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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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mehr. Alaa Edine überlegte kurz, gab Gas und bretterte mit den rechten Reifen ein Stück auf dem Gehweg entlang, um ein paar Fahrzeuge zu überholen. Passanten sprangen zur Seite, dann musste Alaa Edine wieder einscheren, weil ein Verkaufsstand den Weg versperrte. Die Verfolger versuchten, es ihnen gleichzutun. Alaa drückte inzwischen ohne Unterbrechung die Hupe. Ein paar Autofahrer ließen sich beeindrucken und rückten ein Stück zur Seite. Alaa Edine fuhr wieder ein paar Meter. Dann war Feierabend. Stillstand.
    »Er kommt!«, schrie Peter. Der blonde Mann hatte den gleichfalls zwischen Autos eingezwängten Lieferwagen verlassen und drängelte sich zwischen den blockierten Autos zu ihnen heran. Seine Hand umschloss den Griff einer schwarzen Pistole.
    »Tun Sie was, Alaa Edine!«, brüllte Justus.
    Alaa Edine griff ins Steuer und gab Gas. Er hatte eine Einfahrt entdeckt. Die drei ??? hofften inständig, dass der Weg auf der anderen Seite wieder hinausführte. Der Peugeot schoss in das dunkle Loch, donnerte Sekunden später in einen Hof und Alaa Edine stieg voll auf die Bremse: Kisten, Handwagen, aufgescheuchte Menschen, eine Mauer: Sie saßen in der Falle!

Taxi, Taxi
    Wenige Sekunden später preschte Dalbello durch die Einfahrt. Als der Amerikaner das Taxi der drei ??? entdeckte, verlangsamte er das Tempo und hob die Waffe. Bedächtig und mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht schritt er auf das Fahrzeug zu. »Raus da!«
    Die Zuschauer, allesamt Araber, die auf dem Hof über eine Wagenladung Hühner verhandelt hatten, wichen mit einer Mischung aus Angst und Neugier zurück.
    Peter, auf dessen Seite der Amerikaner stehen geblieben war, öffnete vorsichtig die Tür und stieg aus. Bob folgte, dann zwängte sich Justus aus dem Wagen.
    »Du auch«, sagte Dalbello und wies mit der Waffe auf Alaa.
    »Okay, Sir, kein Problem, Sir!« Unter den schaulustigen Blicken der Umstehenden stieg Alaa Edine aus seinem Taxi.
    Der Amerikaner machte eine Handbewegung mit der Pistole und wies ihn in die Reihe der Zuschauer. Dann wandte er sich an Justus. »Die rote Tasche, bitte!«
    Justus zuckte zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Die rote Tasche! Schnell!«
    Bedächtig zog Justus sein T-Shirt aus und streifte die Umhängetasche über den Kopf.
    »Beeil dich, Dicker! Und wenn ihr eine Kopie des Rätsels habt, vernichtet sie! Haltet euch raus aus der Geschichte! Sonst ziehe ich andere Seiten auf! Denkt dran, hier in Kairo kann man plötzlich verschwinden … auf Nimmerwiedersehen!«
    Das war eine eiskalte Drohung. Jetzt hielt Justus die Tasche in den Händen. Selbstverständlich besaß er eine Kopie der Rätselgeschichte. Sie steckte in der Seitentasche des Koffers, der im Hotelzimmer lag. Da konnte er das Original notfalls herausgeben, aber plötzlich wurde er unsicher. Vielleicht enthielt das Papier ja noch irgendeine Art von Geheimzeichen, etwas, das sie übersehen hatten, weil sie gar nicht danach gesucht hatten. Eine Geheimtinte zum Beispiel wäre auf der Kopie nicht lesbar. Er zögerte. »Mr Dalbello …«, begann er.
    In dem Moment krachte etwas laut auf den Boden und sofort hob ein erregtes Kreischen an: Alaa Edine hatte den Hühnerwagen umgestoßen. Durch den Aufprall hatten sich die Klappen geöffnet und die Tiere flatterten wie wild durch den Hof. Für einen Augenblick waren alle abgelenkt. Nur Alaa Edine nicht! Er sprang auf Justus zu, riss ihm die Tasche aus der Hand und rannte los. Ehe sich die drei ??? versahen, war er im Lieferanteneingang eines Restaurants verschwunden. Der Amerikaner reagierte als Erster und wollte die Verfolgung aufnehmen, doch die Zuschauer hatten sich vor dem Eingang zusammengedrängt und bildeten eine Mauer aus Menschen. Als Dalbello merkte, dass es sinnlos war, ließ er ab und rannte durch die Einfahrt auf die Straße, um den Flüchtenden dort zu fassen. Doch wertvolle Sekunden waren vergangen.
    Die Zuschauer sahen ihm nach, dann zerstreuten sie sich schwatzend und versuchten, die geflohenen Hühner einzufangen. Zwei Männer stellten den Holzwagen wieder auf. Niemand beachtete mehr die drei ???.
    Die Jungen sahen sich an. »Und jetzt?«, fragte Peter zitternd.
    Justus stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. »Wir warten auf Alaa Edine. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.«
    »Und wenn Alaa Edine nicht zurückkommt?«
    »Dann müssen wir auf einem anderen Weg zum Hotel zurück. Ich muss dringend die Kopie des Rätsels sicherstellen! Und dann geht es zum Flughafen!«
    Als ob

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