Sklaven der Begierde
Sørens Händen, unter Sørens Lippen, fühlte sich jede Berührung an wie Sandpapier auf einer offenen Wunde.
„Mehr“, befahl Søren, drückte einen Kuss auf Kingsleys Kehle und arbeitete sich von dort aus erneut nach unten …
„Erlöse mich, und ich gehöre dir in alle Ewigkeit“, gelobte Kingsley. „Mein Leib, mein Herz, meine Seele – alles dein, wenn du mich nur …“
„Du gehörst mir bereits.“ Søren ließ seine Zunge ganz leicht über die empfindliche Haut unter Kingsleys Rippen zucken – die einzige Stelle, an der er tatsächlich etwas kitzelig war. Ihm liefen die Tränen aus den Augen und in sein Haar. Er versuchte, durch reine Willenskraft zu kommen, aber er konnte nicht. Er brauchte die Berührung. „Und zwar ganz und gar, was immer das wert ist. Nämlich nicht besonders viel. Ich besitze deinen Leib …“, er fuhr mit den Händen über Kingsleys gefesselte Arme, „… ich besitze dein Herz …“, er presste seinen Mund auf Kingsleys Brust, „… und da du Franzose bist und nicht katholisch, bin ich nicht mal sicher, ob du überhaupt eine Seele hast …“
„Ich habe eine. Sie sitzt in meinem Schwanz. Du bist herzlich eingeladen, sie da rauszusaugen.“ Kingsley war jetzt verzweifelt genug, um Søren zu verspotten.
Und wurde für diese Unverschämtheit mit einem schnellen, harten Schlag ins Gesicht belohnt. „Auf diese Weise erreichst du bestimmt nicht, was du willst.“
„Dann sag mir, auf welche Weise … bitte.“ Kingsleys Stimme brach, seine Kehle wurde eng. „Ich werde mich allem fügen, wirklich allem, wenn du mich kommen lässt. Ich tue alles für dich. Bitte …“
„Alles?“ Søren saß jetzt rittlings auf Kingsleys Oberschenkeln. Kingsley war nackt, Søren hatte ihm in dem Moment, in der er das Häuschen betrat, alle Kleider vom Leib gerissen. Er selbst trug immer noch Hose, Hemd, Weste und Schlips. Kingsleys Verlangen, Sørens Haut auf seiner zu spüren, war fast so groß wie sein Bedürfnis, zu kommen. „Bist du bereit, dich noch einmal sodomisieren zu lassen?“
„Gott, ja.“ Kingsley schluckte den Kloß in seiner Kehle herunter. Nach der ersten Runde Schläge in dieser Nacht hatte Søren ihn über einen Stuhl gebeugt und gründlich durchgefickt. Er hatte ihm befohlen, nicht zu kommen, und nur seine Schultern berührt, während er in ihm war.
„Bist du bereit, dich aufschneiden zu lassen?“
Kingsley zögerte, dann nickte er.
„Oui . Ich mache alles, was du willst.“ Søren hatte ihn erst einmal geschnitten, und allein der Anblick der Rasierklinge hatte Kingsley über alle Maßen geängstigt und erregt. Sørens Augen waren vor Begehren fast schwarz gewesen, als er beobachtete, wie das rote Blut über Kingsleys olivfarbene Haut floss. Um noch einmal diesen vor Lust verschleierten Blick zu sehen, würde Kingsley sich sogar die Zunge rausschneiden lassen, wenn Søren das wünschte.
Søren ließ seine Hände von Kingsleys Handgelenken zu seinen Schultern wandern … über seine Brust, seinen Bauch und wieder nach oben. Dann krallte er seine Finger fest um Kingsleys Kehle.
„Bist du bereit, dich von mir töten zu lassen?“ Er starrte auf Kingsley herab, und in seinen grauen Augen war keine Spur von Mitgefühl.
Kingsley versuchte zu schlucken und spürte, wie sein Adamsapfel sich gegen Sørens Hand presste.
„Ja“, flüsterte er.
„Gut.“ Sørens Finger schlossen sich um seine Kehle, und für einen herrlichen, schrecklichen Moment sah er Gott im hellen Licht des Paradieses vor sich. Doch der Griff um seinen Hals lockerte sich, die Hand verschwand, und ihm wurde unglaublich heiß. Søren schob einen Finger in ihn hinein, und Kingsley zuckte zusammen, als er den Punkt berührte, der ihn stets in Krämpfe der Verzückung versetzte. Und dann kam er, mit einem einzigen lauten Schrei in Sørens Mund.
Der Höhepunkt währte ewig, so lange, dass Kingsley nicht nur das Gefühl hatte, dass es niemals mehr aufhören würde, sondern tatsächlich ernsthaft befürchtete, dass dem so war. Wieder und wieder spülten die Wellen der Lust über ihn hinweg. Später war ihm natürlich klar, dass das Ganze nur Sekunden dauerte. Aber in diesem Augenblick raubte ihm die schiere Erleichterung darüber, dass er nach einstündiger Folter endlich, endlich die Erlaubnis hatte, zu kommen, erstens die Sinne und zweitens jegliches Zeitgefühl. So mächtig war Søren, dass nicht nur Kingsley sich seinem Wissen beugte, sondern auch die Zeit.
Nach einem Tag oder einem Jahr oder
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