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Snapshot

Snapshot

Titel: Snapshot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Robertson
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Temperament? Hatten Sie nie Streit? Ist ihm nie die Hand ausgerutscht?«
    Ihr Schweigen sprach Bände.
    » Tommy ist ein gewalttätiger Mann, Suzanne. Wollen Sie wissen, warum ich Sie nach Samstag gefragt habe? Melanie, die alte Fotze, wurde Samstagnacht ermordet.«
    Wright riss die Augen auf.
    » Sie wurde erwürgt. Mit bloßen Händen erdrosselt.«
    Ein gleichgültiges Schulterzucken, aber in Suzannes Augen flackerte Angst auf.
    » Bleiben Sie dabei, dass Tommy Breslin die ganze Nacht über bei Ihnen war?«
    » Ja, klar. Die ganze Nacht.«
    » Okay. Aber passen Sie gut auf sich auf, Suzanne. Mit Breslin ist nicht zu spaßen, und hier geht es um Mord. Ich lasse Ihnen meine Karte da. Wenn Sie mir doch noch was zu sagen haben, rufen Sie mich an. Ich leg die Karte hier auf den Fernseher.«
    » Das können Sie sich sparen. Sie finden alleine raus, oder?« Damit richtete sie die Fernbedienung auf den Bildschirm und schaltete den Ton noch lauter als zuvor. Narey verließ die Wohnung, den schweigsamen Constable im Schlepptau.
    Wrights Aussage passte viel zu perfekt zu Breslins Worten, doch daran konnte Narey vorerst wenig ändern. Höchstwahrscheinlich hatte der Dealer der Kleinen eingebläut, den Cops vorzuschwindeln, er hätte sie die ganze Nacht auf Trab gehalten, aber so etwas musste man erst mal beweisen. Doch den Mord würde sie ihm nachweisen, darauf konnte er Gift nehmen. Falls er der Mörder war.
    Wenigstens hatten sie bei der Durchsuchung seiner Wohnung eine kleinere Menge Drogen gefunden, die Breslin erst mal hinter Gitter bringen würde. Außerdem hatte das Sozialamt damit wahrscheinlich genug in der Hand, um ihm seine Tochter wegzunehmen– und Narey hatte ein Druckmittel gegen ihn, das sie ohne Zögern einsetzen würde.
    Als sie in den Fahrersitz sank und zusah, wie Sandy Murray in den Wagen kletterte, klingelte ihr Handy. Es war Corrieri. » Hallo, Julia. Was gibt’s?«
    » Nun ja…« Corrieris Aufregung war nicht zu überhören. Sofort beschleunigte Nareys Puls. » Ich sollte doch den Polizeicomputer, das Vermisstenverzeichnis und das schottische Personenstandsregister nach einer Una durchsuchen, die zu unserer Toten passen könnte…«
    Narey ahnte bereits, dass Corrieri ihr jeden einzelnen Schritt ihres Vorgehens im Detail erläutern würde, und beinahe hätte sie sie aufgefordert, verdammt noch mal zur Sache zu kommen. Andererseits hatte die Arme seit gestern durchgearbeitet, und von daher hatte sie sich ihre langwierigen Ausführungen wohl verdient. Narey ließ sie reden.
    » Im Polizeicomputer war nichts zu finden, keine einzige passende Kandidatin, auf der Website mit den Vermisstenanzeigen auch nicht. Deshalb habe ich eine Liste sämtlicher Unas erstellt, die innerhalb der Parameter ihres angenommenen Alters in Schottland geboren wurden, also zwischen 1986 und 1990, und diese dann auf Glasgow und Umland eingegrenzt. Aber keine davon hieß McCullough oder hatte auch nur einen ähnlichen Nachnamen wie den, den › Melanie‹ angeblich benutzt hat.«
    Narey musste ein Stöhnen unterdrücken. Es ging schon wieder los, genau wie damals bei den seltsamen Fetischen der Sexualstraftäter.
    » Aber dann…«, Corrieri legte eine Kunstpause ein, » aber dann dachte ich mir, ich könnte es doch mal mit alternativen Schreibweisen von Una probieren. Dazu habe ich die Herkunft des Namens recherchiert, der ursprünglich aus dem Irischen stammt und › eins‹ bedeutet, oder auch › Lamm‹. Anglisierte Formen desselben Namens lauten daher Unity und Agnes…«
    » Julia…«
    » Ja, Sergeant. Verzeihung. Daneben existieren die irischen Varianten mit Doppel-O, Oona und Oonagh. Also habe ich mich erneut auf die Suche gemacht, diesmal mit den beiden alternativen Schreibweisen. Und diesmal… habe ich etwas gefunden.«
    » Was?«
    » Eine Oonagh McCullough, geboren 1988. Damit wäre sie jetzt dreiundzwanzig Jahre alt. Vor sieben Jahren ist sie aus ihrem Elternhaus in Giffnock verschwunden. Seitdem gilt sie als vermisst.«
    Narey hatte es die Sprache verschlagen.
    » Denken Sie, sie könnte es sein, Sarge?«
    » Gut möglich, Julia, sehr gut möglich sogar. Hervorragende Arbeit. Aber bevor wir die Eltern kontaktieren, müssen wir an ihren alten Zahnarzt rankommen und den Zahnabgleich abwarten. Könntest du die Unterlagen anfordern?«
    Eine kurze Pause. » Ich, äh, ich habe mir schon erlaubt, die zahnärztlichen Unterlagen anzufordern. Und ich habe die Telefonnummer von Mr. und Mrs. McCullough herausgesucht. War das

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