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Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition)

Titel: Smokeheads: Vier Freunde. Jede Menge Whisky. Ein höllisches Wochenende. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doug Johnstone
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das Feuer die ganze Nacht brennen zu lassen?«
    »Wir mussten es rationieren, wir wussten nicht, wann uns jemand findet und ob wir überhaupt gefunden werden.«
    »Kommt es Ihnen nicht ein bisschen komisch vor, dass Sie die ganze Nacht ein Rauchsignal gesendet haben, das bis zum Morgen keiner gesehen hat?«
    Adam zuckte die Achseln. »Da draußen ist es ziemlich einsam. Ich glaube nicht, dass auf der Oa mitten in der Nacht und mitten im Winter viele Leute unterwegs sind.«
    Ritchie warf ihm einen Seitenblick zu. »Sie haben also nichts gesehen, während Sie dort gewartet haben?«
    »Was zum Beispiel?«
    »Keine Ahnung, sagen Sie’s mir.«
    »Und ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    »Sie haben keine Boote draußen auf dem Meer gesehen?«
    Adam schüttelte den Kopf und dachte an das Schnellboot der Polizei. »Hätten wir ein Boot gesehen, hätten wir auf uns aufmerksam gemacht, oder?«
    »Sie haben also die ganze Zeit, die Sie dort waren, nichts auf dem Meer gesehen?«
    Adam schüttelte wieder den Kopf.
    »Keinen Rauch oder Flammen an der Küste im Westen?«
    »Von dieser illegalen Brennerei, meinen Sie?«
    »Genau.«
    »Nichts. Wir haben uns ziemlich darauf konzentriert, uns warmzuhalten und am Leben zu bleiben.«
    »Sie wissen also nichts über die Brennerei?«
    »Das hatten wir doch schon«, sagte Adam, der allmählich wütend wurde. »Wären wir dort gewesen, gäbe es doch bestimmt Beweise dafür.«
    »Keine Bange, die Forensiker sind schon auf dem Weg vom Festland hierher und werden den Brandort unter die Lupe nehmen.«
    Adam schluckte schwer und bemühte sich, ruhig zu atmen. Ihm war entsetzlich heiß. »Nun, falls diese Leute etwas herausfinden sollten, was sie nicht werden, können wir uns später noch einmal unterhalten.«
    Ritchie sah ihn prüfend an. Die Stille im Raum war greifbar.
    »Wissen Sie, wie viele ungeklärte Todesfälle es in den vergangenen zwanzig Jahren hier auf Islay gegeben hat?«, fragte Ritchie schließlich.
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Bis letzte Nacht keinen einzigen.«
    »Und?«
    »Kommt Ihnen das nicht ein bisschen seltsam vor?«
    »Was?«
    »Dass in den letzten zwanzig Jahren nicht ein einziger Mensch unter ungeklärten Umständen gestorben ist, und dann fordern zwei getrennte Vorfälle im Abstand von fünf Meilen plötzlich drei, wahrscheinlich sogar vier Tote?«
    »Zufälle gibt es immer wieder.«
    »In meinem Beruf stellt sich heraus, dass Zufälle in Wirklichkeit miteinander in Verbindung stehen. Deshalb frage ich mich, ob sich diese beiden Vorfälle wirklich zufällig getrennt abgespielt haben.«
    »Ich versichere Ihnen, dass es so ist.«
    Adam schob trotzig das Kinn vor, obwohl er sich nicht so fühlte. »Hören Sie, sind wir hier fertig? Dürfte ich mich vielleicht ein bisschen aufs Ohr legen? Wissen Sie, ich habe eine ziemlich traumatische Erfahrung hinter mir, und ich kann mit diesem Unsinn nichts anfangen.«
    »Sie können jederzeit gehen, Mr. Strachan. Wir haben Ihre Aussage. Bitte bleiben Sie auf der Insel, bis wir unsere Ermittlungen abgeschlossen haben.«
    »Wissen Sie, ich habe auch noch ein Leben auf dem Festland, das ich wieder aufnehmen muss.«
    Richie warf ihm einen Blick zu. »Aber Sie werden bestimmt so lange bleiben wollen, bis die Küstenwache die Suche nach Ihrem Freund abgeschlossen hat?«
    Adam blinzelte; seine Augenlider waren bleischwer. »Natürlich.«
    »Sobald die Forensiker sich die beiden Örtlichkeiten angesehen haben, werden wir uns wieder bei Ihnen melden.«
    »Tun Sie das«, sagte Adam und ging so ruhig hinaus wie er konnte. Seine Beine zitterten unter ihm, und er hoffte, außer Sichtweite zu sein, bevor sie einknickten.

40
    Adam nickte auf der Rückbank des Streifenwagens immer wieder ein, während grauenvolle Bilder an seinem Bewusstsein nagten. Er schreckte auf, als sie über ein Schlagloch fuhren, und sein Blick richtete sich auf den Polizeibeamten am Lenkrad. Es war derselbe Junge, der von der alten Frau zur Unfallstelle gerufen worden war. Über seinem Hemdkragen sah Adam eklige Pickel sprießen, und er widerstand dem Impuls, sich vorzubeugen und sie auszuquetschen.
    Er sah aus dem Fenster. Dieselbe weite Ebene mit Heidekraut, Farnen und Moor, die sich meilenweit erstreckte, und trotzdem kam ihm irgendwie alles anders vor als beim ersten Mal, als sie hier entlanggefahren waren und Joe sie wegen überhöhter Geschwindigkeit gestoppt hatte. Aber da war es noch eine Landschaft gewesen, die entdeckt werden wollte, ein Abenteuer,

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