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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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sie.
    „Entschuldige bitte“, sagte die Frau und verbeugte sich leicht vor ihr. „Ich vergesse immer wieder, welche Wirkung ich auf Menschen habe. Der erste Eindruck und das alles ...“
    „Wie mir scheint, vergisst du das jedes Mal, wenn du jemanden Neues triffst“, meinte Skulduggery.
    „Was soll ich dazu sagen? Ich bin eben zerstreut.“
    Skulduggery stöhnte und wandte sich an Stephanie. „Kein Grund, verlegen zu sein. Alle, die China zum ersten Mal sehen, verfallen ihr. Aber glaub mir, die Wirkung lässt nach, je besser du sie kennenlernst.“
    „Sie lässt nach“, sagte die Frau namens China, „hört aber nie ganz auf. Stimmt's, Skulduggery?“
    Der Detektiv nahm seinen Hut ab und sah China an, ignorierte ihre Frage aber. China lächelte Stephanie zu und gab ihr eine eierschalfarbene Visitenkarte, auf der in einer zarten, eleganten Schrift lediglich eine Telefonnummer stand.
    „Ruf mich an, wenn du über ein Buch oder sonst etwas stolperst, von dem du glaubst, es könnte mich interessieren. Früher hat Skulduggery das auch getan. Heute nicht mehr. Ich fürchte, es ist zu viel Wasser den sprichwörtlichen Bach hinuntergeflossen. Aber wo bleibt meine gute Erziehung? Ich heiße China Sorrows, meine Liebe. Nenn mich einfach China. Und du bist ...?“
    Stephanie wollte ihr gerade ihren Namen nennen, als Skulduggery ihr mit einem Ruck den Kopf zuwandte und ihr wieder einfiel, was er gesagt hatte. Sie runzelte die Stirn. Das Bedürfnis, der Frau alles zu sagen, war fast unwiderstehlich.
    „Du brauchst ihren Namen nicht zu wissen“, sagte Skulduggery. „Alles, was du wissen musst, ist, dass sie Zeuge war, wie jemand in Gordon Edgleys Haus einbrach. Der Einbrecher hat nach irgendetwas gesucht. Was könnte Gordon gehabt haben, das jemand unbedingt an sich bringen möchte?“
    „Du weißt nicht, wer es war?“
    „Wer der Mann war, interessiert mich nicht. Mich interessiert nur sein Meister.“
    „Und wer, glaubst du, ist sein Meister?“
    Skulduggery antwortete nicht, und China lachte. „Schon wieder Serpine? Darling, für dich steckt Serpine hinter praktisch jedem Verbrechen.“
    „Weil es so ist.“
    „Weshalb kommst du dann zu mir?“
    „Du hörst allerhand.“
    „Tatsächlich?“
    „Die Leute reden mit dir.“
    „Ich bin ein sehr umgänglicher Mensch.“
    „Mich interessiert, ob du etwas gehört hast: Gerüchte, Gerede, irgendetwas.“
    „Nichts, das dir weiterhelfen könnte.“
    „Aber du hast etwas gehört?“
    „Ich habe Unsinn gehört, ich habe etwas gehört, das es nicht einmal verdient, ein Gerücht genannt zu werden. Serpine hat anscheinend Erkundigungen über das Zepter der Urväter eingezogen.“
    „Und?“
    „Er sucht danach.“
    „Das Zepter gibt es nur im Märchen.“
    „Ich hab dir doch gesagt, es ist Unsinn.“
    Skulduggery schwieg einen Augenblick, als speichere er diese Information ab, um später noch einmal darüber nachzudenken. Als er den Mund wieder öffnete, war er erneut bei seiner Eingangsfrage. „Was könnte Gordon also haben, das Serpine - oder sonst jemand - gern hätte?“
    „Wahrscheinlich eine ganze Menge“, erwiderte China. „Der gute Gordon war wie ich, er war ein Sammler. Aber ich glaube, das ist nicht die Frage, der du nachgehen solltest.“
    Skulduggery überlegte. „Ah.“
    Stephanie schaute von ihm zu ihr. „Was? Was?“
    „Die Frage“, sagte Skulduggery, „ist nicht: ,Was hatte Gordon, das jemand stehlen möchte?', sondern: ,Was hatte Gordon, auf das jemand warten musste, bis er tot war, um es stehlen zu können?‘“
    Stephanie schaute ihn an. „Wo ist der Unterschied?“
    Die Antwort kam von China: „Es gibt Dinge, die einem nicht genommen werden können, Eigentum, das nicht gestohlen werden kann. Will jemand es haben, muss der Besitzer tot sein, weil ein anderer vorher nicht von seinen Kräften profitieren kann.“
    „Sagst du mir Bescheid, wenn du etwas hörst, das mir weiterhelfen könnte?“, fragte Skulduggery.
    „Was bekomme ich dafür?“, fragte China zurück, und wieder spielte dieses Lächeln um ihren Mund.
    „Meinen Dank?“
    „Verlockend. Sehr verlockend.“
    „Wie wäre es dann damit? Du tust es aus Gefälligkeit, für einen Freund.“
    „Für einen Freund? Willst du damit sagen, dass du nach all den Jahren, nach allem, was geschehen ist, wieder mein Freund bist?“
    „Ich meinte Gordon.“
    China lachte, und Stephanie folgte Skulduggery durch die Bücherreihen zurück zur Tür. Sie verließen die Bibliothek und

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