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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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über eine Anhöhe und entdeckten in der Ferne einen großen Steinturm.
    »Was für ein Riesenpenis ist das denn?«, fragte Roddy.
    »Ein amerikanisches Denkmal«, sagte Molly und beugte sich vor.
    »Was?«
    »Ein Denkmal für die Menschen, die 1918 vor der Küste ums Leben gekommen sind, als ein amerikanisches Schiff von einem deutschen U-Boot torpediert wurde.«
    »Und die dachten, dass ein dicker Dödel genau das Richtige dafür ist?«
    »Eigentlich sollte es wie ein Leuchtturm aussehen.«
    Sie fuhren weiter. Zu beiden Seiten gab es immer wieder kurze Blicke auf dunkle Moorlandschaften, Torfmoore, dann auf Heidekraut und Farnkraut, karge, abweisende Landschaften, wohin das Auge blickte.
    Ethan schlug sich mit einer Überlandkarte herum. »Wo genau sind wir eigentlich?«
    »Auf der Oa«, sagte Molly.
    »Der wo?«
    »Der Oa.«
    »Wie buchstabiert man das?«
    »O, A. Oa. Die Oa.«
    »O ja, die Oa«, lächelte Ethan. Er spähte aus dem Fenster. »Kaum Anzeichen von Leben hier.«
    »Das ist die abgelegenste Halbinsel auf Islay«, sagte Molly. »Früher haben hier tausende Menschen gelebt. Sie sind alle der Umsiedlung zum Opfer gefallen, als man begann, im großen Stil Schafzucht zu betreiben.«
    Sie fuhren an einem verfallenen Bauernhof vorbei, dessen steinerne Giebelseiten noch immer aufragten, während das Dach längst eingestürzt war. Schafe mit schwarzen Gesichtern rupften beiderseits der zerfallenen Mauern an Grasbüscheln.
    »Anscheinend gibt es zwei komplett verlassene Dörfer auf der Oa«, sagte Molly. »Obwohl ich sie nie gesehen habe. Es führt keine Straße dorthin.«
    »Lebt überhaupt noch jemand hier draußen?«, fragte Ethan.
    »Es gibt ein paar Bauernhöfe, aber das ist so ziemlich alles.«
    »Und wohin fahren wir?«
    Molly senkte den Blick.
    »Du weißt es, oder?«, fragte Ethan.
    Sie zuckte die Achseln.
    »Schwarzbrennerei?«, nuschelte Luke.
    »Was?«
    »Na ja, die Wildnis hier, Mann, Frieden und Abgeschiedenheit, perfekt für eine Schwarzbrennerei, oder?«
    Molly lachte und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Früher gab es über die Insel verstreut jede Menge Schwarzbrennereien, aber jetzt schon lange nicht mehr.«
    »Warum nicht?«
    Molly hob die Schultern.
    »Vielleicht hat keiner den Mumm dazu«, sagte Roddy und schaltete die Gänge hoch.
    Molly und Adam warfen einander einen Blick zu. Je näher sie ihrem Ziel kamen, umso mehr verstärkte sich das flaue Gefühl in Adams Magen.
    »Bussard«, erklärte Luke und schaute in den Himmel.
    Ein großer brauner Vogel schwebte hoch über einer Klippe; darunter brandeten kohlrabenschwarze Wellen an zerklüftete Felsen.
    Molly nickte. »Ein großer Bereich der Oa ist Vogelschutzgebiet. Irgendwo am Denkmal gibt es Steinadler, obwohl ich nie welche gesehen habe.«
    Luke hob die Augenbrauen.
    »Bring unseren Vogeljunkie bloß nicht auf Gedanken«, lachte Roddy. »Am Ende macht er sich noch in die Hosen, wenn er wirklich ’nen verschissenen Steinadler sieht.«
    Plötzlich plärrte die Hupe, was alle von den Sitzen riss, dann legte Roddy eine Vollbremsung hin.
    »Scheißschafe, blöde«, schimpfte er, während ein großer Bock von der Straße über den Seitenstreifen ins Gebüsch trabte und herausfordernd mit seinem wolligen Hintern wackelte.
    Die Straße wurde immer holpriger; überall gab es Schlaglöcher und große Steine, die sie nicht mehr umfahren konnten. Zur Linken lag eine Klippe, die steil zum Meer abfiel, zur Rechten passierten sie die Ruine einer alten Kirche, an der bemooste Grabsteine kreuz und quer aus der Erde ragten.
    »Hier ist wirklich tote Hose«, stellte Roddy fest und schaute aus dem Seitenfenster.
    »Das dort drüben ist es«, sagte Adam, als sie über eine Kuppe kamen und am Ende der Straße eine Ansammlung niedriger grauer Gebäude sahen.

15
    »Und was soll’s hier zu sehen geben, verdammt noch mal?«, sagte Roddy und stieg aus dem Auto.
    Eine Ansammlung trostloser Gebäude stand im Halbkreis um die matschige Rodung, auf der sie das Auto geparkt hatten. Von den Fenster- und Türrahmen blätterte der Lack, und die den Elementen schutzlos ausgelieferten Türen und weiß gekalkten Wände präsentierten sich in einem schmutzigen Grau.
    »Es hat Potenzial«, sagte Adam. »Kommt mit.«
    Er ging zum nächstliegenden Gebäude und kramte Schlüssel aus seiner Manteltasche. Er entriegelte ein Vorhängeschloss und öffnete das alte Holztor.
    »Hereinspaziert«, sagte er, duckte sich und trat ein.
    Die anderen sahen einander an und folgten

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