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Sklavinnenschiff

Sklavinnenschiff

Titel: Sklavinnenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Monroe
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die verzweifelt und willig genug waren, auf eine derartige Reise zu gehen.
    Cat hing ihren Gedanken nach, als sich die Tür öffnete. Ein hellblonder Mann mit einer schmuddligen Schürze um die hageren Hüften trat ein. Er grüßte Cat, hielt aber seine wässrig-blauen Augen gesenkt. Hektische rote Flecken erscheinen auf seine Wangen. Ihm auf den Fersen folgte eine sinnlich gerundete Spanierin. Ihre schwarzen Augen blitzten interessiert, und sie mustere Cat ungeniert. Der Mann stand mit dem Tablett an der Tür.
    „Fermina.“ Seine Stimme besaß einen harten Akzent. Er machte eine Kopfbewegung, als wolle er sich zu Fermina umdrehen, doch dann fiel ihm offenbar die nackte Cat wieder ein, und er hielt inne.
    „ Querido , lass uns Frauen allein. Ich komme gleich nach.“
    Der Mann brummelte. Er schloss die Tür hinter sich. Die glutäugige Spanierin beäugte Cat neugierig.
    „Du bist also die puta von el capitán. “,
    „Mag sein“, entgegnete Cat, die Augen zu Schlitzen verengt. „Und wer bist du?“
    Die Spanierin lachte.
    „Fermina Hansen, die Frau des Schiffskochs. Der Brummbär, der gerade das Tablett hinausgetragen hat.“ Sie näherte sich ungeniert und setzte sich auf die Matratze. „Wie ist dein Name? Matthew nannte dich nur die Hure.“ Sie musterte Cat mit schief gelegtem Kopf.
    „Hure ist in Ordnung, das bin ich auch. Freunde nennen mich Cat.“
    Fermina runzelte verwirrt die Stirn.
    „Cat wie gato, die Katze? Du heißt nicht wirklich so, oder?“
    „Catherine“, erklärte sie.
    Fermina strahlte.
    „Wie Katharina!“ Sie nickte eifrig. „ Si , du bist majestätische Katharina. Nicht billige Schlampe Cat.“
    Cat lachte. Sie mochte die Spanierin.
    Fermina beugte sich vor und löste die Fesseln.
    „So eine alberne Idee. Das fällt nur Männern ein.“ Sie schüttelte missbilligend den Kopf. Cat rieb sich erleichtert die Hände und räkelte sich.
    „Du bist unbekleidet. Keine Gefahr, dass du über das Schiff spazierst. Und eine Flucht von Bord ist ebenfalls nicht möglich.“
    „Danke“, Cat schwang ihre Beine auf den Boden und probierte zu stehen. „Natürlich nicht, obwohl ich es gewohnt bin, mich nackt zu präsentieren.“
    Die Spanierin nickte. „Die Männer beten dich bestimmt an.“
    Cat zuckte mit den Schultern. „Nein, eigentlich ficken sie mich bloß.“
    Fermina lachte schallend. Sie wischte sich die Lachtränen aus den Augen und beugte sich neugierig vor.
    „Hast du el capitáns pijo gesehen?“ Sie deutete mit den Händen, damit Cat verstand, was sie meinte. Erwartungsvoll sah sie Cat an.
    „Ja, habe ich.“
    Fermina klatschte beigeistert in die Hände.
    „Ich wusste es. Ist er groß? Ein Lustspender oder eher ein kümmerliches Würstchen?“
    „Riesig“, erklärte Cat mit ernster Miene. „Er zerreißt eine Frau schier, wenn er eindringt. Wenn er mich pfählt, glaube ich fast, er kommt mir zum Mund wieder heraus.“
    Fermina seufzte hingerissen.
    „Oh, ein schöner Schwanz, groß und dick. Wundervoll! Ich liebe die Schwänze der Männer. Außer es sind kleine Kümmerlinge.“ Sie erschauerte. „Einer meiner Liebhaber war winzig!“ Sie streckte ihren kleinen Finger hoch und ließ ihn zappeln. „So groß, kannst du dir das vorstellen? Er hat mich einmal gefickt, und ich wusste gar nicht, ob er schon drin ist? Und dann kam Pit.“ Sie rollte verträumt mit den Augen. „ Madre de Dios ! Ein Riesenlümmel, sage ich dir! Er klopft an, und du denkst, dich spießt ein Elefant auf. Dabei heißt es immer, die Westeuropäer seien Mittelmaß. Aber mein Pit ist ein wilder Stier!“ Sie rollte vielsagend mit der Zunge.
    Cat lachte amüsiert.
    Die Spanierin stand auf.
    „Ich muss gehen. Wir sollen nicht mit dir reden. Und deine Fesseln nicht lösen.“
    Sie schnaubte verächtlich.
    „Ich komme wieder.“ Sie huschte aus der Kajüte. Der Schlüssel wurde im Schloss herumgedreht. So weit ging also der Ungehorsam der Frau doch nicht.
     
    Cat erwachte, als sich jemand auf die Matratze setzte. Sie lag auf dem Bauch, ein Bein angewinkelt, das andere ausgestreckt. Ihre blonden Locken hingen ihr ins Gesicht. Sie fühlte sich zum ersten Mal in ihrem Leben ausgeschlafen und erholt. Drei Wochen befanden sie sich nun schon auf hoher See. In der Kajüte gab es nichts für sie zu tun. Keine Zerstreuung, keine Gesellschaft, nichts. Weder Alex noch Matthew besuchten sie täglich.
    Sie fragte sich, ob das zu deren Plänen gehörte oder ob sie ihre Aufgaben fernhielten. Die verschlossene Tür

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