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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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und ... nun, wie gesagt: der qualvolle Tod. Es ist eine Technik der Nekromanie.“
    „Nekromanie?“
    „Todesmagie, eine besonders gefährliche Alchimisten-Disziplin. Ich weiß nicht, wo er sie gelernt hat, aber er beherrscht sie.“
    „Und was hat die Zepter-Geschichte damit zu tun?“
    „Nichts. Sie hat nichts mit all dem zu tun.“
    „Und worum geht es dabei?“
    „Das Zepter ist eine Vernichtungswaffe, gegen die es keinen Schutz gibt. Zumindest wäre es eine, wenn es sie tatsächlich gäbe. Es ist ein Stab, ungefähr so lang wie dein Oberschenkelknochen ... Vielleicht habe ich sogar ein Bild dabei ...“
    Er hielt am Straßenrand, stieg aus, ging um den Bentley herum und öffnete den Kofferraum. In diesem Teil der Stadt war Stephanie noch nie gewesen. Die Straßen waren leer. In der Ferne sah sie die Brücke über den Kanal. Augenblicke später saß Skulduggery wieder hinter dem Steuer und fuhr weiter, und Stephanie hatte ein in Leder gebundenes Buch auf dem Schoß.
    „Was ist das?“, fragte sie, schlug es auf und blätterte darin herum.
    „Unsere beliebtesten Mythen und Legenden“, erwiderte er. „Du hast das Zepter gerade überblättert.“
    Sie blätterte zurück und kam zu der Abbildung eines Gemäldes, auf dem ein Mann mit weit aufgerissenen Augen zu sehen war, der die Hand nach einem goldenen Stab ausstreckte, in dessen Griff ein schwarzer Kristall eingelassen war. Das Zepter leuchtete, und er schützte mit der anderen Hand seine Augen. Das Bild auf der gegenüberliegenden Seite zeigte einen Mann, der das Zepter in der Hand hielt. Um ihn herum kauerten Gestalten mit abgewandtem Gesicht.
    „Wer ist der Typ?“
    „Er ist einer der Urväter. Den Legenden nach waren sie die ersten Zauberer, die Ersten, die die Macht der Elemente beeinflussen konnten, die Ersten, die sich der Magie bedienten. Sie lebten außerhalb der Welt der Sterblichen, hatten kein Interesse an ihr. Sie hatten ihre eigenen Sitten und Gebräuche und ihre eigenen Götter. Irgendwann wollten sie auch ihr eigenes Schicksal haben und erhoben sich gegen ihre Götter. Diese Götter wurden die Gesichtslosen genannt und waren ziemlich eklige Wesen. Sie bekämpften sie zu Land, in der Luft und in den Ozeanen. Da die Gesichtslosen unsterblich waren, gewannen sie jede Schlacht, bis die Urväter eine Waffe entwickelten, die so zerstörerisch war, dass auch die Götter nicht dagegen ankamen - das Zepter.“
    „Du kennst die Geschichte anscheinend sehr gut.“
    „Lagerfeuergeschichten mögen altertümlich anmuten, doch bevor es Kino gab, kannten wir nichts anderes. Die Gesichtslosen wurden verbannt, sie wurden dorthin zurückgetrieben, von wo sie gekommen waren.“
    „Was passiert dann hier auf dem Bild? Tötet er seine Götter?“
    „Genau. Das Zepter entstand aus dem Wunsch der Urväter nach Freiheit. Dieser Wunsch war die stärkste Waffe, die ihnen zur Verfügung stand.“
    „Dann ist es eine Waffe für die Freiheit?“
    „Ursprünglich ja. Doch als die Urväter sich von den Gesichtslosen nichts mehr vorschreiben lassen mussten, begannen sie, sich untereinander zu bekriegen, und wandten das Zepter gegen ihre Mitbrüder, und jetzt war es Hass, der sie antrieb.“
    Das Licht der Straßenlaternen spielte auf seinem Schädel und ließ ihn in einem hypnotisierenden Rhythmus kalkweiß aufblitzen.
    Skulduggery fuhr fort: „Nachdem die Götter vertrieben waren und der letzte Urvater alle seine Freunde und seine Familie getötet hatte, wurde ihm die Tragweite seines Handelns bewusst, und er schleuderte das Zepter tief in die Erde, die es verschluckte.“
    „Was hat er dann gemacht?“
    „Wahrscheinlich ein Nickerchen. Keine Ahnung, es ist eine Legende. Es ist nicht wirklich passiert.“
    „Und warum glaubt dieser Serpine dann, dass es das Zepter gibt?“
    „Das ist mir ein echtes Rätsel. Wie sein Meister vor ihm hält er einige unserer wirklich düsteren Mythen und eher grausamen Legenden für wahr. Er glaubt, dass es sich auf der Erde besser leben ließ, als die Gesichtslosen das Sagen hatten. Sie hielten nicht besonders viel von der Menschheit und verlangten, dass man sie anbetete.“
    „Das Ritual, nach dem er sucht - soll es sie zurückbringen?“
    „Genauso ist es.“
    „Er glaubt also, dass das Zepter, das sie vertrieben hat, sie auch irgendwie wieder zurückholen kann, ja?“
    „Wenn es um ihre Religion geht, glauben die Menschen alles Mögliche.“
    „Glaubst du an irgendetwas davon? An die Urväter, die Gesichtslosen,

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