Small Talk: Nie wieder sprachlos (German Edition)
gutgelaunten Unterhalter geben?
Wir stellen Ihnen verschiedene Strategien für diese Situation vor sowie einige Taktiken, wie Sie mit Ihrer negativen Stimmung umgehen können. Wägen Sie ab, welche Strategie sich am besten für den jeweiligen Anlass eignet und welche am besten zu Ihnen persönlich passt.
Keine Lust auf Gesellschaft?
Mit übler Laune sollten Sie wenn möglich erst gar nicht auf eine Party oder einen geschäftlichen Empfang gehen. Prüfen Sie erst einmal, ob die schlechte Stimmung mit dem gesellschaftlichen Anlass zusammenhängt – vielleicht steckt etwas ganz anderes dahinter. Wenn Sie nicht absagen können, so bemühen Sie sich wenigstens um eine offene, positive Haltung. Vielleicht ist es gerade diese Party oder diese Besprechung, die Ihre Laune wieder hebt!
Strategie 1: Ehrlichkeit
Am einfachsten ist es, mit der schlechten Stimmung nicht vorm Berg zu halten. Das aber, werden Sie nun einwenden, ist doch eine verbotene Sache im Small Talk! Nun, es kommt darauf an, wie Sie Ihr Befinden zeigen oder darüber reden. Erstens müssen Sie nicht die Initiative ergreifen und das Thema selbst ansprechen, sondern können es auch „aufkommen“ lassen: Wenn Sie sich nicht verstellen, fragt Ihr Gegenüber womöglich, wie es Ihnen geht, und Sie antworten einfach darauf. Dabei können Sie es bei einer Andeutung belassen bzw. die ganze Sache abschwächen.
Beispiel
„Frau Hermes, Sie sind heute gar nicht so fröhlich wie sonst.“
„Ja, Herr Vogel, heute geht es mir nicht so besonders gut, deswegen ist meine Stimmung etwas gedämpft.“
Tipp
Die Andeutung ist prinzipiell eine gute Möglichkeit, das Thema offen zu halten. Der Gesprächspartner kann entscheiden, ob er es vertiefen möchte oder nicht.
Mit der Andeutung bitten Sie Ihren Gesprächspartner um Verständnis für Ihre Verfassung. Je nachdem, wer Ihnen da gegenüber steht, können Sie nach einer Andeutung auf folgende Weise fortfahren:
Gesprächstechnik: Fortsetzung nach einer Andeutung
Nachdem Sie Ihrem Gesprächspartner offenbart haben, dass Sie sich nicht gut fühlen, fügen Sie hinzu: „Aber das Fest wird mir die schlechte Stimmung schon vertreiben.“
Jetzt kann Ihr Gegenüber entweder nachfragen: „Warum sind Sie denn so schlechter Laune?“, oder er bringt deutlich zum Ausdruck, dass er das Thema nicht fortsetzen will: „Dazu sind Feste doch da. Der Gastgeber hat übrigens alles sehr schön dekoriert, finden Sie auch?“ Und damit ist das Thema „schlechte Laune“ erledigt.
Die Andeutung ist zu empfehlen, wenn Sie sich nicht verstellen wollen. Sie hat aber auch Nachteile: Möglicherweise verderben Sie anderen die Stimmung damit. Denken Sie auch an Personen, die Ihnen nicht besonders wohl gesonnen sind – sie könnten Ihre Schwäche ausnützen.
Grundsätzlich sollten Sie sich vor Leuten, die Sie kaum kennen, nicht „gehen lassen“ und Ihr Innerstes nach außen kehren. Wenn Sie aber auf der Veranstaltung ein paar gute Freunde oder Bekannte treffen, können Sie sich natürlich öffnen.
Im geschäftlichen Bereich ist diese Strategie selten angemessen (außer, Sie haben ein sehr gutes und auch persönlicheres Verhältnis zu den anwesenden Kollegen, Mitarbeitern oder Vorgesetzten). Geben Sie nur Auskunft über sich, wenn Sie konkret auf Ihre Verfassung angesprochen werden. Wenn es Ihnen sehr schlecht geht, gilt: lieber nach Hause gehen!
Strategie 2: Ironie
Wenn Sie etwas Unangenehmes auf ironische Weise ansprechen, dann zeigt das, dass Sie Distanz gewonnen und begonnen haben, die ganze Sache zu verarbeiten. Ironisches Sprechen kann im Small Talk also durchaus passend sein, selbst wenn es das Tabuthema „persönliche Probleme“ betrifft.
Gesprächstechnik: Ein persönliches Problem ironisieren
Ironisch über ein Problem zu sprechen nimmt der Sache zwar nicht den Ernst, aber wenigstens ihre Bedrohlichkeit: Die Stimmung bleibt locker. Ihr Gesprächspartner wird nicht in die Pflicht genommen, tiefer in das Problem einzusteigen.
Beispiel
Unwohlsein, Appetitlosigkeit: „Ich faste heute – für Deutschland.“
Liebeskummer: „Seit gestern sind die Karten am Heiratsmarkt wieder neu gemischt.“
Geschäftliche Schwierigkeiten: „Die Probleme, die ich gerade in der Firma habe, sind wirklich Peanuts. Reden wir lieber über lukrative Baugeschäfte im Osten …“
Im Anschluss an Ihre Bemerkung wird nur noch scherzhaft über Ihr Problem gesprochen. Die meisten werden nicht erkennen, dass Sie darunter leiden. Das kann auch
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