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SMS aus dem Grab

SMS aus dem Grab

Titel: SMS aus dem Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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gesagt?«
    »Shukran heißt Danke auf Arabisch«, bemerkte Justus wie selbstverständlich und blickte nach vorne. »Zum Flughafen bitte, es eilt etwas …« Jetzt, wo sie wieder im Spiel waren, hatte sich seine schlechte Laune plötzlich in Luft aufgelöst.
    Aber sie waren spät. Peter erinnerte sich an sein Handy und schrieb eine SMS an Layla, dass sie unterwegs seien, doch es kam keine Antwort. Obwohl sich Alaa Edine alle Mühe gab, erreichten sie den Flughafen erst eine knappe Stunde nach der Ankunftszeit des Fluges. Alaa Edine parkte den Wagen am Straßenrand. Die drei ??? baten ihn zu warten und beeilten sich, ins Flughafengebäude zu gelangen. Hoffentlich war Layla noch nicht auf eigene Faust aufgebrochen. Während Bob und Justus die Halle absuchten, entdeckte Peter eine Frau mit einem amerikanischen T-Shirt, die am Schalter für verloren gegangene Gepäckstücke wartete, und fragte sie, ob sie in dem Flugzeug war. Sie nickte. »Die meisten Passagiere sind aber längst durch!« Als sich Peter wieder umdrehte, waren Bob und Justus wie vom Erdboden verschluckt. Offenbar hatten sie seinen Stopp nicht mitbekommen. Er wählte die Richtung, in die sie zunächst gelaufen waren und joggte los. Doch er entdeckte keine Spur von seinen Freunden. Als er an eine Einlass-Sperre kam, beschloss er, Layla erneut auf dem Handy anzuwählen, doch in dem Augenblick sah er sie: Layla schritt in gut hundert Meter Entfernung auf den Ausgang zu. Neben ihr ein Mann, den er von hinten nicht erkennen konnte. Peter steckte das Handy wieder ein, steigerte das Tempo und prallte gegen ein Kind, das er übersehen haben musste. Im Stolpern bekam er gerade noch mit, dass der Mann, der bei Layla war, sie plötzlich fest am Arm griff und nach draußen zerrte. Sie wehrte sich. Sollte sie entführt werden? Peter fasste wieder Tritt und rannte los. Jetzt waren die beiden draußen und damit aus seinem Blickfeld. Doch wenige Sekunden später hatte Peter die Tür erreicht und flitzte ebenfalls ins Freie. Da stand der graue Lieferwagen. Der Mann stieg gerade durch die Hecktüre und zog sie von innen zu. Layla war offenbar schon gefangen. Der Lieferwagen setzte sich in Bewegung. Ohne nachzudenken, sprintete Peter los. Der Wagen kam zunächst nur langsam ins Rollen, so dass Peter Stück für Stück näher kam. Er sah das Trittbrett am Heck des Wagens und auch einen Haltegriff. Doch allmählich gewann das Auto an Fahrt. Peter gab sein Bestes. Als er dicht genug daran war, sprang er. Mit der Hand bekam er den Griff zu fassen und fast gleichzeitig erwischte er mit einem Fuß das Brett. Er japste nach Luft. Hinter ihm schepperte etwas auf die Straße. Sein Handy! Er bemerkte gerade noch, dass Justus und Bob aus dem Flughafengebäude gerannt kamen. Dann ging es in die Kurve und er sah sie nicht mehr.
     
    Die Abstände, in denen er die Hand wechselte, um sich an dem Haltegriff festzuklammern, wurden immer kürzer. Es war anstrengend. Auch die Füße hatten kaum Platz auf dem Trittbrett. In jeder Rechtskurve bekam Peter Balanceprobleme. Ab und zu hupte ein Auto hinter ihm und Leute winkten ihm zu. Peter grinste regelmäßig zurück und hoffte, dass das Aufsehen, das er verursachte, dem Fahrer des Lieferwagens nicht auffiel.
    Am Anfang hatte er aus dem Inneren des Wagens Geräusche gehört, die auf eine Auseinandersetzung schließen ließen, doch inzwischen war alles ruhig. Wahrscheinlich hatte der Entführer Layla gefesselt. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Obwohl er aus der Entfernung den Mann nicht richtig erkannt hatte, ahnte Peter, dass es der Begleiter des Amerikaners gewesen war, der Layla abgefangen hatte. Der Lieferwagen war ein deutlicher Hinweis. Peter war klar, dass die beiden unbedingt verhindern wollten, dass jemand anderes als sie das Grab der Erkenntnis finden würde. Einer der Entführer war in das Hotelzimmer der drei ??? eingebrochen. Aber woher wussten die Männer von Layla? Peter konnte sich keinen Reim darauf machen. Hatten sich die drei ??? verraten? Angestrengt überlegte Peter, was sie besprochen hatten, als sie an der Mauer der Moschee gesessen waren. Offenbar hatten die Verfolger sie dort belauscht.
    Peter sah sich um. Nachdem die Fahrt eine ganze Zeit lang über Straßen geführt hatte, die er von der Herfahrt kannte, war der Lieferwagen abgebogen. Nun ging es durch graubraune Häuserburgen, und, nachdem sie auch die hinter sich gelassen hatten, weiter am Stadtrand von Kairo entlang. Schließlich erreichten sie eine Gegend, die

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