oder auch ein Oberpfälzer Fleischstrudel auf Blaukraut sind weitere Vorspeisen. Bei den Hauptgerichten kann man außer bayrischen Klassikern wie Tafelspitz vom Rind in der Meerrettichsoße auch ein Kaninchen in Basilikumsoße mit Rosmarinkartoffeln und Gemüse essen oder ein Lamm-Nacken-Carré mit Kräutern der Provence, Goasbratl und Gemüse. Das Rind- und Schweinefleisch liefert die regionale Metzgerei in Burglengenfeld. Das Saiblingsfilet vom nahen Lauterbach wird in Rieslingsoße serviert. Die Fischzucht aus Hohenberg liefert Lebendfische für die eigene Halterei im Garten. Zum Nachtisch Zitronensorbet mit Prosecco oder Campari aufgegossen oder eine Holundermousse mit Walnusseis und Sahne. Typisch bayrisch sind die Apfelkücherl oder die Zwetschgenbavesen in der Vanillesoße. Schließlich gibt es eine überraschend gut sortierte Weinkarte mit moderaten Preisen. Die hauseigene Braustätte liefert besten Stoff: Das dunkle Zoigl, ein untergäriges Traditionsbier, und das helle Weißbier sind naturtrüb, kräftig, süffig.
KEMPTEN
Altstadtwirtschaft
Rathausplatz 8, 87435 Kempten
08 31 / 5 65 81 56
[email protected] www.altstadtwirtschaft.de
Größe: 65 Plätze, 40 auf der Terrasse
Preise: Hauptgerichte 12 bis 20 €
Kreditkarten: EC
Öffnungszeiten: Di bis So ab 18 Uhr; Ruhetag: Mo
Barrierefrei (über Hoteleingang)
In den Kellergewölben des Hotels Fürstenhof, einem ehemaligen Patrizierpalast, haben die Gebrüder Peter und Florian Geißler ihre »Altstadtwirtschaft«ein gerichtet. Sie läuft unabhängig vom Hotelbetrieb. Die Inhaber haben sich keinen Kunstnamen ausgesucht, ihr Lokal liegt tatsächlich in der Altstadt und ist eine Wirtschaft im besten Wortsinne. »Wir versuchen uns auf das Bodenständige, das Einfache zu konzentrieren und dies besonders gut zu machen« – das ist ihr Leitsatz. Gut, dass dies auch bei der Gestaltung des Gastraumes umgesetzt wurde. Das Kellergewölbe schafft von sich aus eine gemütliche Atmosphäre. Die Tische sind einladend und mit Stoffservietten gedeckt.
Dass bodenständige, einfache Gerichte richtig gut schmecken können, beweist Peter Geißler. Er ist der Koch in der »Altstadtwirtschaft«. Den überwiegenden Teil seiner Rohstoffe bezieht er aus dem Ober-, dem Ost- und Westallgäu, das garantiert kurze Transportwege. Er kennt die Produzenten und kann sich auf die Qualität verlassen. Die täglich wechselnde Speisekarte umfasst zwei Vorspeisen, fünf Hauptgerichte und zwei Desserts, dafür ist vom Brot bis zur Vanillesoße alles selbst gemacht. Typische Gerichte der Kemptner Gastwirtschaft sind: Maultaschen, Schlutzkrapfen, Zwiebelrostbraten und Wiener Schnitzel, dann Frischer Bodenseefisch, Allgäuer Kässpatzen und zum Nachtisch ein Apfelstrudel oder ofenfrische Buchteln. Dazu kann aber, je nach Saison, auch mal ein Hirschgulasch kommen, wenn der befreundete Jäger ein schönes Stück erlegen konnte. Unbedingt probieren sollten Sie das »Maria Hilf-Bier«aus einer kleinen Brauerei im Ostallgäu und den Alten Bergkäse des Kemptener Affineurs Jamei. Die angebotenen Weine stammen vom nahen Bodensee, etwa vom bekannten Weingut Aufricht, aber auch aus anderen deutschen und österreichischen Anbaugebieten.
Thomas Breckle ist Käse-Affineur. In seinem Käseladen Jamei Laibspeis (Salzstraße 33, 87439, Kempten) bietet er neben dem veredelten Bergkäse eine köstliche Kässpatzen-Mischung an.
KIRCHBICHL
Jägerwirt
Nikolaus-Rank-Straße 1, 83646 Kirchbichl
0 80 41 / 95 48
[email protected] www.jaegerwirt-kirchbichl.de
Größe: 140 Plätze in den Gaststuben, 80 im Biergarten
Preise: Hauptgerichte 8 bis 21 €
Kreditkarten: EC
Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr bis So 10 bis 24 Uhr; Ruhetag: Mo, Do
Barrierefrei (eine kleine Stufe)
Südöstlich des schönen Kirchsees, sechs Kilometer von Bad Tölz entfernt, finden wir den urigen »Jägerwirt«. Weil sich in dem ehemaligen Bauernhaus die Jäger regelmäßig mit dem damaligen Besitzer trafen, wurde die Bauernstube schon 1927 zur Gaststube. Seit 1996 legen sich die heutigen Wirtsleute, Sabine und Peter Rank, ins Zeug, um die bayerische Wirtshaustradition zu erhalten. Mit frischen Produkten der Region und Kräutern aus dem eigenen Garten wird für die Gäste gesorgt. Unter der Woche verirren sich nicht allzu viele Gäste in den beschaulichen Ort, deshalb ist das Angebot mittags eher übersichtlich. Auf Vorbestellung bereitet die Küche aber jene Köstlichkeiten zu, die die am Wochenende anreisenden