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Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome

Titel: Skylark 2 - Die Skylark und die Schlacht um Osnome Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Smith
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waren die Kräfte, die hier eingesetzt wurden, und das grelle Licht wäre unerträglich gewesen, wenn der Schutzhelm nicht automatische Farbblenden besessen hätte. Unvorstellbare Blitze zuckten von den Ableitungskontakten der Werkbank auf Erdpole am Boden; Seaton wagte es nicht, sich die unvorstellbaren Kräfte vorzustellen, die hier auf die widerstandsfähige Energiekugel einwirkten.
    Der alte norlaminische Wissenschaftler setzte keine Werkzeuge im irdischen Sinne ein. Sein Laboratorium war eine Energiewerkstatt; zu seiner Verfügung standen die gewaltigen Kräfte einer Batterie von Planetoidenbeschleunigern, außerdem noch die Kräfte vierter Ordnung und neunter Größe der sich auflösenden Kupferschiene. Elektrizität und Protelektrizität, insgesamt viele Millionen Kilovolt, gehorchten den Befehlen dieses großartigen Gehirns, in dem sich das Wissen vieler tausend Jahre wissenschaftlicher Forschung gesammelt hatte. Während Seaton den greisen Physiker bei der Arbeit beobachtete, kam er sich wie ein Schuljunge vor, der Chemikalien zusammenmixte, ohne ihre Eigenschaften zu kennen, und der von Zeit zu Zeit rein zufällig auf ein Ergebnis stieß. Während er wie ein Schüler mit der Atomenergie umgegangen war, kannte dieser Meister alle Reagenzien und alle Reaktionen und arbeitete mit bestens bekannten Hilfsmitteln auf ein genau definiertes Ziel zu – und er war sich des Ergebnisses absolut gewiß.
    Stundenlang arbeitete Rovol, ohne sich um die Zeit zu kümmern, während er zugleich Seaton unterwies, der jeden Schritt interessiert beobachtete und der mithalf, wo es ihm möglich war. Nach und nach entstand in der Mitte des Labors ein hoch aufragendes Gebilde. Eine Metallbasis stützte ein massives Drehlager, das ein Gewirr aus Metallstangen stützte, die eine Art Teleskop bildeten. Am oberen Ende dieser offenen Röhre hielt ein Bündel von neun Kraftstrahlen die Energiezone in der Achse fest; am unteren Ende standen Sitze für zwei Techniker und die erforderlichen Geräte für die Bedienung der komplizierten Kraftsysteme und Motoren, die den riesigen Projektor in Gang setzen und steuern sollten. Große Stunden- und Deklinationskreise waren von den Sitzen aus abzulesen, Kreise, die gut zwölf Meter Durchmesser hatten und mit unglaublicher Präzision Winkelminuten und -sekunden anzeigten und die über Getriebe und Züge von stufenlos schaltbaren Motoren bewegt wurden.

    Während Rovol an einem der letzten Instrumente arbeitete, das am Kontrollbrett angebracht werden sollte, hallte ein angenehmer Laut durch das Gebäude, woraufhin er sofort die Arbeit einstellte und den Hauptschalter seiner Energieanlage betätigte.
    »Sie haben sich ausgezeichnet gehalten, junger Mann«, beglückwünschte er seinen Helfer, während er seinen Schutzanzug öffnete. »Ohne Ihre Hilfe wäre ich in dieser Arbeitsperiode nicht halb so weit gekommen. Jetzt beginnen die Perioden der Leibesertüchtigung und Entspannung – kehren wir zu Orlon zurück, wo wir uns alle auf die morgendliche Arbeit vorbereiten wollen.«
    »Aber wir sind doch fast fertig!« wandte Seaton ein. »Bauen wir das Ding doch zu Ende – dann können wir es gleich mal ausprobieren!«
    »Sie sprechen mit der Begeisterung und Ungeduld der Jugend«, erwiderte der Wissenschaftler, half dem jüngeren Mann aus dem Anzug und führte ihn zum wartenden Flugboot. »Ich habe in Ihrem Gehirn gelesen, daß Sie oft ununterbrochen arbeiten, bis Ihr Gehirn ermüdet. Sie müßten eigentlich wissen, daß ein solches Verhalten nicht nur töricht, sondern sogar gefährlich ist. Wir haben die ganze Periode hindurch gearbeitet. Wenn man länger arbeitet, ohne sich zu erholen, führt das zu Energieverlusten, die einen nachhaltigen Schaden im Gehirn anrichten können, und dadurch wäre nichts gewonnen. Wir haben reichlich Zeit, unsere Arbeit zu tun – der Projektor fünfter Ordnung wird fertig sein, ehe der Torpedo mit der Katastrophenmeldung Fenachrone erreicht –, deshalb ist ungebührlicher Eifer fehl am Platze. Was das Testen angeht, so müssen nur amateurhaft gebaute Geräte ausprobiert werden. Richtig gebaute Maschinen funktionieren auf Anhieb.«
    »Aber ich hätte zu gern gesehen, wie das Ding funktioniert, wenigstens einmal!« sagte Seaton, als das kleine Flugboot startete.
    »Sie müssen mehr Gelassenheit beweisen, mein Sohn. Sie müssen die Kunst der Entspannung üben. Mit diesen Eigenschaften könnte Ihre Rasse die derzeitige Lebensspanne mühelos verdoppeln. Körperliche Bewegung,

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