Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
Vom Netzwerk:
vorbeigekommen sind, sehr interessant. Meinst du, wir könnten da ein Türmchen buchen? Ich frage gleich mal nach, was das pro Woche kostet.“
    „Ich würde auch in ein schäbiges Motel gehen, bevor ich zulasse, dass man dich hier wie Dreck behandelt.“
    „Platz für die Liebe ist in der kleinsten Hütte …“ Nora hatte bereits ihr Telefon in der Hand, sie schien ganz wild darauf zu sein, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Er konnte es ihr nicht verdenken.
    „Ein Motel? Was soll das denn heißen?“, Eine Frauenstimme schallte von der Veranda herüber. „Wesley? Da bist du ja endlich!“
    „Hallo, Mom.“ Er packte Noras Hand und zog sie über den Rasen zu seiner Mutter. „Ich würde dir gern meine Freundin Nora vorstellen. Sie ist aus Connecticut mitgekommen, um mich zu besuchen.“
    Wesley hätte seine Mom gern umarmt, ließ es aber dann doch bleiben. Sein Vater hatte ihm schon öfter vorgeworfen, sie als Verbündete gegen ihn zu missbrauchen. Und er wollte, dass sein Vater Nora von sich aus akzeptierte und nicht seiner Frau zuliebe.
    „Hallo, Mrs Railey.“ Nora lächelte wieder, aber dieses Lächeln machte Wesley keine Sorgen. Es war das einfache, nette Lächeln, das er nur in ihren privatesten gemeinsamen Momenten sah – oder wenn sie mit Kindern sprach. Sie konnte besser mit Kindern umgehen als jeder andere Mensch, den er kannte. Es brach ihm schier das Herz, dass sie angeblich keine eigenen wollte. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen.“
    Seine Mutter erwiderte das Lächeln. Sie sah müde aus, fand Wesley. Die Unterhaltung des Gestüts war eine kräftezehrende Angelegenheit, dachte er schuldbewusst. Würde sein schlechtes Gewissen ihn auf ewig hier festhalten? „Hallo, Nora. Ich freue mich auch sehr. Aber, Wesley, ich dachte …“
    Ihr Sohn seufzte übertrieben. „Mom, Bridget und ich haben vor einer Weile Schluss gemacht. Nora und ich waren zusammen, als ich am College war. Und jetzt sind wir wieder zusammen.“
    „Ich bin sehr viel jünger, als ich aussehe“, versicherte Nora und lächelte noch etwas netter. „Ich habe mich nur nicht besonders gut gehalten.“
    Seine Mutter lachte. „Ich hatte immer so das Gefühl, dass mein Wesley sich mal in eine ältere Frau verlieben würde. Die Mädchen in seinem Alter sind ihm einfach nicht schlau genug.“ Sie streckte die Hand aus und zerzauste liebevoll Wesleys Haare. Nora streckte ihm die Zunge heraus und warf ihm einen schadenfrohen Das-hast-du-nun-davon-Blick zu.
    „Ich bin auch nicht schlau genug für ihn, Mrs Railey. Sonst hätte ich ihn gar nicht erst gehen lassen. Aber den Fehler mache ich nicht zweimal.“
    „Kluges Mädchen.“ Mrs Railey klopfte Nora anerkennend auf die Schulter. Wes grinste.
    „Solltest du nicht im Bett sein, Mom?“, fragte er dann. Hoffentlich hatte der Streit mit seinem Vater sie nicht geweckt. „Es ist schon ziemlich spät.“
    „Ja, Caroline. Du gehörst ins Bett“, sagte Wesleys Vater in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
    „Ja, Sir“, antwortete sie und griff nach der Hand ihres Mannes. „Steck mich ins Bett und vergiss nicht, mich fest zuzudecken.“
    „Das mache ich doch immer. Wenn ich dich nicht fest zudecke, läufst du mir womöglich noch davon.“
    Sie lächelte strahlend, und ihr blasses Gesicht leuchtete geradezu vor Liebe.
    Wesley lächelte ebenfalls, er konnte nicht anders. Dad und er hatte viele Differenzen, aber in einem waren sie sich einig: Beide verehrten Caroline Railey abgöttisch. Das allein verhinderte schlimmere Zusammenstöße zwischen Vater und Sohn. Jedenfalls meistens.
    „Schön, dass Sie da sind, Nora“, sagte Caroline und ließ sich von Jackson ins Haus führen. „Wesley, sieh zu, dass sie genug Decken hat. Heute Nacht soll es noch kälter werden als gestern.“
    „Mach ich, Mom. Sie schläft bei mir im Gästehaus.“
    „Das will ich nicht gehört haben, junger Mann“, antwortete sie lachend.
    Wesley schaute zu Nora. Sie grinste.
    „Endlich allein.“ Er ließ sich erschöpft gegen eine Säule sinken. „Okay, das lief schlechter als ich dachte“, räumte er dann ein. „Nora, es tut mir so leid. Ich hätte nie gedacht, dass mein Dad in deiner Vergangenheit rumschnüffeln würde …“
    Mit zwei schnellen Schritten war sie bei ihm und nahm ihn in die Arme.
    „Wow, womit habe ich das verdient?“ Er zog sie eng an sich.
    „Wes, du bist mein Held. Wie du für mich in die Bresche gesprungen bist und dich mit deinem Dad angelegt hast, unglaublich.

Weitere Kostenlose Bücher