Sklavin des Wolfes (German Edition)
natürlich das Rascheln und Zerren bemerkt und hob nun ein wenig den Kopf.
Sie konnte ihn nicht sehen, auch nicht hören, denn sie trug eine samtrote Maske über ihren Augen und dicke rote Stöpsel in den Ohren. Auch sprechen konnte sie nicht. In ihrem Mund steckte ein roter Ballknebel. Um ihren Hals trug sie ein breites schwarzes Hundehalsband, auf dem rote Herzchen blinkten und an dem die besagte Hundeleine befestigt war und ihre Bewegungsfreiheit einschränkte. Aber von der hatte sie ohnedies kaum etwas. Soviel Wolf sehen konnte, trug sie breite rote Ledermanschetten an Hand- und Fußgelenken, über Karabinerhaken jeweils eine Hand und ein Fuß miteinander verbunden, alles mit kleinen Schlössern gesichert. Da- für waren also die Schlüssel. Wer hatte ihr dabei geholfen? Das konnte sie unmöglich alleine geschafft haben. Egal, sie war einkaufen gewesen, hatte alles besorgt, was einen erotischen Kick ausmachte und das Wichtigste dabei: Sie lieferte sich ihm dadurch völlig aus. Sie unterwarf sich. Dazu also gehörte auch der Satz: Mach damit, was du willst.
Der Gedanke gefiel ihm. Endorphine überfluteten seinen Körper, als er sah, wie weit ihre Auslieferung ging. Sie wusste in diesem Augenblick noch nicht einmal, dass er es war, der sie gefunden hatte. Hatte sie Angst oder fühlte sie sich auf seiner Veranda vor Fremden sicher? Oh ja, sie hatte Angst. Er roch ihre Ausdünstungen, den feinen Duft ihres Angstschweißes, der sich mit ihrem Parfüm mischte. Auch ihr Herz schlug schneller als normal. Wenn er die Augen schloss und sich konzentrierte, hörte er den hämmernden Takt. Was wäre wohl geschehen, wenn er nicht alleine nach Hause gekommen wäre, sondern jemanden mitgebracht hätte? Hatte sie dieses Risiko überhaupt bedacht oder hielt sie das für so unwahrscheinlich, wie es das in der Tat auch war? Dann hatte sie ihn mehr als nötig durchschaut.
Ihre Idee jedenfalls überstieg bei weitem das, was er erhofft hatte. Er beschloss, sie aus dem Karton zu befreien, aber vorläufig gefesselt und damit im Ungewissen über seine Pläne zu lassen. Zuerst war es jedoch wichtig, sie zu beruhigen und ihr zu zeigen, dass alles in Ordnung war. Denn ihr Atem ging viel zu hektisch, was nicht verwunderlich war.
Er strich ihr sanft über ihre Haare, kraulte sie im Nacken und sie lehnte ihren Kopf gegen seine Hand. Daraufhin kniete er sich hin, presste seine Wange an ihre.
»Danke, Prinzessin. Danke. Das ist ein ganz wundervolles Geschenk.« Er sagte es, obwohl sie ihn nicht hören konnte, aber sie fühlte bestimmt die Bewegung seines Kiefers und ahnte, dass er mit ihr sprach. Sie schnupperte, sog tief die Luft ein und atmete sichtbar erleichtert durch die Nase aus. Sie musste sein Rasierwasser erkannt haben.
Vorsichtig begann Wolf den Karton aufzureißen. Wo die Pappe nicht sofort nachgeben wollte, half er mit seinen Zähnen nach. Er entfernte alles rund um das Kissen, bis Mia frei darauf in der Abendsonne saß, die seine Veranda in ein warmes rötliches Licht tauchte. Es war gut zu wissen, dass sein Grundstück teils von hohen Hecken, teils von dichten gewachsenen Büschen und Bäumen gegen Voyeure geschützt war, sonst hätte er sich nicht wohl bei dem Gedanken gefühlt.
Er kniete sich vor Mia, nahm die Leine in die Hand und zog ihren Kopf sanft nach oben. Sie streckte sich vorsichtig, soweit die Fesseln und ihre Haltung dies zuließen.
Mia war nackt. Auf ihre Brüste waren kleine Herzchen gemalt, vermutlich mit Filzstift, und dazwischen stand: Ich gehöre Wolf.
Er schüttelte den Kopf. Ihr Einfall gefiel ihm, obwohl er ihn nicht ungefährlich fand. Was, wenn er heute nicht nach Hause gekommen wäre? Wusste sie nicht, wie riskant es war, ohne Aufsicht geknebelt zu sein, dass sie hätte ersticken können, wenn ihr schlecht geworden wäre? Wie sehr die Sonne den Karton aufheizen konnte? Dummes, kleines Mädchen. Sie brauchte dringend jemanden, der auf sie aufpasste.
Aufruhr über ihren gefährlichen Leichtsinn, Zärtlichkeit und Verlangen überfluteten ihn abwechselnd. Er küsste sie sanft auf die Schultern, auf die Wangen oberhalb des Knebelriemens. Streichelte ihre Haare, küsste sie auf die Stirn. Fuhr mit den Fingern die Außenseite ihrer Schenkel entlang. Es musste anstrengend sein, in dieser Stellung zu verharren, nahezu unbeweglich. Es beeindruckte ihn, was sie auf sich genommen hatte, um seine Liebe zu gewinnen Sie hatte ja keine Ahnung, worauf sie sich einlassen würde, wenn sie bei ihm bliebe.
»Mia, du
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