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Snapshot

Snapshot

Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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eine Laborratte führen können. Deshalb machte er Winter in vielerlei Hinsicht noch wütender als Gee Gee, der für sein Geld wenigstens hart gearbeitet hatte. McConachie hatte recht: Haddow war ein Stück Scheiße gewesen.
    Er wich zwanzig Schritte zurück, um die ganze Szenerie einzufangen, ehe sie unter der Plane verschwand. Der BMW sah aus wie neu, doch mit den beiden Toten rechts und links davon eignete sich das Bild kaum für eine Werbeanzeige. Freude am Sterben– das klang nicht halb so gut. Die teuren Wohnburgen des Glasgow Harbour im Hintergrund unterstrichen die Hauptaussage des Fotos: Geld, Geld, Geld. Eine wenig originelle, aber passende Bildunterschrift war Winter auch schon eingefallen: Verbrechen zahlt sich nicht aus.
    Danach dokumentierte er das Umfeld des Tatorts mit einigen weiteren Bildern. Streifenwagen, Anwohner, die über dem Balkongeländer hingen und das ungewohnte Schauspiel betrachteten; ein Säufer aus der Gegend, der herübergeschlurft kam, um zu gucken, was hier so los war; Spurensicherer, die vorsichtig über den Asphalt staksten. Ein Schnappschuss gefiel ihm besonders gut: ein Mann im Anzug auf einem Balkon, mit einer Zigarette im Mundwinkel und einem verdutzten Gesichtsausdruck, als hätte er Cash in the Attic glotzen wollen und wäre dabei über den falschen Sender gestolpert. Doch beim Fotografieren spürte Winter, wie sich ein Schatten über ihn legte, und als er aufblickte, schaute er direkt in Baxters wütende Augen. Der Forensiker hatte ihm noch lange nicht verziehen.
    » Mr. Winter«, fing er mit spöttischem Unterton an, » gehe ich recht in der Annahme, dass Sie diesen Ermittlungen zugeordnet wurden, um Fotografien der Opfer zu erstellen, die im Falle einer Gerichtsverhandlung eine erfolgreiche Durchführung der Anklage gewährleisten? Wenn ja, wären Sie so gütig, mich darüber aufzuklären, inwiefern sich Fotografien von Anwohnern und Passanten, mögen sie auch noch so fachmännisch angefertigt sein, in dieser Hinsicht als zielführend erweisen sollen? Ich höre.«
    Auf dieses Spielchen hatte Winter keine Lust. Er versuchte es mit einem Bluff. » Ja. Man bezeichnet diesen Teil des Vorgehens als Dokumentation des Umfelds.«
    » Ach wirklich?«, erwiderte der wenig überzeugte Baxter mit unverhohlener Verachtung. » Könnten Sie mir das ein wenig präziser darlegen?«
    » Selbstverständlich. Es… hat verschiedene Vorteile, das Umfeld sorgfältig zu dokumentieren. Man gewinnt dadurch ein Gespür für die Größenverhältnisse und für das spezifische Lokalkolorit des Tatorts, was natürlich alles dazu beiträgt, ein, äh, ein Panorama des Tathergangs zu erstellen, im Gegensatz zur eindimensionalen Herangehensweise reiner Beweisfotografie. Außerdem können sich Anwohner und Passanten später als wichtige Zeugen erweisen, die den Ermittlern ansonsten entgangen wären.«
    Baxter betrachtete ihn mit leicht verwirrtem Gesichtsausdruck. » Panorama? Lokalkolorit? Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, Mr. Winter, aber das ist purer Schwachsinn. Ich weiß nicht, was Sie hier im Schilde führen, doch von meinen Mitarbeitern erwarte ich ein gewisses Maß an Professionalität, was ich auch gegenüber Superintendent Shirley zum Ausdruck bringen werde, ebenso wie die Tatsache, dass Sie in meinen Augen durch Ihre Position im Team und durch Ihr Vorgehen wie gehabt unangenehm auffallen. Sollte das Gespräch mit dem Superintendent zu keinem befriedigenden Ergebnis führen, werde ich nicht zögern, mich an höhere Stellen zu wenden. Haben wir uns verstanden?«
    Und ob, dachte Winter. » Ja, sehr gut sogar. Sie können mich nicht leiden.«
    Winter sah, dass Baxters Schläfe pulsierte, und fragte sich, ob dem Kerl gleich ein Äderchen platzen würde.
    » Ich kann Sie nicht leiden? Was soll das heißen, Mr. Winter? Glauben Sie mir, Sie können nicht mal ansatzweise nachvollziehen, was ich leiden oder nicht leiden kann, und seien Sie versichert– meine persönlichen Empfindungen haben keinerlei Einfluss auf mein professionelles Urteil über die Arbeit gewisser Mitarbeiter. Keinerlei Einfluss. Ob ich Sie leiden kann? Es liegt mir fern, Sie zu mögen oder nicht zu mögen. Mir gefällt nicht, was Sie tun und wie Sie es tun, aber wagen Sie nicht, zu behaupten, dieser Umstand hätte Einfluss auf mein fachliches Augenmaß.«
    » Okay.«
    » Was?«
    » Okay. Ich akzeptiere, was Sie gesagt haben.«
    Die Schläfe pulsierte heftiger. » Das… das ist inakzeptabel, Mr. Winter, absolut inakzeptabel. Wir

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