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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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hölzerne Schatulle mit einem großen Schloss. Stephanies Herz geriet ins Stolpern. Er hatte das Zepter gefunden.
    Sie schaute über den Rand des Felsbalkons nach unten. Allzu weit war es nicht bis zum Höhlenboden. Vielleicht zwei Meter. Sie hatte keine andere Wahl. Sie musste es versuchen.
    Die Hohlen hatten ihr den Rücken zugekehrt, sodass Stephanie sich unbemerkt über den Rand schwingen und auf den Höhlenboden hinunterlassen konnte. Das Licht der Laterne reichte nicht so weit. Dunkelheit hüllte sie ein, und als einer der Hohlen sich umdrehte, glitt sein leerer Blick direkt über die Stelle hinweg, an der sie kauerte. Sie wartete, bis er sich wieder umgewandt hatte, bevor sie sich der Szenerie ein weiteres kleines Stück näherte.
    Die Dunkelheit entlang der Höhlenwände war hier so vollkommen und ihre Kleidung so schwarz, dass sie dicht an ihre Feinde herankriechen konnte, ohne gesehen zu werden. Stephanie bewegte sich in Zeitlupe und wagte kaum zu atmen. Sie war sicher, dass Serpine hören musste, wie ihr das Herz in der Brust schlug, aber er war ganz auf die Schatulle konzentriert.
    Sie sah, wie er mit einem hautlosen Finger seiner roten rechten Hand auf das Schloss klopfte. Der verrostete Mechanismus schnappte augenblicklich auf. Lächelnd zog er seinen Handschuh über, öffnete die Schatulle und holte das Zepter der Urväter heraus.
    Es existierte also tatsächlich. Die Waffe aller Waffen, die Waffe, mit der die Urväter ihre Götter besiegt hatten - es gab sie. Die Jahre hatten ihrer goldglänzenden Schönheit nichts anhaben können. Einen Moment lang schien sie zu sirren, als sie sich auf ihren neuen Besitzer einstellte. Die Waffe aller Waffen in der Hand Serpines.
    „Endlich“, hörte Stephanie ihn flüstern.
    Ein seltsames Tönen erfüllte die Kammer, und sie merkte, dass es von dem Kristall ausging, der in das Zepter eingelassen war. Serpine drehte sich um, als Skulduggery Pleasant in die Kammer stürmte.
    Skulduggery wedelte mit der Hand, und die Hohlen fielen platt auf den Rücken. Er rannte in Serpine hinein, und das Zepter polterte zu Boden. Serpine holte zum Schlag aus, Skulduggery duckte sich drunter weg und zu seinem Gegner hin, seine Hand fuhr hinauf zu Serpines Schulter, und mit einer Drehung der Hüfte rempelte er ihn an. Serpine verlor das Gleichgewicht und stürzte.
    Stephanie kroch auf das Zepter zu. Die Hohlen rappelten sich langsam wieder auf und sammelten sich in der Mitte der Höhle zum Angriff. Skulduggery schnippte mit den Fingern. Serpine konnte dem Feuerball nicht ausweichen. Er traf ihn mitten in die Brust und hüllte ihn vollkommen ein. Die Hohlen erstarrten, als sie ihren Meister in Flammen gehüllt herumtorkeln sahen. Er stieß mit dem Fuß gegen das Zepter, das an den Rand des Lichtkegels schlitterte.
    Näher zu Stephanie.
    Skulduggery spreizte die Finger, woraufhin Serpine in die gegenüberliegende Wand krachte und zu Boden sank. Mit einem lässigen Wedeln löschte Skulduggery die Flammen. Serpine rührte sich nicht. Seine Kleider schwelten, sein Fleisch war teilweise verkohlt.
    „Es ist vorbei“, sagte Skulduggery. „Hier und jetzt holt dich deine Vergangenheit ein. Hier und jetzt wirst du sterben.“
    Und dann, unvorstellbar, ein Lachen, und Serpine setzte sich auf.
    „Das“, sagte er, „hat wehgetan.“
    Das verbrannte Fleisch begann sich vor Stephanies Augen zu erneuern, und auf dem von Brandblasen übersäten Schädel wuchs neues Haar - nicht eine Narbe blieb zurück.
    Serpine füllte seine Handfläche mit rotem Nebel und warf ihn auf Skulduggery, der rückwärtstaumelte. Der Nebel wurde zu einer sich windenden Ranke, die im Halbdunkel verschwand, sich um das Zepter legte und es in dem Moment, in dem Stephanie danach greifen wollte, in Serpines Hand zog. Skulduggery erholte sich wieder, aber zu spät, um noch etwas tun zu können.
    Der Zauberer stand auf. Lächelnd hielt er das Zepter in der Hand. „Ich bin hin und her gerissen“, sagte er, während Stephanie sich ihm von hinten unbemerkt näherte. „Soll ich dich damit vernichten und deine nutzlosen Gebeine in ein Häufchen Asche verwandeln, oder soll ich dich hier unten in der Dunkelheit schmoren lassen? Dich hierzulassen, wäre auf lange Sicht befriedigender, das gebe ich zu, aber was soll ich machen? Mir ist nach sofortiger Rache. So bin ich nun mal.“
    Stephanie machte einen Satz auf Serpine zu und rammte ihm die Schulter in den Rücken, gerade als der Kristall im Zepter zu glühen begann. Ein

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