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Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Snack Daddys Abenteuerliche Reise

Titel: Snack Daddys Abenteuerliche Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Shteyngart
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jugendliche Posse der Wahren Fußstütze hatte gerade das Emporio Armani geplündert. Viel schlimmer konnte es nicht mehr kommen.
    Nana hatte ihre beste Freundin Sissi eingeladen, die uns kürzlich beim Liebemachen zugesehen hatte, und Anna, die langweilige russische Blondine aus dem American-Express-Büro. Die Mädchen waren toller Stimmung. Sie machten den Dialekt von Gorbigrad nach und spielten Nutten, die sich in der Beluga Bar des Hyatt an KBR -Arbeiter heranmachten. »Golly Burton! Golly Burton!«, johlten sie. »Kaufst du mir Cola! Hast du daheim glückliche Frau? Ich besser. Ichtrage STRING-
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TANGA. STRING-
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TANGA. Ich trage STRING-
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TANGA. In mein Arsch haben STRIN-
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TANGA. «
    Ich versuchte mich an einem draufgängerischen amerikanischen Ölmann. »In deinem Arsch?«, fragte ich. »Ich hab auch was, was da reinpasst!«
    Die Mädchen platzten vor Heiterkeit. Sie wackelten mit den Beinen in der Luft wie sterbende Käfer und verfielen in rhythmische Zuckungen. Als sie alle auf demselben Bett lagen, gegenüber von dem, das meine Last zu tragen hatte, konnte ich
ihre
jungen Ärsche sehen, alle in Jeans, dicht an dicht aufgereiht: Auf diesem Pantheon war Nanas der größte, quoll über das Miss-Sixty-Etikett; der passable Halbmond ihrer dunkelhaarigen Freundin Sissi und die kesse Melone des russischen Hinterns teilten sich Platz zwei. »Fetter Onkel auf dem Bett«, rief Sissi mir zu. »Fetter Onkel auf dem Bett! Komm uns doch besuchen, fetter Onkel!«
    Ich ließ mich direkt hinüber in ihre wartenden Arme rollen, und sie packten mich wie kleine Mädchen, die mit einem Hündchen spielen. »Der fette Onkel hat euch alle lieb«, krächzte ich, und wir mussten kichern. Ich ließ mich in das Fleisch sinken, das mich umgab; da gab es Brüste und ein Stück Ohrläppchen, das nicht Nana gehörte. Gemeinsam atmeten wir ein und aus. Die Brüste waren warm und das Ohrläppchen verlangte, dass man an ihm nuckelte. Mir wurde klar: Wir waren high.
    Ein Klopfen unterbrach das Idyll. Ich sah auf. Der Diener Falisch drückte seine dumme Fresse an die Scheibe. »Ach, gib ihm etwas Geld«, sagte Nana.
    Ich befand mich in einer schrecklich peinlichen Lage, und es war mir total egal. Eigentlich war alles egal. Ich beschloss, mir die Beine anzuschrauben, aber sie baumelten schon von den Hüften abwärts an meinem Körper, dick und rund. Jetzt waren die Füße an der Reihe. Da waren sie schon! »Heute ist mein Glückstag«, sagte ich. »Ich habe ein Paar Füße und zwei Beinchen.« Die Mädchen kicherten wieder, ihr Gelächter lief in atemlose französische Sätze aus, die ich nicht verstand.
    Mann, war ich high.
    Draußen balancierte Falisch auf einem Einrad. Anstatt einer Hupe war am Lenker eine Tuba befestigt, und sein Bürstenschnitt hatte einem marmorierten Leopardenskalp Platz gemacht. Vielleicht war er sogar ein echter Leopardenmann, unser Falisch. Bei den Muslimen wusste man nie – sie sind wirklich ganz anders als wir. »Ich habe Sie mit Nana, Sissi und der Russin gesehen, und sie haben einander alle angefasst«, sagte er.
    »Oh Gott«, sagte ich, »du hast ja Recht. Wir
haben
einander angefasst. Ohren und Brüste. Es war so zart und liebevoll. Wenn doch der Rest dieses Kacklandes auch mehr so wäre. Diese Mädchen sind einfach toll. Du bist so toll, Falisch. Ja, wirklich. Ein
ganz
, ganz toller Leopard.«
    »Das macht 300 Dollar«, sagte Falisch.
    »Siehst du, das finde ich auch toll«, sagte ich und zählte ihm das Geld in die Hand. »Andere Leute hätten 400 verlangt.«
    »Sind Sie betrunken?«, fragte Falisch. »Haben Sie mit den Mädchen
lanza
geraucht? Dann will ich noch mal 100.«
    »Das finde ich total fair«, sagte ich auf Englisch. »Mit einem Leopardenmann wie dir komme ich immer gern ins Geschäft.«
    Eiernderweise bemerkte ich, wie mir die Senkrechte entglitt. »Laufen Sie mir nach?«, fragte Falisch. Ich sah mich um. Offenbar war ich mit ihm treppab in den Innenhof spaziert.
    »Oh«, sagte ich. Im Hof standen eine Palme und eine Platane. Warum war die Platane krumm? Umweltschützer müsste man sein. »He, Falisch«, rief ich, aber schnell radelte er auf seinem Einrad davon. »Wo sind die Mädchen? Ich will wieder zu den Mädchen. Wohin des Wegs, du Leopard? Nimm mich mit!«
    »Wow«, sagte ich zu mir selbst. »Das wird ein total Sergeant-Pepper-mäßiger Tag.« Ich pfiff ein paar Takte
»Lovely Rita«
. Vielleicht war ich schon wieder in Amerika, aber diesmal gewappnet mit

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