Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)
Lider flatterten. »Weeee … werde helfen … « Er leckte sich über die Lippen. »Immer.« Er hob die Hände und streichelte ihr Gesicht. »Bitte? Jetzt … ? Bitte.«
»Gut.« Bethany tätschelte seine Wange. »So ist es gut.« Sie biss zu. Ihre Fangzähne schnitten so schnell in seine Halsschlagader, dass ich nicht sah, wie sie eindrangen. Ihre Lippen bildeten ein Siegel, als ihr Mund sich festsaugte. Ein einzelner Blutstropfen bildete sich an ihrem Mundwinkel. Fünf Sekunden später ließ sie ihn los, Ferguson glitt zu Boden, und seine Halswunden schlossen sich, bis nur noch ein verschmierter Blutfleck verriet, wo er gebissen worden war. »Der Mensch wird leben. Er wird nicht zulassen, dass noch mehr Kinder sterben.«
»Scheiße. Scheißescheißescheißescheiße«, sagte der jüngere Cop. »Sarge – ?«
»Halt den Mund, Micky. Halt den Mund und geh zurück zur Einheit. Unternimm nichts. Setz dich dort einfach ruhig an deinen Schreibtisch.«
Bethany sah mich an und legte den Kopf auf die Seite. »Man hat mich hierher gebracht, um einer Hexe zu helfen. Ich rieche sie. Sie stirbt.«
Der ältere Uniformierte öffnete eine Tür, Bethany schwebte hindurch und schloss die Tür wieder hinter sich. Der Sergeant schürzte die Lippen, unsicher, was er als Nächstes tun sollte. Er tippte den Detective auf dem Boden mit der Schuhspitze an. Ferguson rührte sich nicht. Der Cop grinste böse, als fände er, dass Ferguson bekommen hatte, was er verdiente.
Ich berührte ihn am Arm. »Danke. Und es tut mir leid, dass ich Ihnen nicht gesagt habe, dass sie eine Hexe ist, aber wenn ich es getan hätte, hätten ein paar Cops möglicherweise auf die Bremse getreten und den Bericht für einige entscheidende, kritische Sekunden zurückgehalten. Deswegen habe ich es für mich behalten.«
»Wir sind nicht alle Arschlöcher«, sagte er. »Ich ärgere mich nur, dass ich jetzt den Bericht über den Vorfall schreiben muss.« Sein Funkgerät knackte. Er hörte sich ein paar Codeworte und Zahlen an und klappte sein Handy auf. »Tschuldigung.« Er entfernte sich. Ein Rettungssanitäter und eine Schwester waren mit einer Klappbahre erschienen und hoben Ferguson nun an, um ihn dann ohne besondere Fürsorge oder Vorsicht daraufzuhieven. Dann rollten sie ihn auf die Seite und ließen ihn stehen. Der Sani schnippte im Weggehen gegen die Nase des Cops. Offenbar teilten nicht alle seine Ansichten und Vorurteile.
»Du bist barfuß. Von Bethany bin ich das gewöhnt, aber nicht von dir.«
Bruiser stand mit hängenden Armen in einer Ecke und starrte auf meine schmutzigen, blutverkrusteten Füße.
»Ich habe meine Flip-Flops verloren.« Ich legte die Hand an die Tür, hinter der Molly und Bethany verschwunden waren. »So schlimm hat es neulich nicht um sie gestanden. Bethany. Wird sie Molly etwas antun?«
»Bethany hat gute und schlechte Tage. Heute ist ein schlechter. Aber sie ist vor allem eine Heilerin. Deine Freundin wird wieder gesund werden.«
»Leo … « Ich verstummte. Ich wusste nicht, wie ich es sagen sollte.
»Leo weiß nicht, dass wir hier sind. Er ist an Immanuels Grab. Aber ich schätze, er wird nicht erfreut sein, wenn ich es ihm sage, und dir einen Besuch abstatten.« Mehr sagte er nicht, sah mich nur an. Unter seinem festen Blick wurde mir bewusst, wie wenig angemessen ich bekleidet war. Shorts und T-Shirt. Kein BH , keine Schuhe. Blutverschmiert. Er selbst wirkte auch etwas mitgenommen, trotz der schicken Freizeitkleidung und des selbstbewussten Auftretens, das ihm zur zweiten Natur geworden war. Er war blass, hatte Ringe unter den Augen, Falten zogen sich durch sein Gesicht – er sah schlechter aus als das letzte Mal, als ich ihn gesehen hatte. Vermutlich immer noch die Folgen von zu viel Blutverlust.
»Das ist nicht Immanuels Grab.«
Er zog die Brauen hoch. »Und? Halt ein paar Kreuze parat.«
Ich nickte und fühlte mich noch unwohler als zuvor. Na toll. Small Talk in einem Krankenhaus. Zwei Dinge, die ich hasste, auf einmal. Einen Moment später kam Bethany aus dem Zimmer und ging direkt zu Bruiser. Sie legte die Arme um ihn, und er zog sie an sich – eine vertraute und zärtliche Bewegung, die Geste eines Geliebten. Etwas drehte sich in mir, ich spürte ein Unbehagen, über dessen Grund ich lieber nicht allzu lange nachdenken wollte.
»George. Mein wunderbarer Georgie.« Bethany fuhr ihm mit der Hand durchs Haar, und er lachte leise. »Bring mich jetzt nach Hause, ja?«
Er küsste ihre Finger, als sie sie an
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