gezwängt. Aber die Schneiderin hatte recht behalten. Der Unterrock war notwendig, denn der Anblick des Kleides wäre ruiniert gewesen, wenn sich der Slip darunter abgezeichnet hätte.
    Wieder strich ich mit den Händen über meine Hüften und spürte das prickelnde Gefühl, wenn Beast sich herumrollt und sich in meinem Geist streckt. Sex. Es war das Gefühl von Sex.
    Dieser Vollmond würde nicht leicht zu überstehen sein.
    Es klopfte einmal an der Tür, und ich sah auf die Uhr. Die aufgrund des Unwetters nicht richtig ging. Molly spähte durch das Glas der Tür, kicherte boshaft, warf mir einen Blick zu und öffnete die Tür. Rick kam herein, seine Stiefel waren laut in dem stillen Zimmer. Er sah sich suchend um und fand mich. Und blieb wie angewurzelt stehen.
    »Allmächtiger«, hauchte er.
    Molly lachte entzückt, Madame Melisende gluckste stolz, und Angie klatschte in die Hände. »Tante Jane ist eine wunderhübsche Prinzessin«, sagte sie.
    Ich roch seine Reaktion. Rick fand, dass ich heiß aussah. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich dadurch selbstsicher und gleichzeitig schüchtern, und meine Handflächen begannen zu schwitzen. Ich ließ mir nichts anmerken. »Nicht schlecht, was? Für eine Vampkillerin?« Ich sah Madame an und fügte hinzu: »Nichts gegen Ihre Kunden.«
    Sie schnüffelte, warf einen Blick auf ihre Uhr und sagte: »Monsieur Pellissiers Diener wird in acht Minuten erscheinen.« Sie wedelte der Maus zu, die sofort von der Nähmaschine aufsprang und begann, die verworfenen Kleider einzusammeln und sie hinauszuschleppen. Madame hängte eigenhändig meine beiden anderen neuen Kleider in den leeren Kleiderschrank und wandte sich zum Gehen, musterte mich aber vorher noch einmal von Kopf bis Fuß, um mir dann eine Handvoll ihrer Visitenkarten zuzustecken. »Wenn es Nachfragen gibt. Nur mit Termin.« Sie schnüffelte ein letztes Mal und ging auf dieselbe Art durch die Tür hinaus, wie sie hereingekommen war, als würde ihr das Haus gehören. Die Maus huschte ihr hinterher.
    Ich drehte mich hin und her und zeigte viel Bein und fast ebenso viel Dekolleté. Rick setzte sich. Um seine Reaktion zu überspielen, aber auch, um mir nicht im Weg zu stehen. Molly nahm Angie bei der Hand und schloss die Tür, als die Modenschau zu Ende ging. Der Lieferwagen röhrte davon in die sehr dunkle Nacht.
    Bevor Rick Gelegenheit hatte, mehr zu mir und meinem Kleid zu sagen, erschienen neue Scheinwerfer vor dem Haus, und Motorengeräusch drang durch die offenen Fenster. Ich hatte ein Oberschenkelhalfter auf der Toilette gelassen, und während Molly zur Tür ging, schnallte ich, obgleich Bruiser es mir untersagt hatte, ein Messer hinten an meinen Oberschenkel und vergewisserte mich, dass man weder den Griff noch das Futteral sah. Dann schob ich vorsichtig ein dünnes kleines Messer in mein Haar und steckte mehrere hölzerne Pflöcke wie Haarnadeln in meine Zöpfe. Ein kleines Kreuz ließ ich in eine bleigefütterte Hülle gleiten, die ich tief in meinen V-Ausschnitt schob. Das Kleid war so eng, dass es nicht verrutschte, und durch das Blei würde das Kreuz auch nicht zufällig anfangen zu glühen.
    Dass ich mich unbewaffnet in die Gesellschaft mehrerer Vampire begab, würde mir kein zweites Mal

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