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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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harmlose Erdschwamm war hier unten gefährlich.
    Sie waren etwa zehn Minuten gegangen, als Stephanie eine Bewegung wahrnahm. Sie tippte Skulduggery auf die Schulter und zeigte nach vorn. Dann drückten sie sich in den Schatten, um zu sehen, was sich tat.
    Das Etwas, das da in ihr Blickfeld trottete, war faszinierend in seiner Furchtbarkeit. Es war über zwei Meter groß mit einer breiten Brust und langen Armen. Die Unterarme wirkten durch gewaltige Muskelberge schrecklich entstellt. Die Hände hatten die Größe von Esstellern, und die Fingernägel waren zu Klauen ausgebildet. Das Gesicht ähnelte dem eines Hundes, eines Dobermanns, und eine schmutzig braune Mähne hing in langen, verfilzten Strähnen von seinem Hinterkopf herunter.
    „Was ist das?“, fragte Stephanie leise.
    „Das, meine liebe Walküre, nennen wir ein Monster.“
    Sie schaute Skulduggery an. „Du weißt nicht, was es ist, gib's zu.“
    „Ich hab's dir doch gesagt, es ist ein schreckliches Monster. Und jetzt halt die Klappe, bevor es rüberkommt und uns frisst.“
    Sie schauten ihm nach, als es in einem Seitengang verschwand.
    „Lass uns da lieber nicht hingehen“, sagte Stephanie.
    „Gute Idee“, stimmte Skulduggery zu, und sie eilten weiter.
    Der Gang endete an einer Einsturzstelle, weshalb sie ein Stück zurückgingen und dann eine andere Richtung einschlugen. In dem langen Tunnel wuselte und flatterte es neben und über ihnen in der Dunkelheit, doch solange sie nicht angesprungen und gebissen wurde, konnte Stephanie damit umgehen. Skulduggery bückte sich und hob etwas vom Boden auf. Das angestaubte Papier von einem Schokoriegel oder, wie er es ausdrückte: „Ein Indiz.“
    Stephanie schaute ihn an. „Gordon?“
    „Wir sind auf dem richtigen Weg.“
    Sie liefen weiter, wobei sie jetzt den Boden nach weiteren Hinweisen darauf absuchten, dass Gordon hier gewesen war. Kaum fünf Minuten später blieb Skulduggery erneut stehen, drehte sich um, streckte die Hand aus und las in der Luft.
    „Wir werden verfolgt“, flüsterte er.
    Genau das, was Stephanie nicht hören wollte. Sie schaute sich um. Der Tunnel war lang und gerade, und trotz der Dunkelheit konnte sie ein gutes Stück weit sehen. Sie entdeckte niemanden hinter sich.
    „Bist du sicher?“, fragte sie leise.
    Skulduggery antwortete nicht. Er hatte jetzt beide Hände ausgestreckt, mit der einen las er in der Luft, in der anderen hielt er den Revolver.
    „Wir sollten uns zurückziehen“, sagte er.
    Sie gingen rückwärts weiter. Jetzt hörte Stephanie etwas, ein leises Echo.
    „Wir sollten uns etwas schneller zurückziehen“, sagte er.
    Sie legten einen Zahn zu. Stephanie musste ständig den Kopf drehen, weil sie Angst hatte, über irgendetwas zu stolpern, doch Skulduggery schien genauso sicher rückwärtsgehen zu können wie vorwärts.
    Sie musste feststellen, dass das Geräusch, das sie hörte, von schweren Schritten kam. Sie musste es deshalb feststellen, weil das Wesen mit dem Hundegesicht es verursachte. Es galoppierte gerade in einem irren Tempo auf sie zu.
    „Okay“, meinte Skulduggery, „ich glaube, wir sollten jetzt rennen.“
    Sie drehten sich um und rannten. Skulduggery feuerte sechs Mal rasch hintereinander, und jeder Schuss fand sein Ziel, jeder Schuss traf das Ungeheuer, das deshalb allerdings nicht langsamer wurde. Skulduggery lud im Laufen nach, ließ die leeren Patronenhülsen fallen, schob neue Patronen in die Kammern und ließ die Trommel mit einer Bewegung aus dem Handgelenk wieder einrasten. Der Gang wurde breiter, mündete direkt vor ihnen in eine Höhle.
    „Lauf weiter“, befahl Skulduggery.
    „Was willst du machen?“
    „Ich weiß es noch nicht genau.“ Er schaute hinter sich. „Wahrscheinlich etwas echt Tapferes.“
    Er blieb abrupt stehen. Stephanie schoss an ihm vorbei in eine große Höhle. Aus der Dunkelheit über ihr quollen dichte Ranken bis über den Rand des Abgrunds, der sich vor ihr auf tat.
    Als sie sich umschaute, sah sie gerade noch, wie das Ungeheuer mit Skulduggery zusammenprallte. Der Revolver flog in hohem Bogen davon, Skulduggery ging zu Boden, und das Hundewesen legte die Klauen um seine Knöchel. Dann richtete es sich auf, hob Skulduggery hoch, holte Schwung und schleuderte ihn gegen die Tunnelwand. Er rutschte an der Wand hinunter und berührte mit der Schulter den Boden, doch die Bestie war noch nicht fertig mit ihm. Sie holte noch einmal Schwung, und Stephanie musste mit ansehen, wie sie ihn gegen die andere Wand

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