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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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meinst du ja wohl nicht damit, oder?«, grinste Molly und stieß ihn in die Rippen. Die Tür ging auf, und eine untersetzte junge Frau in einem weißen Mantel kam herein.
    »Molly, wie geht es dir?«, fragte sie besorgt.
    »Hi, Carol«, antwortete Molly. »Uns beiden geht es gut, glaube ich.«
    Molly drehte sich zu Adam um: »Darf ich vorstellen? Carol, äh, Dr. Mackay. Carol, das hier ist Adam.«
    »Ihr habt ja einiges hinter euch, oder?«, fragte Carol mit betulicher Stimme. »Ich fasse es nicht, dass ihr die ganze Nacht da draußen wart. Und noch dazu nach so einem schweren Unfall. Wie fühlt ihr euch?«
    »Gut«, sagte Molly. »Ziemlich müde, aber okay.«
    Die Ärztin untersuchte sie, maß den Blutdruck und die Temperatur, prüfte Augen, Ohren und Rachen, fragte nach Unpässlichkeiten, checkte Finger und Zehen. Adam betrachtete seine Hände, die Carol hielt, und dachte an die mikroskopisch kleinen Fragmente unter seinen Nägeln. Ein Schauer lief durch seinen Körper, und Carol hob den Kopf.
    »Sind Sie sicher, dass Ihnen nichts fehlt?«
    Adam nickte. »Ich brauche einfach Schlaf.«
    Carol nickte ebenfalls. »Das mit Ihren Freunden ist ja eine schreckliche Sache. Ich wäre nicht überrascht, wenn Sie unter Schock stehen. Schrecklich, einfach schrecklich. Ich hoffe nur, dass sie den finden, der noch vermisst wird.«
    Adam sah Molly an, die sprach: »Eric glaubt nicht, dass er eine große Überlebenschance hat.«
    Carol zuckte die Achseln. »Bei solchen Sachen weiß man nie.« Sie sah aus dem Fenster. »Hat Eric euch von Joe und Grant erzählt?«
    Molly seufzte. »Er hat es erwähnt.«
    »Schrecklich, einfach schrecklich«, sagte Carol. »Gerade vorhin hatte ich sie hier auf dem Tisch. Furchtbarer Zustand. Fast nichts mehr ist von ihnen übrig. Sie haben sie nicht offiziell identifiziert, aber ihre Abzeichen lagen am Brandort, deshalb sind sie sich ziemlich sicher.«
    »Ach so.«
    Carol sah Molly an. »Ich weiß, dass du und Joe nicht … na ja, trotzdem ist es furchtbar.«
    »Ja.«
    Carol schüttelte den Kopf. »Jahrelang passiert hier rein gar nichts, und jetzt plötzlich zwei tragische Vorfälle in derselben Nacht und nur ein paar Meilen voneinander entfernt. Ein erstaunlicher Zufall, findest du nicht?«
    Adam spürte, wie sich sein Kiefer verkrampfte.
    Molly sah Carol in die Augen. »Erstaunlich, ja.«
    Adam mischte sich ein. »Gibt es etwas Neues von Roddy? Das ist der mit der Schulterverletzung.«
    »Dr. Stuart sagte, dass er ein ziemlich harter Knochen sein muss«, sagte Carol. »Fast vierundzwanzig Stunden mit diesem Ding in der Schulter herumzulaufen.«
    »Ja«, sagte Adam. »Er ist schon was ganz Spezielles.«
    »Ich weiß, dass Dr. Stuart ihn im Augenblick operiert. Ich kann mich mal nach dem Stand erkundigen, wenn Sie wollen.«
    »Das wäre sehr nett«, sagte Adam und schenkte ihr ein schwaches Lächeln.
    Als sie das Zimmer verlassen hatte, drehte Adam sich zu Molly um.
    »Vermutlich können wir das aufrechterhalten, oder?«
    »Was für eine andere Wahl bleibt uns?«, fragte Molly zurück.
    »Ich vergesse immer, dass ich darauf hoffen sollte, dass sie Luke finden«, sagte Adam.
    Eine Weile saßen sie schweigend nebeneinander, zu erschöpft, um zu sprechen. Adam merkte, wie seine Augen zuklappten und eine bleierne Müdigkeit sich über ihn senkte. Wirre Bilder schwirrten in seinem Kopf herum und flossen ineinander, Bilder vom Unfall, Ethan mit dem Gesicht nach unten in der Gezeitenpfütze, Joe, der sie angrinste, Luke zusammengesackt auf der Erde, Molly über das Fass gebeugt, die Hetzjagd mitten durch die Gänse, der Kampf gegen das Ertrinken im Eis, Joe, der sich brennend auf dem Boden wälzte, Lukes schreckliches, nicht mehr vorhandenes Gesicht, die brennende Destillerie in der Nacht, die bizarre, fast schon comichafte Szene, als sie das Fass die Küste entlangrollten – das alles vermischte sich zu einem widerwärtigen Ganzen, einem verstörenden Chaos realer, blutrünstiger Alpträume, die sich ständig wiederholten, bis er am liebsten laut geschrien hätte.
    Er schreckte auf, als die Tür sich öffnete und Carol eintrat. Er sah sich um und entdeckte Molly, die zusammengerollt auf dem Fußboden schlief. Er warf einen Blick auf sein Handy: Er war fast eine Stunde weg gewesen.
    »Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat«, flüsterte Carol mit Blick auf die schlafende Molly. »Sie können Ihren Freund jetzt besuchen.«
    »Geht es ihm gut?«
    Auf Zehenspitzen ging sie zu einem Wandschrank, nahm

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