Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)
Osten, und Port Ellen liegt in dieser Richtung, aber das wäre ein ziemliches Stück zu laufen, und ich habe keine Ahnung, wie die Küste zwischen hier und dort aussieht. Wahrscheinlich wird es nicht einfach sein, da durchzukommen.«
Sie drehte sich zur Landzunge um. »In dieser Richtung liegt das amerikanische Denkmal. Das ist definitiv näher. Ich weiß, dass irgendwo dort in Upper Killeyan ein Bauernhof steht, und am Denkmal verläuft am oberen Rand der Klippe ein Weg, aber ich weiß nicht, ob vom Strand her ein Weg hinaufführt.«
»Wie sieht es aus mit Handyempfang?«, fragte Luke. »Welche Richtung ist besser, um ein Signal zu kriegen?«
Molly schüttelte den Kopf. »Hier auf der Oa gibt es nirgendwo Handyempfang. Hier wohnt ja kaum jemand, und deshalb hat sich diese Frage auch nie gestellt.«
Roddy drehte sich zu Adam um und lachte. »Und du wolltest dein Unternehmen ausgerechnet in einem Funkloch gründen? Du meine Güte!«
Adam starrte ihn feindselig an.
»Ach, scheiß drauf«, sagte Roddy, fischte die Dose mit dem Koks heraus und sniffte.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass das was hilft«, kommentierte Adam.
»Halt einfach die Klappe. Das brauche ich gegen die Schmerzen.« Roddy wedelte mit der Dose. »Will noch jemand?«
Alle starrten ihn fassungslos an.
»Bedient euch.«
»In welche Richtung?«, fragte Luke schließlich.
Die Schneeflocken lösten sich auf, sobald sie den feuchten Boden erreichten, hinterließen aber eine dünne weiße Schicht auf ihren Schultern.
Adam zuckte die Achseln.
»Ich glaube, westwärts«, meinte Molly und drehte sich um. »Das Gelände sieht einfacher aus, und wir wissen, dass es dort einen Bauernhof gibt, der nicht allzu weit weg ist.«
»Also Westen«, sagte Roddy, zog sich noch eine Line in die Nase und schniefte.
19
Es war schon fast dunkel und die Erde schneebedeckt, als sie die Landzunge erreichten. Adam schaute auf den Weg zurück, den sie gekommen waren. Schwache Spuren im Schnee führten zum Autowrack zurück, an dem mittlerweile die Wellen leckten. Er konnte Ethans Leiche gerade noch erkennen. Er und Luke hatten ihn die kurze Strecke zum Auto hinaufgezogen, damit er leichter gefunden werden konnte, und ihn über der Flutgrenze abgelegt. Nun lag er sieben Meter höher als vorher: ein schneebedeckter, mit einem kleinen Grabstein markierter Buckel.
Adam sah das getrocknete Blut auf seinen Händen und fühlte sich elend. Warum Ethan? Er war immer der Vorsichtige gewesen, derjenige, der Versicherungen abschloss, seine Karriere mit Bedacht plante und niemals etwas außerhalb der Reihe machte. Er hätte doch bestimmt einen Sicherheitsgurt angelegt. Und wenn nicht, warum nicht? Wie auch immer: Jedenfalls lag er nun am Fuß einer Klippe, der Schnee sickerte bis in seine Knochen, und alles war Adams Schuld, ungeachtet dessen, was er vorhin Roddy an den Kopf geworfen hatte. Denn am Vormittag hatte Ethan vor der Pension noch davon gesprochen, dass er zu Debs nach Hause fahren wollte, aber Adam hatte es ihm ausgeredet. Mein Gott. Er spürte, wie es ihm den Magen umdrehte.
»Schaut mal.«
Molly zeigte nach vorn. Luke und Roddy waren direkt hinter Adam, und alle drei liefen zu ihr.
Weit voraus konnte Adam ein Licht erkennen. Es lag mindestens zwei Meilen entfernt, und die Nacht war inzwischen hereingebrochen, aber dort hinten war definitiv etwas.
»Möglicherweise ein Bauernhaus«, sagte Molly.
Adam spähte in die Dunkelheit. Er sah die Umrisse eines Gebäudes, das direkt vor der nächsten Landzunge versteckt in einer kleinen Bucht stand. Andere Gebäude, eine Straße oder ein Weg, der zu dem Haus führte, waren nicht auszumachen, obwohl es in der zunehmenden Dunkelheit ohnehin schwierig war, überhaupt etwas zu unterscheiden.
Während sie noch hinschauten, ging das Licht aus. Nur ein schwacher Umriss war noch zu sehen.
»Vielleicht haben sie die Vorhänge zugezogen«, mutmaßte Molly.
»Da vorn ist anscheinend der Arsch der Welt, was?«, murmelte Roddy.
»Zu unserem Glück, ja«, meinte Adam. Er verengte die Augen und meinte einen dünnen Rauchfaden zu sehen, der von dem schwarzen Umriss aufstieg, war sich aber nicht sicher.
»Los jetzt«, sagte Roddy mit angespannter Stimme. »Nichts wie hin.« Er drückte seinen verletzten Arm an den Körper. »Ich sterbe hier.«
»Immerhin bist du noch nicht tot«, sagte Adam und warf demonstrativ einen Blick zurück.
»Könnte aber leicht passieren, wenn wir nicht endlich einen Zahn zulegen, verdammt.«
Obwohl
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