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Sklavin der Hölle

Sklavin der Hölle

Titel: Sklavin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre zu zeitaufwändig und nervenaufreibend gewesen.
    Also stopfte sie sich in die Bahn und ließ alles über sich ergehen wie ein Großteil der Fahrgäste.
    Ein wenig nervös war sie schon. Was vor ihr lag, das war kein normaler Friseurbesuch. Man konnte durchaus davon ausgehen, dass mehr dahinter steckte und dieser Laden nur Tarnung war.
    Wer sich als Mann die Haare schneiden lassen wollte, musste sich ein anderes Geschäft aussuchen. Bei Miro Maxwell wurden nur Frauen bedient. Man konnte durchaus von einer gewissen Arroganz sprechen, aber Miro war eben in und konnte sich das leisten.
    An der Haltestelle Covent Garden verließ Glenda die Bahn. Als sie aus der Unterwelt wieder auftauchte, empfing sie ein irrer Flockenwirbel, und jetzt war sie besonders froh darüber, sich das Tuch um den Kopf gebunden zu haben.
    Sie musste in Richtung Floral Street gehen. Obwohl die Strecke nicht weit war, schaffte es der Schnee, das Tuch durchzuweichen. Er schlug in dicken Tropfen in ihr Gesicht, und sie hatte das Gefühl, dass er von allen Seiten auf sie zufliegen würde.
    Von ihrer Umgebung nahm sie nicht viel wahr. Glenda war auf Miro Maxwells Laden fixiert, und der konnte auch bei schlechtem Wetter nicht übersehen werden.
    Eine leuchtende Schere prangte über dem Eingang. Er bestand aus einer Glastür, die sich in zwei Hälften teilte. Jeweils daneben breiteten sich zwei Schaufenster aus, deren Dekoration wenig mit Frisuren zu tun hatte.
    Modepuppen, natürlich auch gut frisiert, zogen den Blick des Betrachters auf sich. Werbung für Haarmittel und weitere Kosmetik wurde auch betrieben und von der Decke hingen blaue Wolken, auf denen Stoffengel saßen, die Bilder von schönen Models in den Händen hielten.
    Glenda kam die Deko recht kitschig und überladen vor. Der Name Miro Maxwell verteilte sich in goldenen Lettern auf beiden Türen, die dann vor Glenda zurückschwappten, als wären sie eine goldene Schere.
    Sie betrat den Laden, der zugleich mit der winterlichen Welt draußen nichts mehr zu tun hatte.
    Helles Licht. Große Spiegel. Sessel aus rotem Leder. Waschbecken die eine erlgraue Farbe besaßen, und über allem schwebte ein Konglomerat aus Düften.
    Mit einem Blick erkannte Glenda, dass um diese Zeit noch nicht viel zu tun war. Die einzige Kundin war sie allerdings auch nicht. Sie sah eine ältere Frau, die elegant gekleidet, aber wohl nicht mit ihrem Aussehen zufrieden war, weil sie ständig auf ihr Gesicht deutete und von einem face lifting sprach. Eine Fachfrau hörte ihr geduldig zu und nickte auch einige Male, während das Lächeln nie aus ihren Mundwinkeln verschwand.
    Hohes Absätzeklackern wurde von neutralen grauen Teppichen gedämpft, die auf dem Boden lagen und wie breite Straßen wirkten, die in den Hintergrund führten, wo es eine kleine Bar gab. Dort konnte man einige Kaffeesorten trinken, aber auch Wein und Champagner stand für die verwöhnte Kundschaft bereit.
    Glenda fühlte sich fehl am Platze, doch sie hatte in den sauren Apfel gebissen und würde ihn auch schlucken.
    Jemand hatte ihr Eintreten bemerkt. So brauchte Glenda nicht bis zur Bar durchgehen. Sie blieb an der Kasse stehen, die auf einer geräumigen Glastheke stand und auf der Kundinnen ihre meist goldenen Kreditkarten ablegen konnten.
    Eine blonde Frau eilte herbei.
    Glenda schaute sie an und musste zugeben, dass die Person sehr hübsch war. Etwas anderes hätte sie in diesem Laden auch nicht erwartet. Blond, eine leicht sonnengebräunte Haut, ein lächelnder Mund, hohe Wangenknochen und blaue Augen.
    Natürlich war die Mitarbeiterin auch um diese Zeit schon perfekt geschminkt. Ihr Lächeln war so einstudiert, dass es sogar ganz natürlich wirklich.
    »Hallo, ich bin Jennifer und heiße Sie herzlich willkommen bei uns.«
    »Danke.« Auch Glenda lächelte, als sie ihren Namen sagte.
    »Ah, Miss Perkins. Sehr schön. Da habe ich ja die richtige Kundin erwischt.«
    »Sie kümmern sich um meine Haare?«
    »Ja. Vorausgesetzt, Sie haben nichts dagegen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Kann ich Ihnen die Garderobe abnehmen?«
    »Gern.« Glenda zog ihren Ledermantel aus, der von innen gefüttert war. Er wurde aufgehängt, und plötzlich schämte sie sich wegen ihres Kopftuchs. »Ich sehe aus, wie eine Hexe«, sagte sie, als sie das Tuch abnahm.
    »Bei dem Wetter ist jeder Schutz gut.«
    »Sie sagen es.«
    »Darf ich Sie dann zu Ihrem Platz begleiten?«
    »Gern.«
    Die beiden Frauen bewegten sich auf den rückwärtigen Teil des Ladens zu. Glenda wurde

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