der Klassiker der Hamburger Eintöpfe, wird hier neu interpretiert. Das kommt überwiegend gut an, der Speck schmeckt wunderbar, auch wenn die Bohnen wenig von seiner Deftigkeit und seinem Aroma mitbekommen haben. Das Rezept der Gutsküche hat so gar keinen Eintopfcharakter, alles ist frisch und auf den Punkt gegart. Wer hier mehr Eintopf erwartet hat, den entschädigt eine Kräftige Fischsuppe mit Guts‘Drillingen und Sauce Rouille. Fischsuppe gibt es hier, um den ganzen Fisch zu verarbeiten, inklusive Köpfe und Gräten. Als Suppeneinlage schwimmen jene Teile im Teller, die beim Filetschneiden übrig bleiben, weil sie das rechteckige Gardemaß stören, das so mancher Gast erwartet. Wir finden das super nachhaltig. Eine große norddeutsche Käseplatte für zwei Personen mit ausgezeichneten, selbst hergestellten Chutneys beendet unser Mahl. Die Weine hat Rebecca Gfrörer selbst ausgesucht; sie kommen von deutschen und französischen Topwinzern. Und selbst die Cola ist hier Bio.
Nebenan im Hofladen von Gut Wulksfelde (Wulksfelder Damm 15–17, 22889 Tangstedt) gibt es die hofeigenen Bioprodukte zu kaufen. Unbedingt die verschiedenen Erdbeersorten probieren!
ALTMORSCHEN
Poststation zum alten Forstamt
Nürnberger Straße 13, 34326 Altmorschen
0 56 64 / 9 39 30
[email protected] www.poststation-raabe.de
Größe: 70 Plätze in den Gasträumen, 50 auf der Terrasse
Preise: Hauptgerichte 12 bis 23 €
Kreditkarten: EC, Master, Visa
Öffnungszeiten: Mi bis Mo 11.30 bis 14 Uhr und ab 18 Uhr; Ruhetag: Di
Barrierefrei
Die »Poststation zum Alten Forstamt« liegt gegenüber von Kloster Haydau in der Ortsmitte von Altmorschen. Sie wurde 1765 als Forsthaus erbaut. Später wurde das Gebäude als Poststation an der ehemaligen Handelsstraße Nürnberg-Amsterdam genutzt. 2003 hat man das Haus mit viel Gespür für die Kombination aus Alt und Neu saniert. Seitdem wird das Hotel-Restaurant von Familie Raabe betrieben. Eine schöne Terrasse unter alten Bäumen gehört ebenfalls zum Betrieb. Altmorschen liegt übrigens am Fulda-Radweg R 1.
Der Markt und die Jahreszeiten bestimmen die regelmäßig wechselnde Speisekarte des Hauses. Das kleine, überschaubare Angebot bietet auch Themenmenüs, bei denen die einzelnen Speisen austauschbar sind. Bei unserem Besuch gab es ein Postfeudales Abendmenü, ein Heimat- und ein Forstmeistermenü. Wild, Ziege, Lamm und Geflügel werden selbst verarbeitet. Auch Innereien und »minderwertige« Teile bringt Küchenchef Thomas Raabe souverän auf den Tisch. Fleisch, Gemüse, Obst und Käse kommen – soweit möglich – aus der Region. So werden Käse, Ziegen- und Kalbfleisch vom Kirchhof in Oberellenbach geliefert, das Geflügel von Familie Hirschle aus Eubach. Auf der Karte fanden wir Geschmorte Schulter vom Zicklein mit grünem Spargel und Morcheln. Regional inspiriert auch das Mousse von hessischer Grüner Soße im Blätterteig oder die Hessenlasagne mit Rosenkohlgeschnetzeltem. Manche regionale Spezialität kommt kreativ verarbeitet auf den Tisch, etwa als Mille feuille von Ahler Wurscht oder Weckewerk als Füllung von Kartoffelklößen. Alles wird frisch gekocht. Zum Gruß aus der Küche werden selbstgebackene Brotsorten gereicht. Der Service ist ruhig und freundlich. International orientierte Weinkarte.
BAD KÖNIG
Odenwald-Gasthaus Zum Hirsch
Fürstengrunderstraße 36,
64732 Bad König-Fürstengrund
0 60 63 / 91 25 20
[email protected] www.zumhirsch-fuerstengrund.de
Größe: 40 Plätze im Gasthaus, 45 im Garten
Preise: 7 € Bauernvesper, Menü 22,50 €
Kreditkarten: EC
Öffnungszeiten: Do bis Di 11.30 bis 21 Uhr; Ruhetag: Mi
Nicht barrierefrei
Das Gasthaus mit eigener Landwirtschaft gibt es schon seit 1762. Er liegt mitten in der Odenwälder Natur. Küchenchef Rainer Schäfer, gemeinsam mit Ehefrau Sigrid auch Inhaber des »Hirsch«, kocht vor allem mit Produkten aus eigener Erzeugung und Landwirtschaft. Die Ernte vom eigenen Acker wird auch selbst konserviert, es wird eingefroren, getrocknet, eingekocht und im alten Gewölbekeller gelagert. Auch Sauerkraut und süss-saure Früchte werden selbst gemacht. Das Gasthaus gehört zur Marketing-Kooperation »Odenwald-Gasthaus«. Sie proklamiert »Qualität und Frische aus der Region« und verzichtet auf Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe. Bis zu 90 Prozent der Produkte kommen aus der Region.
Keeskadoffel (Käsekartoffeln), Firschtegrinner Schnitzel (Schnitzel mit Fürstengrunder Käse)