Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome
Schwung bleibt?«
»Ach, ehe du zu singen anfängst«, sagte Margaret ernst, »würde ich gern wissen, ob du wirklich eine Chance siehst, daß wir diese schrecklichen Ungeheuer besiegen.«
»Ehrlich gesagt, ja. Ich bin sogar ziemlich zuversichtlich. Hätten wir zwei Jahre Zeit, wäre ich absolut sicher, daß wir sie hereinlegen könnten, aber wenn wir jetzt etwas Tempo zulegen, kommen wir auch in weniger als sechs Monaten zum Ziel – das ist die äußerste Frist.«
»Ich weiß, daß du uns nichts vormachst, Dick. Ich will auch niemandem den Mut nehmen, aber ich sehe eigentlich keinen Grund zum Optimismus«, sagte Crane nachdenklich. »Ich hoffe, daß du das Problem mit der Energiezone löst – aber du kümmerst dich ja nicht selbst darum. Du scheinst aus unerfindlichen Gründen überzeugt zu sein, daß es irgendwo in diesem System eine Rasse gibt, die die Lösung bereits hat. Ich würde gern wissen, wie du darauf kommst.«
»Vielleicht gibt es diese fortschrittlichen Wesen nicht im Grünen System, vielleicht handelt es sich um Außenseiter, wie wir es sind – aber ich habe meine Gründe, sie für Bewohner dieses Systems zu halten –, da sie eine grüne Haut hatten. Du kennst doch die osnomische Mythologie so gut wie ich – auch ihr Mädchen habt euch mit den alten Legenden Osnomes beschäftigt. Übrigens gibt es dieselben Überlieferungen auf Urvania. Ich habe sie dem Gehirn des Leutnants entnommen – nachdem ich gezielt danach gesucht hatte. Ihr wißt auch, daß jede Sage, jede Überlieferung eine reale Grundlage hat, so schmal diese auch sein mag. Schülerin Dottie, erzähl der Klasse doch mal vom Kampf der Götter, als Osnome noch ganz jung war.«
»Die Götter kamen vom Himmel herab«, zitierte Dorothy aus dem Gedächtnis. »Sie waren grün wie die Menschen. Sie trugen Panzer aus poliertem Metall, die auftauchten und wieder verschwanden. Sie blieben in diesen unsichtbaren Panzern und kämpften doch mit Schwertern und Lanzen aus Feuer. Männer, die sich gegen sie stellten, durchschnitten ihre Körper immer wieder mit den Klingen, und sie wurden von den Flammenlanzen getroffen, so daß sie gelähmt waren. So kämpften die Götter in längstvergangenen Tagen und verschwanden in ihren unsichtbaren Panzern, und ...«
»Genügt, genügt«, unterbrach sie Seaton. »Das kleine rothaarige Mädchen hat ihre Hausaufgaben gemacht. Begriffen, Martin?«
»Kann ich nicht behaupten.«
»Also, das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn!« rief Margaret.
»Na gut, ich will's euch erklären. Osnome wurde von Fremden aus dem All besucht. Sie waren grün wie die Menschen. Sie trugen Energiezonen, die sie immer wieder aus- und einschalteten. Sie blieben innerhalb dieser Zonen und projizierten ihr Abbild ins Freie und gebrauchten Waffen durch diese Abschirmung hindurch. Männer, die gegen die projizierten Trugbilder kämpften, schlugen immer wieder mit ihren Schwertern zu, konnten dem Gegner aber nichts anhaben, da sie keine reale Körpersubstanz vor sich hatten. Die Körperprojektionen richteten Kräfte gegen die Männer, von denen sie gelähmt wurden. So kämpften die Fremden in längst vergangenen Tagen, und verschwanden in ihren Energiezonen. Wie klingt das?«
»Du hast die tollste Phantasie, die die Welt je erlebt hat – aber vielleicht hast du wirklich recht«, sagte Crane nachdenklich.
»Ich bin davon überzeugt – besonders aus einem Grund. Bitte beachtet, daß in dem Bericht die Rede davon ist, die Männer wären von den Besuchern gelähmt worden. Diese Vorstellung widerspricht nun wirklich der osnomischen Natur – diese Leute kämpfen, um zu töten. Wenn sich diese Legende über so viele Generationen hinweg erhalten hat, ohne daß das ›gelähmt‹ in ›getötet‹ abgeändert wurde, möchte ich wetten, daß auch der Rest des Berichts ziemlich klar überliefert wurde. Vielleicht haben diese Wesen nicht die Energiezonen gehabt, wie wir sie kennen, aber es muß sich um irgendeine Art reiner Energie gehandelt haben – und glaubt mir, das war eine sehr fortschrittliche Waffe! Irgend jemand hatte offenbar ein großes Wissen – damals schon. Und wenn das für damals gilt, müssen diese Wesen heute schon erheblich weiter sein. Deshalb will ich mich umsehen. Und was die eigenen Versuche angeht – mein Wissen reicht gerade aus, um zu erkennen, wie hoffnungslos es wäre, in sechs Monaten mit einem Ergebnis zu rechnen. Wenn sich ein Dutzend der besten irdischen Physiker darum kümmerten und zwanzig Jahre Zeit
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