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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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schleuderte. Dann brüllte sie triumphierend, riss den Arm hoch, und Skulduggery flog ein Stück den Gang zurück. Das Ungeheuer stand mit einem skelettierten Bein da.
    Es knurrte irritiert, dann ruckte sein Kopf nach oben, als es Stephanies Geruch wahrnahm.
    „Lauf!“, rief Skulduggery ihr vom Gang aus zu, als das Untier das Bein fallen ließ und direkt auf sie zukam. Stephanie wirbelte herum und rannte los, doch es gab nur eine Richtung, in die sie laufen konnte, und so sprintete sie zum Abgrund und sprang.
    Sie streckte sich nach den schlüpfrigen Ranken und versuchte verzweifelt, sich festzuhalten. Da bekam sie eine dicke Ranke zu fassen, und ein Ruck ging durch ihren Körper, als die Talfahrt aufhörte. Dafür schwang sie jetzt nach vorn. Sie warf einen Blick hinunter in die unendliche Dunkelheit, spürte die eisige, abgestandene Luft, die aus dem Nichts heraufwaberte. Beim Zurückschwingen drehte sie sich - und konnte gerade noch die Beine anziehen, um so den Klauen des Monsters zu entkommen. Das röhrte wütend, weil ihm die Beute abhandengekommen war, und schlug vom Rand des Abgrunds aus nach ihr. Stephanie hatte jedoch noch so viel Schwung, dass sie wieder von ihm weggetragen wurde.
    Sie sah, wie Skulduggery sich durch den Gang schleppte und sich sein Bein schnappte. Die Socke und der Schuh waren noch dran. Er setzte sich hin, schob den Oberschenkelknochen durch sein Hosenbein, bis er die Hüfte berührte, dann drehte er ihn ein wenig hin und her, probierte, ob er saß, und bog ihn ein Stück zu sich heran. Er nahm seinen Revolver, der neben ihm lag, stand auf und schlich sich an das Ungeheuer heran. Das knurrte und fauchte und schlug weiter nach Stephanie. Die hing jetzt einfach nur an der Ranke und schwang sacht hin und her. Das Herz schlug ihr nicht mehr in den Ohren.
    Sie schaute der Bestie direkt in die Augen, versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu fesseln, doch je näher Skulduggery heranschlich, desto schwieriger wurde das - bis ein losgetretenes Steinchen das Monster dazu brachte, sich umzudrehen.
    Skulduggery spreizte die Finger, aber nichts passierte. Stephanie erinnerte sich, dass er gesagt hatte, es gäbe Kreaturen in diesen Höhlen, die von Magie lebten. Wie es aussah, hatte sie gerade die Bekanntschaft eines solchen Wesens gemacht.
    Skulduggery murmelte nur „Verdammt“, bevor er den Revolver entsicherte und dem Ungeheuer mitten in die Brust schoss, lospreschte, ihm den Kopf in den Bauch rammte und es einen Schritt rückwärtsschob.
    Noch ein Schritt, und die Bestie würde in die Tiefe stürzen.
    Sie ließ eine gewaltige Faust auf Skulduggerys Schulter niedersausen. Der ging in die Knie, rappelte sich aber wieder auf und holte zu einem Kinnhaken aus. Seine Faust streifte den Kiefer des Hundewesens kaum. Es wich dem nächsten Schlag aus, tänzelte wie ein Boxer und stieß ihm dann den Revolvergriff in die Rippen, allerdings ohne die erwartete Reaktion.
    Stephanie blickte stirnrunzelnd auf die Ranke, an der sie sich festhielt. Bewegte die sich? Sie schaute wieder hinauf zum Kampfgetümmel und sah, wie Skulduggery mit der linken Hand ein Büschel Haare packte, senkrecht in die Luft sprang und der Bestie den Revolvergriff ins Gesicht schlug.
    Die heulte auf und machte einen Schritt rückwärts - und ihr Fuß fand nichts als Leere. Skulduggery stieß sich von ihr ab, als sie einen kurzen Moment auf einem Fuß balancierte, doch sie hatte keine Chance auf Rettung. Skulduggery stolperte rückwärts, als das Hundewesen mit einem erschrockenen Aufheulen in den Abgrund stürzte.
    „Das war dann dieses“, sagte er und bürstete sich den Staub vom Anzug.
    „Ich glaube, ich bewege mich“, sagte Stephanie. Sie spürte, wie sie sacht nach oben gezogen wurde. Skulduggery kam an den Rand des Abgrunds, reckte neugierig den Kopf etwas vor -
    „Stephanie“, sagte er, „das ist keine Ranke.“
    „Was?“ Stephanie starrte das Ding an, an dem sie hing. „Was ist es dann?“
    „Schwing dich zu mir herüber“, drängte er. „Los, mach schon, schwing dich herüber. Schnell!“
    Sie zog die Beine an und begann zu schwingen, vor und zurück, jeder Bogen größer als der vorherige. Dabei wurde sie weiter sacht nach oben gezogen.
    „Loslassen!“, rief Skulduggery und streckte die Arme aus, um sie aufzufangen. Im Schwung schaute sie hinunter, erinnerte sich an das Heulen des Ungeheuers, als es fiel, fragte sich, ob es wohl schon unten angekommen war, und als sie beim nächsten Schwung ganz oben war, ließ sie

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